Hallen-WM Doha, 1. Tag: Rapatz über 800m und Moseley über 60m im Semifinale!

Rapatz zeigt bei seinem WM-Debüt einen starken Auftritt.  – Moseley siegt in seinem Vorlauf in 6,76 Sekunden. – Clemens Zeller über 400 Meter im Vorlauf an 18. Stelle.

Guter erster Wettkampftag für das ÖLV-Team bei der Hallen-WM in Doha: Andreas Rapatz über 800 Meter und Ryan Moseley über 60 Meter schafften den Aufstieg ins Semifinale. Lediglich Clemens Zeller musste sich schon nach dem Vorlauf vom Bewerb verabschieden.

Bei WM-Debüt gleich in die Top-12
Andreas Rapatz startete sein WM-Debüt mit einer tollen Vorstellung und schaffte über 800 Meter den Sprung ins Semifinale der Top-12! In einem hervorragenden Rennen erkämpfte er in 1:50,35 Minuten mit einem starken Finish den für den Aufstieg notwendigen zweiten Platz in seinem Vorlauf. „Ich habe mich den ganzen Lauf über gut gefühlt. Vor allem war ich bald überzeugt, dass ich genug Kraft habe, mich nicht vom zweiten Platz verdrängen zu lassen“, war er hochzufrieden. „Als es auf der vorletzten Geraden nochmals zum Fight um den zweiten Platz kam, habe ich dagegen gehalten. Da kam mir das Sprinttraining, das Edi Holzer bei mir forciert hat, zugute. Im Finish konnte ich sogar noch abstellen und die Konkurrenten kontrollieren. Insofern ist die Zeit noch nicht mein Plafond. Es ist ein echt geiles Gefühl, ins Semifinale aufgestiegen zu sein!“ Sein Trainer Edi Holzer, der seit einem Jahr mit ihm zusammen arbeitet war ebenfalls voll des Lobes: „Ein Toller Lauf von Andi, taktisch ganz hervorragend. Das Schnelligkeitstraining macht sich bezahlt.“

„Rapatz is doing really well!“
Von Start weg setzte sich der 23-jährige Kärntner vom VST Laas an die zweite Stelle. Joseph Moise aus Haiti führte das Feld in vergleichsweise gemächlichen 54,28 Sekunden durch die ersten 400 Meter. Alles spitzte sich auf ein schnelles Finish zu. Ali Belal Mansoor, ein ehemaliger Kenianer, Olympia- und WM-Finalist in Peking und Berlin, der für Bahrain startet, zog auf der dritten Runde das Tempo an und übernahm die Führung. Rapatz behauptete auch gegen den Klassemann seine Position. „Rapatz is doing really well!“, war der IAAF-Livekommentator vom Österreicher begeistert. Der Pole Adam Kszczot schnellte am Schluss an die Spitze und holte in 1:50,15 Minuten den Vorlaufsieg. Im Kampf um Platz zwei hielt Rapatz den mehrfachen Olympia- und WM-Teilnehmer Joseph Moise um 0,07 Sekunden auf Distanz und jubelte über den direkten Aufstieg bei seiner ersten WM-Teilnahme.

Das Semifinale über 800m startet am Samstag um 9:00 Uhr (MEZ). Rapatz ist im zweiten von zwei Läufen (9:07 Uhr) an der Reihe. Die Top-3 jedes Rennens steigen ins Finale auf.

Moseley glänzt mit Sieg im 60m-Vorlauf
Sprinter Ryan Moseley setzte sich mit dem Sieg in seinem 60m-Vorlauf in Szene und schlug dabei u.a. den Olympia-Vierten von Peking, Churandy Martina. In der Zeit von 6,76 Sekunden hat der 27-jährige Union-Salzburg-Athlet eine wichtige Hürde souverän genommen, auch wenn er mit seiner Marke nicht unter den Allerschnellsten der Heats rangiert. „Mein Start war sehr gut und ich kam gut ins Rennen“, freute sich Ryan. „Im Semifinale möchte ich schneller sein. Ich traue mir auch 6,60 zu – und blicke mit einem Auge auch in Richtung Finale.“

Das Semifinale über 60m der Top-24 steigt am Samstag ab 14:20 Uhr. Moseley ist im dritten von drei Läufen um 14:32 Uhr an der Reihe. Die besten zwei jedes Laufes und zwei weitere Zeitschnellste kommen ins Finale.

Zeller über 400 Meter auf 18. Platz
400m-Läufer Clemens Zeller schaffte es leider nicht über die Vorrunde hinaus. In 47,39 Sekunden kam der Niederösterreicher vom ULV Krems in seinem Vorlauf auf den vierten Platz, gesamt auf Rang 18 unter 28 Teilnehmern. Für den Aufstieg ins Semifinale der besten zwölf wäre eine Zeit von 47,06 nötig gewesen. „Die Bahn war mein Handicap. Ich bin gleich voll angelaufen, kam aber an die durch die Kurvenlage bevorzugten Läufer vor mir nicht heran“, so der Hallen-EM Vierte vom Vorjahr, der auf Bahn drei gestartet ist. „Zweimal setzte ich zum Überholen an, aber dazu hätte die Gerade um 10 Meter länger sein müssen. Hinten hinaus hatte ich noch genug Kraft. Das war nicht mein Problem! Ich glaube, die Weltmeisterschaften wollen mich nicht“, kommentierte Zeller, der bei Europameisterschaften in der Halle als Sechster und Vierter bereits zweimal glänzen konnte.

Fotos: GEPA pictures / Mario Kneisl


Andreas Maier, Herbert Winkler | 12.3.2010

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