Gerhard Mayer glänzt mit ÖLV-Rekord bei Diamond League Meeting in Rom!

Der WM-Achte beeindruckt mit 65,24 Meter und einem tollen Wettkampf inmitten der weltbesten Diskuswerfer.

Gerhard Mayer
steigerte beim IAAF Diamond League Meeting in Rom seinen eigenen ÖLV-Rekord im Diskuswurf auf 65,24 Meter und erreichte damit in einem illustren Starterfeld den sechsten Platz. Der 30-jährige Niederösterreicher von SVS-Leichtathletik übertraf seine bisher gültige Marke von 64,16 Meter aus 2009 (Chula Vista am 5. Mai) um 1,08 Meter. Eine noch weitere von ihm im Vorjahr erzielte Marke von 65,06 Meter in Salinas (12. Mai 2009) wurde wegen Unregelmäßigkeiten am Wurffeld nicht anerkannt. Nun hat der WM-Achte von Berlin 2009 auch diese Marke übertroffen.

Sechs Würfe zwischen 61,60m und 65,24m
Mayer beeindruckte in Rom mit einer starken Serie und einem tollen Wettkampf inmitten der weltbesten Werfer. Alle seine sechs Versuche waren gültig, vier davon landeten über dem EM-Limit von 61,90 Meter. Der „Schlechteste“ ging auf 61,60 Meter. Der Fünfte flog auf die Rekordweite von 65,24. Mit diesem Auftritt hat der Franzensdorfer den Rückstand zur absoluten Weltspitze weiter reduziert. Asienrekordler Ehsan Hadadi (Iran) lag mit 85 Zentimeter Vorsprung unmittelbar vor ihm an fünfter Stelle. Der regierende Weltmeister Robert Harting war 1,09 Meter vor ihm Vierter. Den Sieg holte sich der Olympia- und WM-Silbermedaillengewinner Piotr Malachowski (Polen) mit 68,78 Meter vor Olympiasieger Gerd Kanter (Estland – 67,69 Meter) und bisherigen Seriensieger der Saison 2010 Zoltan Kovago (Ungarn – 67,26 Meter).

Die komplette Serie von Mayer: 61.98 - 62.11 - 61.76 - 62.81- 65.24 - 61.60

Hinter Mayer musste sich der Niederländer Erik Cadee, der heuer bereits 66,20m erzielt hatte, mit Rang 7 und 64,27 Meter zufrieden geben. Doppel-Olympiasieger Virgilius Alekna (Litauen) erzielte neue Saisonbestleistung von 63,47 Meter, kam aber über den achten Rang nicht hinaus.

Auch die Gegner waren überrascht
„Ich war selber überrascht, dass es so gut funktioniert hat. Die Stimmung und die starken Gegner waren super motivierend. Beim ersten Versuch schaue ich immer, wie komme ich rein in den Wettkampf. Den werfe ich noch nicht mit 100 Prozent. Als der schon fast 62 Meter weit war, hab ich gewusst: Jetzt hab ich schon gewonnen!“, schildert Mayer den Wettkampf. „Beim fünften Wurf hat die Technik optimal gepasst. Es ist ein super Gefühl, so nahe bei den Besten zu sein. Das gibt irrsinnig viel Auftrieb. Die anderen Athleten haben mir gratuliert und waren ziemlich überrascht.“ Zur weiteren Saison meinte er: „Wenn ich eine solche Leistung nochmals bringen kann, wäre das schon top. Die neue Wurftechnik funktioniert zwar sehr gut, aber ich bin noch nicht ganz sicher damit.“

„Jetzt gehören wir dazu zu den Guten“, war auch sein Trainer Gregor Högler in einer ersten Reaktion stolz. „Die Umstellung der Technik war mutig und richtig, wie sich jetzt gezeigt hat. Dass er eine solche Weite draufhat, haben wir schon gewusst. Aber dass er sie so früh und in einem solchen Klassefeld umsetzt, konnte man nicht einfach erwarten.“ Für Högler war Mayers Leistung der zweite Grund zur Freude an diesem Tag. Zuvor hatte schon der von ihm betreute blinde Speerwerfer Bil Marinkovic mit 53,99 Meter in Leverkusen neuen Weltrekord erzielt und seine bisherige Bestmarke um 1,26m übertroffen.

Vierter ÖLV-Rekord binnen eines Monats
Binnen eines Monats ist damit bereits der vierte ÖLV-Rekord in der Allgemeinen Klasse verbessert worden! Julia Siart (55,96m Hammerwurf am 13.5. in Judenburg), Elisabeth Pauer (59,03m Speerwurf am 28.5. in Graz), Clemens Zeller (45,69sec 400m am 3.6. in St. Pölten) und nun Gerhard Mayer sind die bisherigen Rekordbrecher des Jahres.



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Andreas Maier | 10.6.2010

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