Leichtathletik-EM, 2. Tag: Andreas Vojta sensationell im 1500m Finale!

Mit einer kämpferisch und taktisch starken Leistung sorgt der Jüngste im ÖLV EM-Team für eine handfeste Überraschung

Andreas Vojta (team2012.at), mit 21 Jahren der Jüngste in der österreichischen EM-Mannschaft, sorgte über 1500 Meter für eine große Überraschung und schaffte in 3:42,16 Minuten als Fünfter seines Vorlaufs und gesamt Elfter den Einzug ins Finale. „Ich habe auf den letzten 100 Metern meine Stärke ausgespielt. Das hat funktioniert, obwohl ich noch nie einem solchen Klassefeld gelaufen bin. Es ist ein Wahnsinn für mich. Toll, dass ich das geschafft habe“, so der Student aus Gerasdorf, Niederösterreich.

Devise: Reinhängen!
Gleich von Beginn weg orientierte sich Vojta nach vorne: „Unfreiwillig war ich nach einigen Rempeleien sogar kurz in der Führungsposition. Zum Glück hat dann ein anderer Läufer die Spitze übernommen. Dann war die Devise: Reinhängen!“ Lange hielt er sich an zweiter Stelle, verlor dann aber einige Positionen. Als die Spanier um Reyes Estevez (Vorlaufschnellster in 3:40,86) in der Schlussrunde forcierten, fiel er auf den zehnten Rang zurück. Für den direkten Finaleinzug war ein vierter Platz nötig. Dazu sollten vier weitere Zeitschnellste in den Endlauf kommen. Genau dorthin orientierte sich Vojta: „Ich habe bei Rennen oft in der letzten Runde auf der Gegengerade etwas verbockt. Diesmal habe ich hier forciert und Plätze gut gemacht. Ich durfte vor der Zielgeraden nicht zu weit hinten sein.“

Tolles Finish wurde mit Aufstieg belohnt
Eine Dreiergruppe war vorne weg. Vojta zog von Rang acht nach vor und fightete auf den letzten Metern mit dem Polen Mateusz Demczyszak um Rang vier und damit um den direkten Finalaufstieg. Eine Hundertstelsekunde war der Pole schließlich voran. Doch der Aufstieg als einer der Zeitschnellsten war noch möglich. Vojta: „Ich habe gewusst, dass es mit dem Finale ganz knapp wird. Bis nach dem Zieleinlauf das Ergebnis festgestanden ist, habe ich ein, zwei Minuten gebetet. Dann war die Freude riesengroß“, so der Nachwuchsläufer, der vor ziemlich genau einem Jahr erst zum ersten Mal erst österreichischer Staatsmeister geworden ist.

Finale: "Kann nur gewinnen"
Im Finale am Freitag, 22:00 Uhr will er genauso unbekümmert auftreten wie am heutigen Abend: „Ich habe keinen Druck, kann nur noch gewinnen. Ich will wieder riskieren und alles probieren.“ Als 26. von 31 Läufern in der Entry-List nach Bestzeiten gereiht hat er mit Lockerheit und toller Form viele Athleten mit weitaus stärkeren Bestzeiten hinter sich gelassen. Erst als er im Herbst 2009 angesprochen wurde, ob er an einem ÖLV-Trainingscamp in Südafrika teilnehmen wolle, weil er ein Kandidat für die EM sei, hat es bei ihm „Klick“ gemacht. 3:47,25 Minuten lautete damals seine Bestzeit. Allein die Steigerung auf seine aktuelle Bestzeit von 3:40,79 und die Qualifikation für die EM war eine Riesensache für ihn. Dass die Erfolgsstory so schnell so weit nach vorne läuft, hat man nur erhoffen dürfen.

Fotos: GEPA pictures / Mario Kneisl




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Andreas Maier | 28.7.2010

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