Hallen-WM Doha, 2. Tag: Rapatz bei WM-Debüt auf 12. Platz. Moseley holt Rang 18.

„Ich habe alles gegeben. Die überstandene Krankheit hat aber ihren Tribut gefordert.“ - Ryan Moseley steigert sich im 60m-Semifinale auf 6,71 Sekunden, bleibt aber unter seinen Erwartungen.

Andreas Rapatz erreichte bei seiner WM-Premiere den 12. Platz im 800m-Lauf. Der 23-jährige Kärntner vom VST Laas qualifizierte sich zunächst am Freitag mit einem sehr starkem Lauf für die nächste Runde [>> Bericht vom ersten Wettkampftag]. Im Semifinale landete er in einem von Taktik geprägten Rennen in 1:52,43 Minuten auf dem sechsten Rang seines Laufs. „Ich habe alles gegeben und gefightet, habe aber in der Schlussrunde nicht mehr zusetzen können. Als mich einer auf der vorletzten Runde attackierte, hielt ich dagegen. Dann wurde ich aber von allen überrannt. Die überstandene Krankheit hat ihren Tribut gefordert. Ich habe aber in Doha Selbstvertrauen getankt und hoffe, dass ich mich demnächst bei internationalen Wettkämpfen weiter steigern kann“, kommentierte Rapatz seine erste Weltmeisterschaftsteilnahme und die Nachwirkungen eines Magen-Darm-Virus, der ihm zwei Wochen vor Doha zu schaffen gemacht hatte.

"Selbstvertrauen getankt": Wichtiger Vorwärts-Schritt für Rapatz
Rapatz begann, wie schon im Vorlauf, schnell und couragiert und setzte sich gleich nach dem Start an die zweite Stelle. Der führende Spanier Luis Alberto Marco führte das Feld in sehr zurückhaltenden 55,89 Sekunden durch die ersten beiden Runden. Rapatz konnte gut auf der Innenbahn laufen. In der dritten Runde verlor er jedoch zwei Plätze und eingangs der Schlussrunde kämpfte er an fünfter Stelle um den Anschluss. Als um den Aufstieg gesprintet wurde – die ersten drei jedes Semifinallaufs schafften es ins Finale – konnte er nicht mehr zusetzen. Da der zuvor durchgeführte erste Semifinallauf flotte Zeiten produziert hatte (Sieger Abubaker Kaki 1:46,50), liegt Rapatz in der Endabrechnung auf dem zwölften Platz. Auch wenn er im Semifinale nicht mehr glänzen konnte: Nachdem Rapatz bei den Hallen-Europameisterschaften 2007 und 2009 zweimal im Vorlauf klar gescheitert ist, hat er nun in Doha auf jeden Fall einen wichtigen Schritt auf Weltebene gemacht.

Ryan Moseley nach Vorlaufsieg im Semifinale an 18. Stelle
Ryan Moseley, der am Freitag souverän seinen 60m-Vorlauf in 6,76 Sekunden gewinnen konnte, erreichte im Semifinale den 18. Platz. Mit 6,71 Sekunden konnte der 27-jährige Union-Salzburg-Sprinter zwar etwas zulegen, der erträumte Finaleinzug gelang ihm jedoch nicht. „Ich bin enttäuscht und habe keine Erklärung, warum es nicht lief“, sagt er enttäuscht nach dem Lauf.

Schneller als im Vorlauf, aber unter den Erwartungen
Moseley startete im dritten von drei Semifinalbewerben. Vor dem Start zeigte er den „Austria“-Schriftzug auf seinem Sprintdress in die Kamera. Dann der Start: Links neben ihm ist Brian Mariano von den Niederländischen Antillen übernervös und produziert einen Fehlstart - Disqualifikation. Moseley wäre hervorragend aus den Blöcken gekommen. Der zweite Start klappt, wenn auch für Moseley nicht so gut, wie es beim ersten gewesen wäre. Von Beginn weg ist er nicht rund und kann den Rückstand nicht wettmachen. Er steigert sich zwar gegenüber dem Vorlauf um 0,05 Sekunden, blieb aber unter seinen Erwartungen. Immerhin: Nach seinem klaren WM-Aus in der Vorrunde von Berlin 2009 hat Moseley in Doha gezeigt, dass er auf Weltebene mitmischen kann. Die für den Aufstieg ins Finale notwendige Zeit von 6,65 Sekunden hat gezeigt, dass er sein Ziel nicht zu hoch angesetzt hat. Es geht „nur“ darum, eine solche Marke, die er im Vorjahr schon mehrmals gelaufen ist – u.a. auch bei der Hallen-EM in Turin – genau zur richtigen Zeit auf die Bahn zu bringen.


ÖLV-Resultate Hallen-WM Doha

Andreas Rapatz | 800m
12. Platz Semifinale 1:52,43 Minuten – Vorlauf 1:50,35

Ryan Moseley | 60m
18. Platz Semifinale 6,71 Sekunden – Vorlauf 6,76

Clemens Zeller | 400m
18. Platz Vorlauf 47,39 Sekunden


Fotos: GEPA pictures / Mario Kneisl

 

Andreas Maier, Herbert Winkler | 13.3.2010

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