Leichtathletik-WM, 3. Tag: Isinbajeva entthront – Viertes WM-Gold für Bekele in Folge

Der Tag nach Usain Bolt brachte sechs Finalentscheidungen. Die Emotionen kulminierten, als Spaniens Marta Dominguez als Siegerin nach 9:07,32 Minuten über 3000m Hindernis ins Ziel stürmte und Sekunden danach Jelena Isinbajeva ihren dritten und letzten Versuch im Stabhochsprung riss. Die Russin, die seit 2004 alle großen und weniger Meisterschaften gewonnen hatte, blieb damit ohne übersprungene Höhe: "Ich habe keine richtige Erklärung dafür. Als ich mich konzentrierte, stellte ich mir meinen Sieg und gute Sprünge vor, aber nicht die Niederlage. Ich glaube, es ist passiert, weil es irgendwann passieren musste." Anna Rogowska aus Polen jubelte über Gold mit 4,75 Metern. Sie hatte der seit sechs Jahren Unbezwingbaren im Juli in London ihre erste Niederlage zugefügt, und nun erneut über die Weltrekordlerin triumphiert: "Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, ich hätte es nicht für möglich gehalten." Isinbajeva war erst bei 4,75m in den Bewerb eingestiegen und hatte prompt gerissen. Rogowska schaffte als einzige diese Höhe. Isinbayeva ging weiter zu 4,80 Meter, aber ohne Glück. Die Olympiasiegerin wurde auch im Hindernislauf entthront. Gulnara Galkina aus Russland wurde Vierte. Bemerkenswert die deutsche Antje Möldner, die im Vorlauf und im Finale nationalen Rekord lief und in 9:18,54 Minuten Neunte wurde.

Bekele bleibt über 10000m unschlagbar
Ein anderer Erfolgslauf wurde hingegen fortgesetzt. Auf der Männer-Langstrecke schrieb der Äthiopier Kenenisa Bekele Geschichte. In neuem Meisterschaftsrekord von 26:46,31 Minuten gewann er seinen vierten WM-Titel seit Paris 2003 in Folge. Zwischendurch hatte er auch bei den Olympischen Spielen 2004 und 2008 gesiegt. Eine gleiche Serie hatte bisher nur sein illustrer Landsmann Haile Gebrselassie zustande gebracht. Zersenay Tadese aus Eritrea war es, der dem Rennen lange Zeit seinen Stempel aufdrückte und das Tempo auf der zweiten Rennhälfte hochschraubte. Nur 13:06 Minuten brauchten die Topleute für die zweite Rennhälfte. An zweiter Stelle in 26:50,12 Minuten holte Tadese die erste WM-Medaille für sein Land.

Auch die Jamaikanerinnen haben schnelle Füße
Jamaika hat auch im Frauensprint die den Bogen der Spitzenleistungen weiter gespannt. Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser siegte in 10,73 Sekunden, der schnellsten Zeit seit einem Jahrzehnt, als eine gewisse Marion Jones in Sevilla 10,70 lief. Ihre Landsfrau Kerron Stewart sorgte in 10,75 Sekunden für einen karibischen Doppelsieg.

Noch ein Rekord durch Usain Bolt
9,92 Millionen Deutsche haben allein auf ZDF das 100m-Sprintfinale am Sonntagabend live verfolgt. Das ist der höchste jemals gemessene Wert für diese Disziplin bei Olympischen Spielen oder Leichtathletik-Weltmeisterschaften.

Gerhard Mayer wirft am Dienstag
Österreichs Diskusrekordler Gerhard Mayer (SVS) startet in der Qualifikation. Ab 11:35 Uhr ist er in der zweiten Gruppe am Start, um seine drei Würfe zu machen. In der Startliste liegt er mit seiner Saisonbestleistung von 64,16 Metern an 19. Stelle von 30 Werfen.

Weltmeister des 3. Tages:
100m Frauen: Shelly-Ann Fraser (JAM) 10,73 sec (+0,1m/s)
3000m Hindernis Frauen: Marta Dominguez (ESP) 9:07,32min
Stabhochsprung Frauen: Anna Rogowska (POL) 4,75m
Dreisprung Frauen: Yargelis Savigne (CUB) 14,95m (+1,7m/s)
10000m Männer: Kenenisa Bekele (ETH) 26:46,31min
Hammerwurf Männer: Primoz Kozmus (SLO) 80,84m

 

 

Andreas Maier | 17.8.2009

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