EM-Countdown bei Leichtathletik Staatsmeisterschaften in Villach

• Österreichische Leichtathletik Staatsmeisterschaften am Samstag und Sonntag
• Das EM-Team im Formtest
• Limitjagd und Medaillenkampf in 18 Disziplinen bei Frauen & Männern

Villach ist an diesem Wochenende Schauplatz der österreichischen Leichtathletik-Staatsmeisterschaften. Spannung ist aus mehreren Gründen programmiert. Am Samstag, 10. Juli, ab 15 Uhr, und Sonntag, 11. Juli, ab 10 Uhr tritt praktisch das komplette ÖLV EM-Team für Barcelona im Stadion Villach-Lind an. Abgesehen von den Marathonläufern sind alle zwölf Athletinnen und Athleten am Start, die bisher ein Limit für Barcelona erbracht haben. Einige weitere wollen die Chance nutzen, um das Barcelona-Ticket zu lösen. Für die stärksten Nachwuchsathleten ist Villach die letzte Station vor den U20-Weltmeisterschaften, die am 19. Juli in Moncton, Kanada, beginnen.

Das EM-Team im Formtest
Gut zwei Wochen vor Beginn der Europameisterschaften in Barcelona am 27. Juli präsentiert sich das ÖLV EM-Team vor eigenem Publikum. 400m-Rekordler Clemens Zeller (ULV Krems) startet am Samstag in seiner Spezialdisziplin und hat zudem Rennen über 100 und 200 Meter am Programm. Nach seinem ÖLV-Rekord beim Liese Prokop Memorial in St. Pölten (45,69sec) und dem Sieg bei der Team-EM in Belgrad hat er „brav trainiert“ (Zeller), sein Startverzicht beim Meeting vergangene Woche in Ried war nur eine Vorsichtsmaßnahme.

Einen Zweifach-Start der besonderen Art hat Diskus-Rekordler Gerhard Mayer (SVS) vor. Er kommt direkt aus Großbritannien, wo er am Mittwoch in Glasgow etwas verkühlt mit 60,63 Meter gewonnen hat. Am Samstag trifft er beim Diamond League Meeting in Gateshead u.a. auf Olympiasieger Gerd Kanter und den WM-Zweiten von Berlin, Piotr Malachowski – ehe er am Sonntag in Villach seinen Titel verteidigt.

Zehnkämpfer Roland Schwarzl (Union Salzburg) testet aus einem letzten harten Trainingsblock heraus in einigen Einzeldisziplinen seine Form. Im Stabhochsprung geht er als Titelverteidiger in den Bewerb, dazu möchte er über 100 Meter, im Speerwurf, im Hochsprung und im Diskuswurf antreten.

Der 100m Hürdensprint, die bisher einzige Stadiondisziplin, in der sich zwei ÖLV-Athletinnen qualifiziert haben, verspricht besondere Spannung. Victoria Schreibeis (DSG Wien) und ihre Trainingskollegin Beate Schrott (Union St. Pölten) werden sich gegenseitig anspornen. Schreibeis hat sich bei ihrem Sturz vergangene Woche in Ried die Ferse geprellt, aber bereits wieder trainiert. Einem Start sollte also nichts im Wege stehen.

Mit Sprint-Ass Ryan Moseley (Union Salzburg), am Mittwoch in Rethymno Vierter in 10,32 Sekunden, Andreas Rapatz (VST Laas), über 800 und 400 Meter, Andreas Vojta (team2012.at) über 1500 Meter, Martin Pröll (SK Vöest) über 3000m Hindernis, Michael Schmid (LCAV doubrava), der direkt vom Trainingscamp in St. Moritz für den 5000m-Lauf kommt, und Speerwerferin Elisabeth Pauer (SVS), am Mittwoch mit 55,76 Meter Siegerin in Lahti (Finnland), gehen die weiteren Athleten im EM-Team als klare Favoriten an den Start.

EM-Aspiranten wollen ihre Chance nutzen
Mehrere EM-Aspiranten, die bereits recht nahe an die Limits herangekommen sind, könnten in Villach ihre Chance nutzen. Dazu darf man zählen Daniela Höllwarth (LAC Amateure Steyr) im Stabhochsprung (Bestleistung 4,21m letzte Woche in Ried – Limit 4,30m), Veronika Watzek (LC Villach) im Diskuswurf (Saisonbestleistung 55,88m – Limit 56,00m), Doris Röser (TS Lauterach) über 200 Meter (23,79sec am Sonntag in der Schweiz – Limit 23,70sec), Elisabeth Eberl (ATG) im Speerwurf (Bestleistung 57,04m am 12. Juni in Kapfenberg – Limit 57,50m) oder Manuel Prazak (SVS) über 110m Hürden (Saisonbestleistung am Sonntag in Rhede (GER) 14,10sec – Limit 13,85sec). Für Hammerwerfer Benjamin Siart (SVS) liegt das EM-Limit von 74,00 Meter fast auf Weltmeisterschaftsniveau. Nachdem sich Rückenbeschwerden verbessert haben, könnte er auf seine Jahresbestleistung von 70,24 Meter losgehen. Die Möglichkeit, ein EM-Limit zu erbringen, gibt es noch bis 17. Juli.

Limitversuche vor den Staatsmeisterschaften
Zwei Kandidaten für die EM-Teilnahme unternehmen bereits am Freitag, 9. Juli, also vor den Titelkämpfen, einen Limitversuch. Der erst 20-jährige Raphael Pallitsch (L-Impuls Oggau) versucht in Biberach, Deutschland, über 800 Meter sein Glück. Nachdem er sich heuer auf hervorragende 1:48,55 Minuten gesteigert hat, fehlen dem Burgenländer „nur“ 0,35 Sekunden und ein optimaler Lauf aufs EM-Limit. Andrea Mayr (SVS), die zwar im Marathonlauf qualifiziert wäre, aber über 3000m Hindernis antreten will, startet beim European Athletics Premium Meeting in Barcelona, um die Norm von 9:55,00 Minuten zu unterbieten. Der Austragungsort des Rennens sollte ein gutes Omen sein. Am Samstag will sie dann in Villach ihren Hindernis-Titel verteidigen.

Letzte Station vor U20-WM in Kanada
Für einige der stärksten Nachwuchsathleten bietet Villach die Möglichkeit zur Standortbestimmung vor den U20-Weltmeisterschaften, die von 19.-25. Juli in Moncton, Kanada, stattfinden. Jennifer Wenth (SVS) über 1500m, Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) im Kugelstoß und Diskuswurf, Kira Grünberg (ATSV Innsbruck) im Stabhochsprung, Marina Kraushofer (SVS) im Weitsprung und Lisa Egarter (Union Raika Lienz) im Hochsprung können bei den Staatsmeisterschaften um Siege und Medaillen mitreden.

Fotos: S@ndy | W.Lilge

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Andreas Maier | 8.7.2010

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