Nachwuchs-Stadionsaison endet mit einem Hoch

Österreichische Meisterschaften U18 und U23, Kapfenberg: Starke Leistungen, große Starterfelder, tolle Stimmung.

Die österreichischen Meisterschaften der Klassen U18 und U23 haben eine starke Stadionsaison des ÖLV-Nachwuchses mit einem tollen Finale abgeschlossen. In Kapfenberg gab es am 12. und 13. September besten Bedingungen nochmals sehr gute Leistungen. 466 TeilnehmerInnen unterstreichen die breite Begeisterung für die Leichtathletik. „Wir hatten Qualität und Quantität. Es war eine tolle, stimmungsvolle Meisterschaft. Viele unserer Athleten waren noch in überraschend starker Form“, freute sich Christian Röhrling, ÖLV Bundestrainer Nachwuchs.

U23 Männer:
Die Sprints zählten zu den Highlights. Einer der Hauptdarsteller war Dominik Distelberger (UVB Purgstall - Bild rechts außen). Der Sechste der Junioren-EM zog über 110m Hürden zu einer neuen persönlichen Bestleistung von 14,24 Sekunden, die beste U23-Männerleistung der Meisterschaft. Im packenden Duell mit Manuel Prazak (SVS) setzte er sich haarscharf um 0,02 Sekunden durch. Distelberger holte eine komplette Medaillensammlung mit Silber über 200m in 21,64 Sekunden und Bronze über 100m in 10,75. Die Leistungsdichte auf den vorderen Plätzen war sehr hoch. Über 100 und 200m setzte sich Favorit Bernhard Chudarek (SVS) mit 10,68 und 21,55 durch. Ekemini Bassey (DSG Wien) war mit 10,70 ein starker Herausforderer. Über 200 Meter gab es hinter Chudarek und Distelberger mit dem 18-jährigen Georg Strohl (ATV Feldkirchen) ein neues Gesicht am Podest, der in starken 21,68 Sekunden den dritten Platz holte.

Florian Mayrhofer (TS Innsbruck), Elfter der U20-EM über 400m Hürden, feierte auf der Stadionrunde zwei ungefährdete Siege. Mit 48,60 Sekunden sprintete er sogar zu einer neuen persönlichen Bestleistung über 400m flach. Über die Hürden war er in 53,66sec voran. Einen Doppelsieg schaffte Christian Pirmann (LAC Klagenfurt) mit 15,29m im Kugelstoß und 47,50m mit dem Diskus.

Bei den Läufen zeigte einmal mehr 1500m-Staatsmeister Andreas Vojta (team2012.at) auf. Über 3000m setzte er sich auf den letzten 100 Metern gegen Dominik Zierler (TV Wattens), der eine Woche nach der Berglauf-WM das Rennen bestimmt hatte und auf 8:38,86 kam. Tags darauf holte er in persönlicher Bestzeit von 1:53,77 Minuten (eine Hundertsel-Sekunde schneller als bei den ÖSTM in Linz) Silber hinter Raphael Pallitsch (L-impuls Oggau), der in 1:53,09 Minuten seiner Favoritenrolle voll gerecht wurde. Im Hochsprung siegte der 18-jährige Alexander Heiß (TS Raika Schwaz) und schaffte mit 2,00 Metern erstmals die 2-m-Marke.

U23 Frauen:
ULV Krems dominierte die Sprints, und Viola Kleiser sorgte mit 11,97 Sekunden über 100 Meter für die Top-Leistung bei den Frauen. Leider war der Rückenwind mit 2,6 m/s etwas zu stark. Über 200 Meter holte sie in 25,42 Sekunden ihr zweites Einzelgold. Über die Hürden war ihre Vereinskollegin Ramona Oberlechner die Beste. 14,44 Sekunden über die 100m Hürden und 62,40 Sekunden über die 400m Hürden brachten ihr ebenfalls zwei Goldene. Dazu kam der Sieg über 4x100 Meter.

In den Läufen über 800m und 3000m präsentierte sich Jennifer Wenth (SVS - Bild links) souverän und dominierte nach Belieben. Die 18-Jährige Junioren-EM Finalistin unterstrich über 800m in 2:15,61 Minuten und über 3000m in 9:53,18 Minuten ihr großes Talent. Beste Springerin der Meisterschaften war Junel Anderson (IAC Pharmador) mit Siegen im Weitsprung (5,67m) und Dreisprung (11,73m). Einen starken Schlusspunkt setzte Speerwerferin Elisabeth Eberl (ATG), die nochmals gute 53,12 Meter erreichte.

