Countdown Leichtathletik-EM in Barcelona

Ein Sportereignis ersten Ranges in einer der faszinierendsten Metropolen der Welt steht bevor: Der ÖLV startet mit 15 AthletInnen bei den 20. Leichtathletik Europameisterschaften in Barcelona und blickte bei einem Pressegespräch voraus.

Das sportbegeisterte Barcelona wird Leichtathletik Europameisterschaften mit außergewöhnlicher Atmosphäre zelebrieren. Bei der Eröffnungsfeier am Montag, 26. Juli auf der Avenida María Cristina, den Wettkämpfen im Olympiastadion am Montjuic sowie den Marathonbewerben im Zentrum der katalanischen Metropole erleben die Athleten, Besucher und Fernsehzuschauer ein Sportereignis allerersten Ranges.

Melderekord & großes ÖLV-Team
Mit 1.368 Athletinnen und Athleten aus 50 Nationen startet die EM mit einem neuen Melderekord. 15 österreichische Aktive bilden bei den Bewerben von 27. Juli bis 1. August das drittgrößte ÖLV EM-Team in den letzten 35 Jahren. Lediglich in Stuttgart 1986 und München 2002, als 17 bzw. 16 österreichische Athleten entsandt wurden, war das EM-Team geringfügig größer. Bei der bislang letzten Europameisterschaft in Göteborg 2006 gingen elf ÖLV-Teilnehmer an den Start.

Hervorragende Präsentationsmöglichkeit
„Die Europameisterschaften haben für uns eine große Bedeutung, denn sie dienen den Athleten und der Sportart als hervorragende Präsentationsmöglichkeit und sind der Einstieg in die Weltklasse-Leichtathletik und Sprungbrett zu Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen“, so ÖLV Generalsekretär Helmut Baudis. Europa ist in der Weltleichtathletik der stärkste Kontinent. Bei der letzten WM in Berlin 2009 haben Europas Leichtathleten 37% aller Medaillen gewonnen. Vor allem in den technischen Bewerben hängen die „Trauben in Europa“ sehr hoch: In Berlin gewannen die europäischen Athleten zwei Drittel aller Medaillen in den technischen Bewerben.

Sportlicher Aufwärtstrend
Im Qualifikationszeitraum für Barcelona wurden neunmal ÖLV-Rekorde in der Allgemeinen Klasse verbessert, darunter einige europaweit beachtliche Leistungen wie die 65,24m im Diskuswurf von Gerhard Mayer, die 2:10:47 Stunden von Günther Weidlinger im Marathonlauf, die 45,69 Sekunden von Clemens Zeller über 400 Meter, die 6065 Punkte von Roland Schwarzl im Hallen-Siebenkampf und die 61,43 Meter von Elisabeth Pauer im Speerwurf. Dazu erzielte Ryan Moseley über 100m mit 10,18 Sekunden eine europäische Top-Zeit.

Ziel: Besser abschneiden als in Göteborg 2006
Die Athleten Gerhard Mayer, Ryan Moseley, Günther Weidlinger, Clemens Zeller, Roland Schwarzl und Elisabeth Pauer haben in ihren Bewerben Europaklasse bewiesen. „Sie sind mit ihren Qualifikationsleistungen in den Top-12 der Europarangliste und haben das Potenzial für Finalteilnahmen bzw. entsprechende Platzierungen, wenn sie ihre Bestform abrufen können“, blickt ÖLV Sportdirektor Hannes Gruber voraus. „Unser Ziel ist es, besser abzuschneiden als in Göteborg 2006, wo ein siebter und ein neunter Platz, jeweils über 3000m Hindernis, die besten ÖLV-Resultate waren.“ Gruber ist sich bewusst, dass einige Athleten nicht über die erste Runde bzw. die Qualifikation hinauskommen werden: „Gerade bei einer Europameisterschaft ist es wichtig, dass Athletinnen und Athleten international antreten und Erfahrungen sammeln und sich dadurch weiter entwickeln können.“

