Leichtathletik-WM, 5. Tag: Roland Schwarzl muss im Zehnkampf vorzeitig aufgeben

Leichtathletik-WM, 5. Tag: Muskelfaserproblem stoppt den Salzburger schon beim Weitsprung

Zwei Fehlstarts gab es im ersten 100m-Lauf des Zehnkampfs mit Roland Schwarzl. Das wahre Problem für Österreichs Top-Zehnkämpfer begann jedoch 30 Meter später: „Der Muskel hat zugemacht, ich hatte Schmerzen.“ Die Schritte werden kürzer. Nach 80 Metern werden die Probleme auch für den Betrachter von Außen überdeutlich, er stellt bereits früh ab. Dementsprechend erreicht Schwarzl nur die Zeit von 11,69 Sekunden, während er bei seinem besten Zehnkampf dieser Saison in Götzis 11,24 Sekunden gelaufen ist.

„Sehr schade, es wäre eine gute Platzierung drin gewesen.“
Es folgte Physiotherapie im Restroom. „Wir haben gehofft, dass wir es noch hinbekommen und der Muskel wieder aufgeht“, erzählt Sandra, die Frau und Trainerin an seiner Seite. Als alle anderen Athleten schon aus vollem Lauf einspringen, kommt Schwarzl erst zur Anlage. Mehrmals joggt er auf der Bahn auf und ab. Einen vollen Sprint zieht er nicht an. Sein erster Versuch. Er lädt das Publikum zum Klatschen, steht aggressiv am Anlauf. Mit wenigen Schritten kommt er gut in Schwung. Vor dem Brett bricht er aber die Beschleunigung ab und läuft durch. Das war es. Er verlässt mit Rucksack und Sporttasche den Stadion-Innenraum, verzichtet auf die übrigen beiden Versuche und bricht den Bewerb ab. „Es hat keinen Sinn. Ich habe ein paar Abläufe vor dem Weitsprung versucht und wollte es probieren, aber es geht nicht. Das ist natürlich ein Tiefschlag, sehr schade. Es wäre eine gute Platzierung drin gewesen.“ Sandra fügt hinzu: „Ich muss die ganze Sache erst realisieren. Aber es wird uns nur stärker machen.“ Teamarzt Dr. Andreas Kröner diagnostizierte ein Muskelfaserriß am rechten Beinbizeps am Übergang von der Sehne zum Muskel.

Bisher tolles Comeback-Jahr
Nach dem zehnten Platz bei der Hallen-EM heuer in Turin und zwei sehr guten Zehnkämpfen in Desenzano (7913 Punkte) und Götzis (7971 Punkte) war klar, dass der Union-Salzburg-Athlet nach vierjähriger Durststrecke wieder den Anschluss an die internationale Klasse geschafft hat. Zuletzt präsentierte sich der Olympia-Zehnte von Athen bei den Staatsmeisterschaften am 1./2. August in Linz in Top-Form. Schade, dass er ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt nicht zeigen konnte, was in ihm steckt. Die Muskelverletzung wird in jedoch nicht lange von einer Rückkehr abhalten.
 

Andreas Maier | 19.8.2009

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