Rückblick - ÖLV Osterkurs in Schielleiten

Seit nunmehr bald 40 Jahren verbringe ich meine Osterwoche in der Oststeiermark in Schielleiten. Zuerst als Nachwuchsathlet und die letzten Jahre als Trainer.

Ich erinnere mich an die Zeiten, in denen ich im Speisesaal gemeinsam mit Ilona Gusenbauer und Liese Prokop und Maria Sykora gesessen bin und den Mund und die Augen nicht zu bekommen habe. Für mich war es eine Auszeichnung dort sein zu dürfen.

Mittlerweile ist es fast normal. Man hat den Eindruck, dass es auch für die Nachwuchsathleten ganz normal ist mit den Besten in Schielleiten sein zu dürfen. Aber wie gesagt, man müsste einen Jungen fragen, wie er das sieht.

Der Osterkurs wird vom ÖLV organisiert, ist aber eigentlich ein Vereinskurs.

Was neu ist und deswegen schreibe ich diesen Bericht, ist der beginnende Erfahrungsaustausch zwischen den Trainern, zwischen hoffnungsvollen Nachwuchstrainern und erfahrenen Weltklassetrainern. Nachwuchstrainer verlieren die Scheu und gehen beispielsweise auf einen Bernhard Riedel zu und lassen sich die Grundlagen des Kugelstoßes erklären. Das ist gut so und das ist der einzige Motor - dass eben neben dem Studium, neben Literaturbewältigung die Erfahrungen von arrivierten Trainern angezapft werden. Diese sind übrigens gerne bereit ihr Wissen weiter zu geben und haben das auch ausgiebig gemacht.

Auch Klasseathleten haben von den anwesenden international erfahrenen und erfolgreichen Trainern profitiert. Wenn Roland Schwarzl mit Bernhard Riedel Kugelstoßen übt und sich mit den Grundlagen der Speerwurftechnik beschäftigt und ein Grundmuster für alle Wurfarten mitnimmt, so hilft ihm das sicher in seiner kommenden 10-Kämpfen. Clemens Zeller und Andreas Rapatz waren da, Benjamin Siart hat in einer Trainingsgruppe mit den hoffnungsvollen Hammertalenten trainiert. Es wurde gemeinsam geturnt, Basketball gespielt und selbstverständlich auch die Buschenschank besucht, was dazu gehört.
Für mich übrigens als Athlet ein wesentlicher Planungspunkt und auch jetzt als Trainer – Erfahrungsaustausch Hammerwissen gegen Weinkunde. Bernhard Riedel wird irgendwann einen Grünen Veltliner von Weisburgunder oder Welschriesling unterscheiden können. Aber da denke ich, da bin ich mit meinem Hammerverständnis früher dran.

In Summe also eine positive Woche. Junge und ältere Athleten mischen sich durch, Nachwuchsathleten trainieren mit Spitzenathleten, erfahrene Athleten holen sich Praxiswissen, stellen sich schnell auf neue Muster ein.

Trainer lernen von anderen Trainern, Trainer zapfen Erfahrungen ab, bringen ihre Beiträge, ihre Meinungen in einem durchaus offenen Klima - so soll es weiter gehen.

Schön wäre, wenn das nächste Mal mehr Sparten und Nationaltrainer und noch mehr Cracks da sind und ihren Beitrag zum gemeinsamen Fortkommen der Leichtathletik leisten, denn nur durch gegenseitige Unterstützung über alle Kirchtürme hinweg kommen wir weiter.
 

Rudi Siart

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