WM Daegu: Andreas Vojta in 3:41,34 Minuten Zehnter seines 1500m-Vorlaufs

Andreas Vojta (team2012.at) hat um den Aufstieg ins 1500m-Semifinale der Leichtathletik WM von Daegu gekämpft, aber dieses Ziel in einem couragierten Rennen knapp verpasst. Bei seiner WM-Premiere wurde der mit 22 Jahren jüngste Athlet im österreichischen WM-Team in 3:41,34 Minuten Zehnter seines Vorlaufs. Dem Einzug ins Halbfinale ist er bis auf 0,26 Sekunden nahe gekommen.

„Ich wollte vom Anfang an in der Nähe der ersten sechs bleiben. Das ist gut gelungen. Taktisch war der Lauf okay“, kommentierte er. „200 Meter vor dem Ziel wollte ich in einer guten Position sein. Das ist auch gelungen, aber auf den letzten 50 Metern hatte ich zu wenig Kraft. 3:41,08 haben gereicht fürs Semifinale, das ist sehr schade. Ich muss noch härter trainieren und meine Bestzeit verbessern, dann wird es einfacher, in einem solchen Rennen zu bestehen“, so Vojta. Insgesamt erzielte er die 22. Zeit unter 38 Läufern, nachdem er in der Startliste nach Bestzeiten gereiht nur an 32. Position gelegen ist.

Am Morgen des Rennens wurde die ursprüngliche Laufeinteilung geändert. Vojta „wanderte“ vom ersten in den dritten von drei Vorläufen. Der Aufstiegsmodus: Die sechs Schnellsten jedes Heats sowie sechs weitere Zeitschnellste schaffen es ins Semifinale. Die Chance, über die Zeitregel aufzusteigen, schien gut. Nach den ersten beiden Vorläufen mit den kenianischen Siegern Daniel Kipchirchir Komen (3:38,54min) und Asbel Kiprop (3:41,22min) durfte man mit einer Zeit von etwa 3:40 Minuten rechnen, die zum Aufstieg reichen sollte.

Vojta kämpfte sich in der Startphase in eine gute Position an fünfter, sechster Stelle. Meist lief er auf der zweiten Bahn, Weltmeister Yusuf Saad Kamel (Bahrain), der ebenso wie Vojta in St. Moritz trainiert hatte, unmittelbar hinter ihm. Der Äthiopier Deresse Mekonnen führte das Feld mit Rundenzeiten von 58,26s – 62,08s und 58,84s an. Nach 1000 Metern bringen sich die ersten in Position. Als die Glocke zur Schlussrunde läutet, liegt Vojta an achter Stelle und mittendrin im Geschehen. Ein Pulk von elf Läufern kämpfte um die fixen sechs Aufstiegsplätze. Laufsieger Amine Laalou (Marokko) ist in 3:39,86 Minuten voran. Den Anschluss an die Schnellsten kann Vojta nicht halten. Er kämpft bis zum Schluss und wird in 3:41,34 Minuten Zehnter seines Vorlaufs. Den Aufstieg über die Zeitregel verpasst er ganz knapp. 3:41,08 Minuten wären nötig gewesen.

Sein Trainer Wilhelm Lilge resümierte positiv, weiß aber auch, was noch fehlt, um auf Weltklasseniveau bestehen zu können: „Andi hat gezeigt, dass er bereit ist, mit den besten Läufern der Welt mitzufighten und dass er nicht einfach hinterher läuft. Seine mentale Stärke und Abgebrühtheit sind für einen 22-Jährigen schon beeindruckend. Er hat auch hier im Vorfeld die wichtige Fähigkeit bewiesen, Dinge und Personen, die negativen Einfluss auf ihn haben könnten, zu meiden und Dinge, die man nicht ändern kann, hinzunehmen und damit bestmöglich umzugehen. Du wirst ihn nie jammern hören. Wer 3:31 bis 3:35 als Bestleistung stehen hat, verfügt natürlich über andere taktische Möglichkeiten als Andi, der heuer 3:37,82 gelaufen ist, und dort müssen wir eben hinkommen.“

Im Rennen hat Vojta im Wesentlichen alles umgesetzt wie geplant. Lilge: „Die Position außen bei der 200m Marke eher am Ende des Feldes war natürlich nicht ideal. Aber um sich auf der Geraden davor in eine bessere Position zu bringen, hätte er schon maximal sprinten müssen, weil die anderen Läufer – die ja zum Teil andere Reserven haben – dort auch Druck gemacht haben. Er ist bei knapp 200m vor dem Ziel angetreten. Der Weg war aber ein weiter und die Zielgerade wurde ganz schön lang.“

Einen wichtigen Karriereschritt hat der Niederösterreicher mit der WM-Teilnahme jedenfalls gemacht: „Mit allen diesen Eindrücken blicken wir sehr positiv in Richtung London. Jetzt muss Andi vor allem gesund bleiben und jeden Teilbereich weiter optimieren“, so Lilge.


>> Ergebnis 1500m Vorläufe WM Daegu

Live-Ergebnisse, Zeitplan, Startlisten, internationale News etc. finden Sie auf http://daegu2011.iaaf.org/

Weiteres Wettkampfprogramm der ÖLV Athleten in Daegu

Aufgrund der Zeitverschiebung finden die Vorläufe und Qualifikationsrunden (sowie die Marathon- und Gehbewerbe) für Zuschauer in Europa zwischen 2 Uhr nachts und 6 Uhr früh statt. Die Finalentscheidungen steigen zwischen 12 und 15 Uhr. Im TV übertragen ARD / ZDF (mit Livestream!) und Eurosport praktisch das gesamte Programm direkt. [HIER] gibt es auch einen Livestream von British Eurosport.

Angaben zuerst in Ortszeit Daegu, danach in MESZ

Donnerstag, 1.9.
10:10h | 3:10h Elisabeth Eberl Speer Qualifikation

Freitag, 2.9.
10:20h | 3:20h Beate Schrott 100m Hürden Vorlauf
19:10h | 12:10h Elisabeth Eberl Speer Finale

Samstag, 3.9.
19:15h | 12:15h Beate Schrott 100m Hü. Semifinale
21:00h | 14:00h Beate Schrott 100m Hürden Finale


Bilder: Jean-Pierre Durand (2), Wilhelm Lilge (1)
 


 

Andreas Maier & Rene van Zee | 30.08.2011

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