Stellungnahme des ÖLV zum 1. Verhandlungstag im Dopingprozess Matschiner

Die Äußerungen des ehemaligen Sportmanagers Stefan Matschiner am ersten Verhandlungstag seines Prozesses sorgten - wie man einigen Medien entnehmen konnte - für einen Aufschrei in der Sportszene (APA-Bericht zum Beispiel HIER),  der aber eigentlich viel größer ausfallen hätte müssen. Der Österreichische Leichtathletik-Verband lehnt die Pauschalverurteilung aller Spitzensportler/innen kategorisch ab. "Scheinbar geht es hier nur darum, die Aktivitäten Matschiners zu bagatellisieren und als "modus vivendi" im Spitzensport darzustellen", meint ÖLV-Generalsekretär Helmut Baudis dazu: "Mit seinen Äußerungen bringt er alle Spitzenleistungen in Misskredit. Das lassen wir nicht zu und ich hoffe, dass sich weitere Persönlichkeiten und Institutionen zu Wort melden und das Bild des Sports ins rechte Licht rücken. Den Stellungnahmen von Christoph Schmölzer und Wolfgang Konrad ist zuzustimmen."

Unverständlich ist auch, warum nicht alle Kunden Matschiners genannt werden (müssen), sondern nach dem Motto "ich weiß etwas, sag euch das aber nicht" weiter agiert werden darf. Klarheit über jene Funktionäre, die dieses System angeblich decken, wäre auch wünschenswert. Der Schaden für den Sport und das Sportland Österreich, der durch solche Personen, Aktivitäten und Äußerungen angerichtet wird, ist jedenfalls enorm. Die Hintermänner und Profiteure dieses kriminellen Systems (Manager, Ärzte, Apotheker) gehören verfolgt. Eine weitere Stärkung der NADA Austria und der Ermittlungsbehörden kann daher nur im Sinne des österreichischen Sports sein.

Für den Österreichischen Leichtathletik-Verband ist klar: "Spitzenleistungen ja, aber nicht um jeden Preis!" Aus diesem Grund wurden auch die Anti-Doping Bestimmungen des Verbandes im heurigen Jahr verschärft. "Bei Doping kennen wir keine Toleranz", so Baudis abschließend.


 

ÖLV | 15.8.2010

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