WM Daegu - Vorschau: Elisabeth Eberl am Donnerstag in der Speerwurf-Qualifikation

Nach „Last-Minute-Ticket“ will sich die U23-Rekordlerin bei ihrer ersten Weltmeisterschaft behaupten. Beginn um 3:10 Uhr nachts!!!

Speerwerferin Elisabeth Eberl hat schon vor der Leichtathletik WM in Daegu für eine riesige Überraschung gesorgt. Das österreichische WM-Team war bereits nominiert, da schleuderte die 23-jährige Steirerin den Speer am 13. August in Lapeenranta, Finnland, auf die neue persönliche Bestleistung von 60,07 Meter. Gerade noch rechtzeitig vor dem internationalen Meldeschluss. Auf einen Schlag hat sie sich gleich um 3,04 Meter gesteigert und dabei als zweite Österreicherin nach Elisabeth Pauer mit dem neuen Speer (ab 1999) die 60-Meter-Marke übertroffen. Dabei hatte sie mit Knieproblemen (Patellaspitzensyndrom) längere Zeit pausieren müssen und erst bei den Staatsmeisterschaften in Innsbruck am 6. August ihren ersten Wettkampf seit fast zwei Monaten absolviert.

Qualifikation im letzten Augenblick
„Trotz der Verletzung konnte ich mich technisch enorm steigern. Ich bin überglücklich, dass ich die WM Norm noch in letzter Minute werfen konnte“, so die Athletin des AT Graz. Im 28-köpfigen Werferinnenfeld liegt sie mit ihrer Saisonbestleistung an 22. Stelle. Allerdings hat sie die 60-Meter-Marke erst ein einziges Mal übertroffen. Hohe Konstanz hat sie im Bereich um 55 Meter gezeigt. „Ich werde als eine der Jüngsten im Feld versuchen, möglichst nahe an die Finaleinzugsweite heran zu werfen“, gibt sie vor. „Mir ist bewusst, dass dies eine ganz wichtige Erfahrung in Hinblick auf meine weitere Karriere bedeutet. Ich freue mich auf die Herausforderung und einen tollen Wettkampf auf Weltniveau.“

Eberl startet am Donnerstag, 1. September in der Qualifikation in der ersten Gruppe. Beginnzeit ist um 3:10 Uhr MESZ!!! Die zweite Gruppe wirft ab 4:25 Uhr.

>> Startliste

Die direkte Qualifikationsweite fürs Finale wurde mit 61,00 Metern fixiert. Jede kann dreimal werfen. Der Aufstieg in den Endkampf der Top-12 war bei den letzten Meisterschaften mit diesen Marken möglich:

60,07m (WM Osaka 2007)
60,13m (Olympische Spiele Peking 2008)
59,46m (WM Berlin 2009)

Knie schonen, voll drauf gehen
In den Tagen vor dem Bewerb machte sie nur wenig Würfe aus dem Anlauf, um das angeschlagene Knie frisch zu halten. Für die WM-Premiere hat Trainer Gregor Högler diesen Plan zurecht gelegt: „Relativ wenig einwerfen, um das Knie zu schonen. Im Stadion muss sie dann voll drauf gehen, da gibt es kein Erbarmen.“

Steigerung seit vielen Jahren
Die Qualifikation für Daegu (und zugleich das ÖOC Limit und B-Limit für die Olympischen Spiele in London 2012) war zwar eine Überraschung, aber sie kam nicht von ungefähr. Seit Jahren steigerte sich Eberl kontinuierlich, zuerst in der Zusammenarbeit mit Horst Mandl, der als Zehnkämpfer bei Olympischen Spielen und Europameisterschaften war, dann im Training mit Speerwurf-Rekordler Gregor Högler. Regelmäßig fährt sie von Graz nach Wien zum Training, hat Studium, Jobs fürs nötige Geld und den Sport unter einen Hut gebracht. Seit dem Eintritt ins Heeressportzentrum im Herbst 2010 fällt das alles leichter.

Wichtiger internationaler Schritt
In Daegu begeht Eberl zwar ihr WM-Debüt, internationale Erfahrung hat die ÖLV U23-Rekordlerin aber bereits mehrfach gesammelt. Sie war Zehnte der U23-EM, Elfte der Universiade und hat an U18-Weltmeisterschaften, U20-Europameisterschaften, mehreren Europacups und dem European Youth Olympic Festival teilgenommen. In den Jahren 2006 und 2007 hielt sie jeweils für kurze Zeit den ÖLV-Rekord, ehe ihre Trainingskollegin Elisabeth Pauer etwas davon gezogen ist. Einmal, am 23. Juni 2007, haben die beiden sogar am gleichen Tag den österreichischen Rekord verbessert. Zuerst Pauer mit 48,55 Meter in Odense, Dänemark, dann Eberl mit 49,40 Meter in Innsbruck. Die Weiten waren damals noch nicht international, die Perspektiven aber sehr wohl. Mit der WM-Qualifikation hat Eberl nun einen ganz wichtigen Schritt gemacht.


Live-Ergebnisse, Zeitplan, Startlisten, internationale News etc. finden Sie auf http://daegu2011.iaaf.org/

Weiteres Wettkampfprogramm der ÖLV Athleten in Daegu

Aufgrund der Zeitverschiebung finden die Vorläufe und Qualifikationsrunden (sowie die Marathon- und Gehbewerbe) für Zuschauer in Europa zwischen 2 Uhr nachts und 6 Uhr früh statt. Die Finalentscheidungen steigen zwischen 12 und 15 Uhr. Im TV übertragen ARD / ZDF (mit Livestream!) und Eurosport praktisch das gesamte Programm direkt. [HIER] gibt es auch einen Livestream von British Eurosport.

Angaben zuerst in Ortszeit Daegu, danach in MESZ

Donnerstag, 1.9.
10:10h | 3:10h Elisabeth Eberl Speer Qualifikation

Freitag, 2.9.
10:20h | 3:20h Beate Schrott 100m Hürden Vorlauf
19:10h | 12:10h Elisabeth Eberl Speer Finale

Samstag, 3.9.
19:15h | 12:15h Beate Schrott 100m Hü. Semifinale
21:00h | 14:00h Beate Schrott 100m Hürden Finale

 



Fotos: Wilhelm Lilge

 

 

Andreas Maier | 31.08.2011

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