Österreichs Leichtathleten an der Startlinie zur Hallensaison

Österreichs Leichtathleten stehen an der Startlinie zur anlaufenden Hallensaison. Das Programm mit zahlreichen Meetings und Meisterschaften läuft auf die 31. Hallen-EM in Paris von 4.-6. März 2011 als internationalem Höhepunkt zu. Mehrkämpfer Roland Schwarzl (Union Salzburg) ist aufgrund seiner Leistungen aus dem Vorjahr bereits vorab von European Athletics für den EM-Siebenkampf nominiert worden. Für die übrigen ÖLV-Topathleten geht es um die Limiterbringung für die Titelkämpfe in Paris.

„Ich gehe davon aus, dass acht bis zehn unserer Athleten in Paris dabei sind. Das wären mehr als bei der bislang letzten Hallen-EM in Turin 2009, wo wir mit sieben Sportlern am Start waren“, blickt ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber voraus. „In jedem Fall wird unser Team eine Mischung aus Routiniers und jungen Athleten, denn der Nachwuchs drängt nach vorne.“

In Österreich startet die Saison Anfang Februar mit dem Indoor Classic Vienna (1.2.) und dem Gugl Indoor Meeting in Linz (3.2.), wo viele österreichische und internationale Asse am Start sein werden. Am 12. Februar findet in Wien die ASVÖ Vienna Indoor Gala statt. Die finale Chance zur Qualifikation bieten die Österreichischen Hallen-Staatsmeisterschaften am 19. Februar in Wien. Danach nominiert der ÖLV-Vorstand das EM-Team für Paris.

Hallensaison 2011 – Wichtige Termine in Österreich
1. Februar: Indoor Classic Vienna, Wien, Dusika Stadion | www.indoor-classic-vienna.com
3. Februar: Gugl Indoor Meeting, Linz, Tips Arena | www.guglindoor.at
12. Februar: ASVÖ Vienna Indoor Gala, ‚Wien, Dusika Stadion | www.viennaindoor.at
12./13. Februar: Hallen Mehrkampf-Staatsmeisterschaften, Linz, Tips Arena
19. Februar: Hallen-Staatsmeisterschaften, Wien, Dusika Stadion

Saisonvorschau: Starts in der Halle
Hier die voraussichtlichen Starts mehrerer ÖLV-Athleten mit Chancen auf die Hallen-EM Teilnahme in Paris.

Roland Schwarzl, der fix für die Hallen-EM planen kann, hat am 15. Jänner in Prag seine ersten Bewerbe absolviert und u.a. auf Anhieb 5,00 Meter im Stabhochsprung geschafft. Auf dem Weg nach Paris hat er Einzelstarts beim Indoor Classic Vienna (1.2.) und beim Gugl Indoor (3.2.) geplant, den Siebenkampf bei den Österreichischen Hallen Mehrkampf Staatsmeisterschaften in Linz sowie einzelne Starts bei den Staatsmeisterschaften in Wien.

Sprinter Ryan Moseley (Union Salzburg) hat 60m-Rennen bei den Meetings in Wien (1.2.), Linz (3.2.), Düsseldorf (11.2.) und bei den Staatsmeisterschaften am 19.2. in Wien vor sich. Der EM-Finalist von Turin 2009 muss 6,70 Sekunden oder schneller laufen, um in Paris dabei zu sein.

Für Clemens Zeller (ULV Krems), Hallen-EM Vierter von Turin 2009, sollte das EM-Limit von 47,50 Sekunden über 400 Meter unter normalen Umständen kein Problem darstellen. Es stehen Starts in Chemnitz (27.1.), evt. in Wien (1.2.), Moskau (6.2.), bei den Staatsmeisterschaften am 19.2. sowie in Stockholm (22.2.) am Programm.

800m-Spezialist Andreas Rapatz (VST Laas) wird die Saison ebenfalls in Chemnitz (über 400m) beginnen und wohl am 1. Februar in Wien sein erstes 800m-Rennen bestreiten. 1:49,00 Minuten muss der Hallen-WM-Semifinalist zur Qualifikation erbringen. Dabei könnte sich ein spannendes Österreicher-Duell entwickeln. Der 21-jährige Raphael Pallitsch (L-impuls Oggau) ist im vergangenen Sommer über 800 Meter nur haarscharf an der EM-Qualifikation für Barcelona vorbei gelaufen. Bei der Vorbereitung in Potchefstroom, Südafrika, wo mehrere ÖLV-Läufer zusammen trainiert haben, hat er sich zuletzt in Form gezeigt. Pallitsch will am 1. Februar in Wien das EM-Limit angreifen. Weitere Starts hängen vom Ausgang dieses Rennes ab.

