Leichtathletik-EM, 4. Tag: Victoria Schreibeis im 100m Hürden Semifinale

Beate Schrott nach Fehlstart disqualifiziert. Martin Pröll 8:41,63min über 3000m Hindernis, Doris Röser 24,32sec über 200 Meter.

Victoria Schreibeis (DSG) schaffte als erste österreichische 100m-Hürdensprinterin den Einzug in ein EM-Semifinale. Mit 13,23 Sekunden (Wind -0,6m/s) wurde sie Fünfte in ihrem Vorlauf und erzielte gesamt die 14.-beste Zeit der Vorläufe. Damit stieg sie über die Zeitregel ins Halbfinale auf, das morgen, Samstag, um 19:05 Uhr gestartet wird. „Stimmt es wirklich?“, fragte sie freudig, als nach dem letzten der vier Vorläufe das Aufstiegsresultat feststand. „Der Start war nicht so schlecht für mich“, sagte sie zu ihrem Rennen, obwohl sie wie erwartet gleich bei der ersten Hürde hinter ihren Konkurrentinnen lag. „Ich bin dann ganz gut reingekommen. Am Schluss hab ich mich bemühen müssen, den Hürden nicht zu nahe zu kommen, weil ich noch aufholen musste. Ich bin sehr konzentriert gelaufen“, war sie mit dem Aufstieg und ihrer zweitbesten jemals erzielten Zeit sehr zufrieden. Nur bei der Team-EM heuer in Belgrad war sie mit 13,19 Sekunden noch schneller.

Zeitmaschine gesucht
Gar nicht nach Wunsch verlief es für die zweite österreichische Hürdensprinterin im Bewerb. Beate Schrott (Union St. Pölten) wurde nach einem Fehlstart disqualifiziert und musste unverrichteter Dinge die Bahn verlassen. Die Enttäuschung war groß: „Noch nie in meinem Leben hab ich mir so gewünscht, dass ich die Zeit zurückdrehen kann.“ Ein bitteres EM-Debüt für die 22-jährige Medizinstudentin. Sie verabschiedete sich mit einem Küsschen in die Kamera, aber man kann davon ausgehen, dass es für sie ein Wiedersehen auf der internationalen Leichtathletikbühne geben wird.

Martin Pröll 8:41,63 Minuten im Hindernisvorlauf
Martin Pröll (SK Vöest) schaffte als Zehnter seines Vorlaufs und gesamt 19. in der Zeit von 8:41,63 Minuten den erhofften Aufstieg ins Finale leider nicht. Von Beginn weg lief er klug und couragiert meist an zweiter Stelle bis vierter Stelle. Platz vier wäre auch für den direkten Finalaufstieg nötig gewesen. Am letzten Kilometer fiel er im Feld etwas zurück, verlor vor allem über die Hindernisse stets an Boden gegenüber den Konkurrenten, kämpfte sich aber auf der vorletzten Runde wieder in eine gute Position zurück. Als auf der Schlussrunde Druck gemacht wurde, fiel er Platz um Platz zurück und der Traum vom Finale ins Wasser. Letztlich trudelte Pröll als Zehnter seines Heats ins Ziel. „Der letzte Kick am Schluss hat gefehlt. Ich habe mich die ersten zwei Runden schon schwer gefühlt, obwohl es locker hätte gehen müssen“, sagte der Fotograf aus dem Mühlviertel. Für sein drittes EM-Hindernisfinale in Folge hätte er über die Zeitregel 8:31,88 Minuten laufen müssen.

Doris Röser 24,32 Sekunden über 200 Meter
Doris Röser (TS Lauterach) lief bei ihrem EM-Debüt die 200 Meter in 24,32 Sekunden bei starkem Gegenwind von 2,1m/s. Damit erreichte sie gesamt die 23. Zeit. Der Semifinalaufstieg war kaum realistisch, allerdings hatte sie sich eine bessere Zeit erwartet: „Mein Rennen war nicht schlecht. Aus der Kurve raus bin ich wie gegen eine Wand gelaufen, so stark war der Wind. Da sind kraftvollere Läuferinnen sicher im Vorteil. Schade, eine 23-er Zeit hätte ich unbedingt laufen wollen. Die Form hätte gepasst. Trotzdem war die EM-Teilnahme eine tolle Motivation“, so die Gymnasiumslehrerin aus dem Ländle.
 



Fotos: GEPA pictures / Mario Kneisl

  

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Andreas Maier | 30.7.2010

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