Neue Gesichter
Das Team bildet eine Mischung aus Routiniers und jungen Athleten wie Andreas Vojta (21), Beate Schrott (22) oder Andreas Rapatz (23), die beim Pressegespräch in Wien auf ihre EM-Bewerbe vorausblickten. 800m-Läufer Andreas Rapatz, der heuer bei der Hallen-WM mit dem Semifinal-Einzug aufgezeigt hat: „Mein Minimalziel ist, dass ich die erste Runde überstehe. Das Selbstvertrauen ist gewachsen. Besonders profitiert habe ich im letzten Jahr von einem Trainerwechsel und dem gemeinsamen Training mit Clemens Zeller in Krems. Wir ziehen uns gegenseitig. Das motiviert enorm“, so der Heeressportler. Andreas Vojta, 1500m-Läufer und der Jüngste im EM-Aufgebot: „Wenn es nach den Bestzeiten geht, bin ich eher hinten gereiht. Aber die Finalplätze werden nicht nach der Meldeliste vergeben. Jeder muss zuerst einmal durch den Vorlauf. Ich hoffe, dass ich in einem taktischen Rennen mit schnellem Finish meine Chance habe.“ Hürdensprinterin Beate Schrott ist in den letzten Jahren bei mehreren internationalen Nachwuchs-Meisterschaften angetreten: „Die sportliche Klasse, die Dimension der Veranstaltung und das Medieninteresse ist bei einer EM sicher viel größer als im Nachwuchs. Ich möchte das alles gut aufnehmen und wenn möglich neue Bestzeit laufen.“

Teamgeist groß geschrieben
Victoria Schreibeis, Trainingskollegin von Beate Schrott, startet bei ihrer zweiten EM nach Göteborg 2006: „Diesmal möchte ich es ins Semifinale schaffen.“ Wie Rapatz & Zeller wird auch sie von einer Trainingsgemeinschaft beflügelt: „Auch wenn Beate und ich nur ab und zu gemeinsam trainieren, hilft und motiviert es sehr.“ Die Sportwissenschaftlerin leitet auch das Training von Nachwuchsleichtathleten in Mödling: „Sie freuen sich ebenfalls sehr auf die EM und werden im Fernsehen sicher zuschauen!“

Starke Laufszene bei der EM
Erstmals ist ein ÖLV-Team mit drei Läufern für die Nationenwertung im Marathonlauf, dem Marathon Europacup, am Start. Günther Weidlinger, Christian Pflügl und Florian Prüller laufen auch für ein gutes Ergebnis in der Teamwertung, in der 14 Nationen gemeldet haben. „Es müssen für die Teamwertung alle drei Läufer ins Ziel kommen. Hier schmerzt natürlich der Ausfall von Markus Hohenwarter. Wenn alle ihre Leistung bringen, ist ein Top-10 Platz möglich“, so Gruber.

Eine ereignisreiche Woche mit großem Finale
Das ÖLV-Team ist in einem großen Bewerbsspektrum vertreten. Von Dienstag, 27. Juli bis Sonntag, 1. August sind an allen Tagen ÖLV-Athleten im Einsatz. Clemens Zeller und Ryan Moseley starten gleich am ersten Bewerbstag mit ihren Vorläufen über 400m bzw. 100m. Mittwoch und Donnerstag steht der Zehnkampf mit Roland Schwarzl im Mittelpunkt. Am Schlusstag steigen mit dem Marathon (Start 10:05 Uhr) und dem Diskusfinale der Männer (ab 19:45 Uhr) zwei EM-Highlights mit hoffentlich guter österreichischer Beteiligung.

Neuer 2-Jahres-Rhythmus: Nächste EM bereits 2012
Um die europäische Leichtathletik aufzuwerten und mehr Präsentationsflächen zu geben, werden ab sofort die Europameisterschaften alle zwei Jahre ausgetragen: „Eine Idee, die der Österreichische Leichtathletik-Verband absolut begrüßt“, so Generalsekretär Helmut Baudis. Das heißt, das nächste Mal findet die EM im Jahr 2012 (Helsinki) wenige Wochen vor den Olympischen Sommerspielen in London und dann 2014 (Zürich) statt.

Fotos: GEPA pictures / Marie Rambauske

ÖLV-Team für die EM Barcelona (27.7.-1.8. 2010)

Männer
100m | 200m: Ryan Moseley (Union Salzburg)
400m: Clemens Zeller (ULV Krems)
800m: Andreas Rapatz (VST Laas)
1500m: Andreas Vojta (team2012.at)
10.000m: Michael Schmid (LCAV doubrava)
Marathon: Christian Pflügl (SU IGLA long life)
Marathon: Florian Prüller (SIG Harreither Eisenwurzen)
Marathon: Günther Weidlinger (Union Neuhofen)
3000m Hindernis: Martin Pröll (SK Vöest)
Diskus: Gerhard Mayer (SVS)
Zehnkampf: Roland Schwarzl (Union Salzburg)

Frauen
200m: Doris Röser (TS Lauterach)
100m Hürden: Victoria Schreibeis (DSG Wien)
100m Hürden: Beate Schrott (Union St. Pölten)
Speer: Elisabeth Pauer (SVS)



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Andreas Maier | 21.07.2010

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