Andreas Vojta (team2012.at), 1500m EM-Finalist von Barcelona und Österreichs Leichtathlet des Jahres, hat ebenso wie Pallitsch in Südafrika auf 1400m Höhe ein Trainingscamp absolviert. Wenngleich seine Vorbereitung eher als Grundlagenblock für die Freiluftsaison zu sehen ist, hat er die Hallen-EM im Visier. Am 1. Februar startet er in Wien einen ersten Limitversuch. Es gilt die Marke von 3:43,50 Minuten zu unterbieten.

Bei den Frauen könnte die 19-jährige Jennifer Wenth (SVS) über 1500m der erste internationale Meisterschafts-Start in der allgemeinen Klasse gelingen. Für das Limit von 4:16,00 Minuten müsste sie nahe an ihre Freiluftbestzeit (4:14,04min) heran laufen, was bei entsprechendem Rennverlauf durchaus möglich scheint. Fix geplant hat Österreichs Nachwuchsathletin des Jahres derzeit am 1. Februar in Wien, am 11. Februar in Düsseldorf und am 19. Februar die Staatsmeisterschaften in Wien.

Victoria Schreibeis (DSG Wien), EM-Semifinalistin von Barcelona, ist mit 8,33 Sekunden über 60m Hürden am 15. Jänner in Sindelfingen sehr gut in die Saison gestartet und gleich bis auf 0,08 Sekunden ans EM-Limit von 8,25 heran gelaufen. Weitere geplante Starts für sie sind in Chemnitz (27.1.), Wien (1.2.), Linz (3.2.) und die Staatsmeisterschaften am 19.2. in Wien. Dazu hofft sie auf weitere Rennen in Deutschland. Beate Schrott (Union St. Pölten) kommt von einem Trainingsaufenthalt aus den USA und wird in Wien (1.2.), Linz (3.2.) und evt. in Magglingen (Schweiz) am 5. und 6. Februar über die 60m Hürden laufen.

Mehrkampf-Aufsteiger Dominik Distelberger (UVB Purgstall) hat Siebenkampf-Starts beim hochkarätigen Meeting in Tallinn (Estland) am 5./6. Februar sowie bei den Österreichischen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften am 12./13. Februar in Linz geplant. Die Latte zur EM-Qualifikation liegt für ihn außerordentlich hoch, denn aus dem 15-köpfigen Teilnehmerfeld (inkl. Roland Schwarzl) werden nur fünf Plätze auf Basis der Leistungen in der aktuellen Hallensaison vergeben.

Kugelstoßer Martin Gratzer (TLC ASKÖ Feldkirchen) ist am 15. Jänner in Sindelfingen mit neuem Kärntner Hallenrekord von 18,59 Meter ein guter Auftakt für sein Wettkampfjahr gelungen. Für das EM-Limit von 19,00 Meter müsste er auch seine Freiluftbestleistung von 18,72m überbieten. Bei einem guten Saisonverlauf könnte er sich auf dieses Niveau steigern. Gratzer hat weitere Starts bei Wettkämpfen in Österreich ab 3. Februar geplant.

Stabhochspringerin Daniela Höllwarth (LAC Amateure Steyr) braucht zur EM-Teilnahme eine Steigerung ihrer Bestleistung um vier Zentimeter auf 4,25 Meter. Bei Starts am 22./23. Jänner bei den Bayerischen Meisterschaften, am 1.2 in Wien, am 3.2. in Linz und bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften am 19.2. will sie sich in die Lüfte schwingen.

MARATHONLÄUFER UND WERFER
Ohne Startmöglichkeit in der Halle bereiten sich die Marathonläufer und Werfer auf ihre ersten Saisonhöhepunkte vor.

Für die Speerwerferinnen Elisabeth Pauer (SVS) und Elisabeth Eberl (AT Graz) sowie Hammerwerfer Benjamin Siart (SVS) ist der Winterwurf Europacup am 19./20. März in Sofia (Bulgarien) eine erste Standortbestimmung. Diskus-Rekordmann Gerhard Mayer (SVS) will heuer weniger Wettkämpfe bestreiten und lässt diesen Bewerb aus.

Rekordläufer Günther Weidlinger (Union Neuhofen) bereitet sich auf seinen Start beim Düsseldorf Marathon am 8. Mai vor. Seine Testwettkämpfe auf dem Weg dorthin sind derzeit noch nicht fixiert. Martin Pröll (SK Vöest) trainiert für sein Marathondebüt. Am 10. April wird er beim OMV Linz Marathon erstmals auf der klassischen 42,195km-Distanz antreten. ÖLV-Rekordhalterin Andrea Mayr (SVS) will erst im Herbst ihren nächsten Marathonlauf bestreiten, hat aber im Frühjahr einen Start beim Berlin Halbmarathon am 3. April geplant.

Mit den Crosslauf-Staatsmeisterschaften am 13. März in St. Pölten und den Halbmarathon Staatsmeisterschaften am 27. März in Wels stehen im Frühjahr zwei nationale Höhepunkte am Wettkampfkalender.

Fotos: Katzenbeisser, GEPA pictures / Mario Kneisl

 

 

Andreas Maier, Robert Katzenbeisser | 24.1.2011

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