U18 männlich:
Überragender Athlet war einmal mehr Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ). Der EYOF-Doppelsieger zeigte im Kugelstoß mit 19,38m wie im Diskuswurf mit 59,05m zwei tolle Auftritte. Vier Goldene machten Sebastian Kapferer (IAC Pharmador - Bild rechts) zum Titelsammler des Wochenendes. Der U18-WM Teilnehmer war über 100m (11,01sec), 200m (22,39sec), 110m Hürden (14,21sec) und im Weitsprung (6,96m) nicht zu schlagen. Jeder Start brachte ihm einen Sieg!

Auf den Mittelstrecken setzte sich Michael Huber (SU IGLA long life), der im Juli das U18-WM Limit leider zu spät unterboten hatte. Mit 4:07,71 Minuten über 1500 Meter und 1:55,66 Minuten über 800 Meter war er klar der Beste. Der 16-jährige Mathias Münzer (LC Villach) ließ hier in 1:57,82 Minuten an zweiter Stelle sein Talent aufblitzen. Dessen Vater Oliver Münzer ist ja mit 1:46,70 Minuten, gelaufen 1995, Österreichs zweitbester 800m Läufer der Geschichte. Im Stabhochsprung schaffte EYOF-Bronzemedaillengewinner Thomas Pastl (Zehnkampf Union) nochmals gute 4,50 Meter und unterstrich seine Konstanz über die Saison hin. Eine bemerkenswerte Aufwärtsentwicklung setzte Matthias Hayek (ATSV OMV Auersthal) im Hammerwurf fort. Er siegte in persönlicher Bestleistung von 58,41 Meter mit dem 5kg-Gerät und hat sich damit seit dem Vorjahr um fast 18 Meter gesteigert.

U18 weiblich:
Kira Grünberg (ATSV Innsbruck), Zehnte der U18-WM, zeigte mit 3,70 Meter im Stabhoch eine Top-Leistung und holte zudem Silber über 100m Hürden in 15,10 Sekunden. Die Überraschung des Tages kam aber von der erst 15-jährigen Rosalie Tschann (TS Bludenz - Bild rechts). Sie siegte im 100m-Sprint in persönlicher Bestzeit von 12,36 Sekunden. Ebenso war sie im Weitsprung mit neuer Bestleistung von 5,76 Meter erfolgreich. Dabei setzte sie sich im letzten Versuch gegen Ivona Dadic (PSV Wels) durch, die auf 5,67 Meter kam. Dadic, Zehnte der U18-WM im Siebenkampf, holte trotzdem noch drei Titel. Die 200 Meter in 25,10 Sekunden, die 100m Hürden in 14,85 Sekunden und der Hochsprung mit 1,64 Meter waren ihre Beute.

Auf den Mittelstrecken dominierte Valentina Eranovic (SVS) in spannenden Rennen. Über 800 Meter siegte sie in 2:14,82 Minuten vor ihrer Vereinskollegin Franziska Schwarzmüller (2:15,92). Auf den 1500m war sie in 4:47,73 vor Vera Maier (SU IGLA long life) in 4:48,29 siegreich. Melanie Kraushofer (SVS) steigerte ihre Bestleistung im Hammerwurf (4kg) auf 40,48 Meter. Damit ist sie als 15-Jährige (Jahrgang 1994) in der U18-Klasse klar voran.

Christian Röhrling, ÖLV Bundestrainer Nachwuchs in einem kurzen Resümee: „Man hat gesehen, dass unsere Athleten, die heuer sehr viele Wettkämpfe hatten, auch am Ende der Saison bereit für gute Leistungen waren. Jetzt steigen sie auf einem starken Niveau in die Vorbereitung fürs nächste Jahr ein. Es zeigt sich nicht nur an einigen Leitfiguren, dass im Nachwuchs etwas Positives entstanden ist. Dazu kommt die Generation der Athleten aus den Jahrgängen 1993 und 1994 sehr stark nach. Dabei übersehe ich natürlich nicht, dass es Disziplinen gibt, wo wenig los ist. Der Herbsttermin hat sich bewährt. Man muss den Sportlern zu diesem Zeitpunkt einen Anreiz setzen. Jene Athleten, die keinen internationalen Höhepunkt hatten, haben den Sommer über auf dieses Ziel hin gearbeitet.“

>> Weitere Fotos (W. Lilge)

 

 

 

 

 

 

 

 

Ehrung für die Punktebesten: Viola Kleiser, Kira Grünberg, Dominik Distelberger, Lukas Weißhaidinger.
 

Andreas Maier, Robert Katzenbeisser | 13.9.2009

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