Erfolgreiche Titelverteidigungen bei den 100km Staatsmeisterschaften

Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt…
… sicher ein passendes Motto für die Teilnehmer an den Österreichischem Meisterschaften im 100km Lauf am 19.9. in Steyr. Diese Distanz stellt ohnehin schon unglaubliche Anforderungen an die Teilnehmer, da hätte der (Spät-) Sommer gar nicht mehr zeigen brauchen, was er kann. Sommerliche Temperaturen und ein nur zwecks Abkühlung angenehmer Wind erschwerten den Bewerb im Gewerbegebiet von Steyr zusätzlich.

Umso beachtlicher vor allem die Leistung von Dr. Sabine Hofer (LAC Salzburg), die eine Woche zuvor ihren 48. Geburtstag feiern durfte. Die Favoritin gewann das Rennen über 68 Runden zu je 1,47 km nicht nur überlegen, sondern verbesserte mit 7:58:33 ihren eigenen Österreichischen Rekord gleich um rund 22 Minuten! Für jene, die mit der 100km-Distanz nicht so vertraut sind: das entspricht einem Kilometerschnitt von ca. 4:47/km, bzw. 2,37 Marathons ohne Pause jeweils unter 3:22! Die Salzburgerin, die heuer bei ihrem Heim-Marathon in 2:56:55 den 3. Rang bei den Staatsmeisterschaften belegt hatte, konnte ihre Leistung im Ziel auch gar nicht fassen: „Ich kann gar nicht sagen wie glücklich ich bin! Bis zur letzten Runde hatte ich Angst vor einem Einbruch“. Hatte sie doch im Vorfeld immer wieder Verletzungsprobleme und erst die Konsequenz bei Stabilisationsgymnastik und Regeneration stellte für sie in Kombination mit relativ geringen Laufumfängen im Training – durchschnittlich etwa 70km pro Woche – den Schlüssel zum Erfolg dar. Letztlich waren nur 2 Männer vor ihr platziert und die Freude war ihr anzumerken, als sie die letzte Runde mit der Österreichischen Fahne zurücklegen durfte.


Probleme im Vorfeld hatte auch der Sieger der Männer. Ing. Bernhard Santner (ASKÖ Villach), zwei Monate älter als die Damensiegern, der Titelverteidiger und Favorit war. Der Kärntner schreibt den Erfolg v.a. seiner Routine zu. Der 2:31-Marathon-Mann lief ein gleichmäßiges Tempo und ließ sich auch vom hohen Anfangstempo von Georg Ruess, der das Rennen später aufgeben musste, nicht beirren. Er kämpfte vor allem gegen die hohen Temperaturen, die für ihn eine schnellere Zeit als die 7:35:57 verhinderten und war im Ziel über den Österreichischen Meistertitel auch mehr als glücklich. Was denkt eigentlich ein Läufer während dieser fast nicht enden wollenden 100km? „Langweilig ist es nie, man beschäftigt sich ständig mit den Gegnern, konzentriert sich darauf, dass man nicht verkrampft usw.. Natürlich kommen manchmal Gedanken, warum tu ich mir das an? Aber das zu überwinden gehört eben dazu und macht den Erfolg aus,“ meinte ein im Gegensatz zu Sabine Hofer kaum gezeichneter Sieger im Ziel. „Heute gehe ich nicht mehr auslaufen, morgen aber schon, mir tut ja nichts weh.“

 


Auch der Veranstalter Peter Hos, Obmann des ausrichtenden Vereins „Laufwunder Steyr“ , der ein richtiges Läuferfest auf die Beine gestellt haben, resümmierte positiv. „ Die sensationelle Leistung von Sabine Hofer überstrahlt natürlich alles. Wir freuen uns aber auch über die gegenüber dem Vorjahr gestiegene Teilnehmerzahl v.a. im 50km Rahmenbewerb. Die Gemeinde belächelt uns mittlerweile auch nicht mehr, sondern unterstützt uns wie die Sponsoren und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer in unserem Verein.“
 
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W.Lilge

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