Weidlinger schlägt Marathon-Olympiasieger in Melbourne! Gradwohl triumphiert bei Florenz Marathon!

SENSATIONELLES LAUF-WOCHENENDE FÜR ÖLV-ATHLETEN: SIEGE IN MELBOURNE UND FLORENZ VON GÜNTHER WEIDLINGER UND EVA MARIA GRADWOHL!

Günther Weidlinger (Sportunion IGLA long life - Bild rechts: Lilge) hat beim Great Australian Run in Melbourne die Rangordnung im Weltlaufsport auf den Kopf gestellt! Im hochklassigsten Straßenrennen Down-Under triumphierte Österreichs neuer Marathonrekordhalter bei feuchten Bedingungen in 43:01 Minuten über 15 Kilometer und setzte sich dabei u.a. gegen die beiden letzten Marathon-Olympiasieger Samuel Wanjiru und Stefano Baldini durch. „Das ist einer meiner größten und wertvollsten Erfolge, die ich je hatte!“, jubelte der Oberösterreicher. Rang zwei holte sich der Australier Collis Birmingham in 43:19 Minuten. Samuel Wanjiru landete in 44:20 Minuten an vierter Stelle.

Rennen von Beginn weg bestimmt
Weidlinger, der noch bis 21. Dezember ein Trainingslager in Australien verbringt, bestimmte das Rennen praktisch von Beginn weg. Schon nach zwei Kilometer machte er einen ersten Vorstoß, dem nur Samuel Wanjiru und Collis Birmingham, australischer 10.000m-Rekordler und ein Trainingskollege von Weidlinger, folgen konnten. Nach etwa sechs Kilometer war es überraschend der Word Marathon Majors Sieger und Halbmarathon-Weltrekordler Wanjiru, der zurück blieb. Er war erst spät aus Nairobi angereist, weil seine Tochter ins Krankenhaus musste. Die Vorentscheidung fiel bei einem Bergauf-Stück kurz vor Kilometer 10. Weidlinger: „Ich habe gemerkt, dass ich bergauf stärker bin. Hier habe ich einen Abstand von 30-40 Metern auf Birmingham herausgeholt. Dieser Vorsprung hat gehalten!“

Mehrere europäische Top-Läufer geschlagen - Baldini vor Marathon-Comeback
Im Feld hinter Weidlinger waren auch mehrere europäische Topläufer, die allesamt einen Marathonstart bei den Europameisterschaften in Barcelona anstreben: Jose Manuel Martinez aus Spanien (8. in 44:58 Minuten) sowie die Italiener Stefano Baldini (11. in 45:42) und Giovanni Ruggiero (12. in 45:48). Der Olympiasieger und zweifache Marathon-Europameister Baldini hatte zwar sein Karriere auf der Marathondistanz bereits für beendet erklärt, plant aber zur EM im Sommer 2010 ein Comeback über die 42,195 Kilometer. Weidlinger hat ebenfalls die EM klar im Visier und wird davor noch im April beim Vienna City Marathon an den Start gehen.

>> IAAF News: "Weidlinger upstages Wanjiru in Melbourne"
>> European Athletics: "Weidlinger upsets Wanjiru at the Great Australian Run"


GRADWOHL SIEGT BEI FLORENZ MARATHON

Eva Maria Gradwohl läuft 2:35:41 Stunden und unterbietet die Limitmarke für die Europameisterschaften 2010 in Barcelona.

Nur fünf Wochen nach dem Hitzemarathon von Casablanca, wo sie in 2:42:22 Stunden den fünften Platz erreicht hatte, setzte sich Eva Maria Gradwohl (Happy Lauf Anger - Bild rechts: Seeböck) nun beim Florenz Marathon in Szene. Die Steirerin siegte in 2:35:41 Stunden und blieb damit klar unter dem Limit von 2:37:00 Stunden für die Europameisterschaften 2010 in Barcelona.*

Überlegener Triumph nach starkem Finish
Bei der Halbmarathonmarke mit 1:16:16 Stunden noch an vierter Stelle, erwies sich Gradwohl am Schluss als die stärkste Läuferin im Feld. Bei Kilometer 35 lag die Olympiateilnehmerin noch 42 Sekunden hinter der führenden Äthiopierin Girma Tedesse auf Rang drei. Gradwohl konnte immer näher kommen und setzte sich etwa bei Kilometer 39 an die Spitze. Im Ziel auf der Piazza Santa Croce war sie schließlich mit 2:35:41 Stunden überlegen voran. An die zweite Stelle schob sich mit 2:37:11 Stunden die Schwedin Lena Gavelin vor Tedesse, die in 2:37:28 Stunden Dritte wurde.

Mit Ursula Bredlinger (Laufteam Burgenland Eisenstadt) an siebter Stelle erreichte eine weitere Österreicherin ein Top-Resultat in Florenz. Die Staatsmeisterin im Marathon und Halbmarathon verbesserte mit 2:43:56 Stunden ihre persönliche Bestzeit um über vier Minuten.

Roman Weger (LC Villach) musste das Rennen leider schon nach zwölf Kilometern aufgeben. Hüftschmerzen und ein taubes Gefühl rechten Fuß, die möglicherweise von Bandscheibenproblemen herrühren, machten ein Weiterlaufen unmöglich.

* Anmerkung: Da der Marathonkurs in Florenz mit 56 Metern Höhenunterschied zwischen Start und Ziel nicht den Kriterien der AIMS entspricht (erlaubt sind max. 42 Meter), muss sich die ÖLV-Sportkommission noch mit der Anerkennung von Gradwohls Leistung als EM-Limit befassen. Die in Florenz erzielten Zeiten werden in allen internationalen Bestenlisten (z.B. IAAF, italienischer Leichtathletik-Verband FIDAL) mit dem Vermerk "downhill" gekennzeichnet.

Andreas Maier | 29.11.2009

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