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 Österreichische Leichtathletik Staatsmeisterschaften, Linz: Tolle Hürdenbestzeit für Beate Schrott. – ÖLV U23-Rekord im Stabhochsprung von Daniela Höllwarth. – Starkes Comeback von Nicky Watzek. – Roland Schwarzl überzeugt auch am zweiten Wettkampftag. – Dreimal Gold für Doris Röser.
Schwarzl überzeugt auch am zweiten Meisterschaftstag
Zehnkämpfer Roland Schwarzl (Union Salzburg) zeigte sich auch am zweiten Bewerbstag in toller Verfassung. Über 110m Hürden holte er in 14,53 Sekunden die Silbermedaille und damit nach Gold im Weitsprung und Stabhochsprung sein drittes Edelmetall der Titelkämpfe: „Ich hab mich nach einem Sicherheits-Start an die Spitze gekämpft, bin aber in die letzte Hürde rein gestiegen. Sonst war es aber sehr gut. Insgesamt war die Meisterschaft sehr positiv für mich. Ich freue mich auf Berlin!“ Manuel Prazak (SVS) verteidigte seinen Titel in 14,31 Sekunden. „Gut, dass ich Roli schlagen konnte. Die Zeit ist aber nicht so berauschend.“
13,29 Sekunden: Tolle Hürdenbestzeit für Beate Schrott!
Ein packendes Duell lieferten sich Beate Schrott (Union St. Pölten) und Daniela Wöckinger (ULC Linz) über die 100m Hürden. Schrott, die Elfte der U23-EM, verbesserte sich auf starke 13,29 Sekunden (Wind + 0,2 m/s) und schob sich damit an die dritte Stelle der ewigen ÖLV-Bestenliste. „Ich habe keine Erinnerung an den Lauf. Ich glaube, er war perfekt“, lachte sie. „Es hat sich im Training nach der EM abgezeichnet, dass noch was geht.“ Wöckinger wiederum war über ihre 13,44 Sekunden am zweiten Platz ebenfalls hocherfreut: „Eine super Zeit genau zum richtigen Zeitpunkt!“
  Höllwarth schafft ÖLV U23-Rekord im Stabhochsprung
Daniela Höllwarth (LAC Steyr) schaffte im Stabhochsprung eine lupenreine Serie ohne Fehlversuch und überquerte 4,16 Meter. Damit verbesserte sie ihren eigenen ÖLV U23-Rekord um vier Zentimeter und versuchte sich auch an 4,26 Meter. Doris Auer (LCC Wien) holte mit 3,80m Silber vor der U18 WM-Finalistin Kira Grünberg (ATSV Innsbruck), die mit 3,80m Dritte wurde. „Heute ist es von Anfang an toll gelaufen!“, war Höllwarth im Stimmungshoch. „Über 4,26 Meter war es sehr, sehr knapp. Ich dachte schon, dass ich drüber bin. Aber das kann in diesem Jahr noch kommen.“
Tolles Comeback von Nicky Watzek
Veronika Watzek (LC Villach) überzeugte im Diskuswurf mit einem starken Comeback nach ihrer Babypause. Mit tollen 53,38 Meter und zwei weiteren Versuchen über der 50m-Marke verteidigte die Dritte der U23-EM von 2007 ihren Titel vor Sonja Spendelhofer (ATSV OMV Auersthal), die auf 48,58 Meter kam, und Stefanie Waldkircher (LAC Klagenfurt – 42,11m). „Diese Weite war grenzgenial!“, war Watzek selbst überrascht. „Ich habe bestenfalls auf 50 Meter gehofft. Natürlich geht es noch nicht perfekt. Ich habe erst seit fünf Wochen wieder gezielt trainiert. Aber dieser Einstieg lässt auf nächstes Jahr hoffen“, so die Mutter des acht Monate jungen Fabian. Ihre Bestleistung steht seit dem Jahr 2007 bei 58,77 Meter.
Im Kugelstoß holte Sonja Spendelhofer mit 13,74 Meter ebenfalls Silber. Bettina Schassè (SVS) siegte knapp mit 13,83 Meter. Ebenso knapp der Abstand nach hinten. Die junge Anna Feichtner (LC Raiffeisen Kundl) gewann mit 13,63 Meter Bronze.
  Jahresbestleistungen über 400m Hürden
Sabine Kreiner (ATSV Linz) siegte in 58,18 Sekunden überlegen vor Birgit Kreisler (ULC Weinland – 62,61 Sekunden). Die zweifache Mama jubelte über eine ÖLV-Jahresbestleistung und ihr zweites Gold nach dem Sieg über 800 Meter am Vortag. „Die 400 Meter Hürden waren so locker, dass ich die Zeit kaum glauben kann. Mit etwas mehr Druck wäre sogar eine 57-er Zeit möglich gewesen. Es war eine sehr schöne Meisterschaft für mich.“
Bei den Männern setzte sich Florian Mayrhofer (TS Innsbruck Sparkasse), Elfter der U20-EM, in 52,88 Sekunden durch. Auch für ihn bedeutete dies einen neuen Hausrekord und österreichische Jahresbestleistung. Titelverteidiger Thomas Wannasek (SVS) war als Schnellster gestartet, musste sich aber mit dem vierten Rang zufrieden geben. Mayrhofer hatte das stärkste Finish und siegte vor Florian Sambs (Union Salzburg – 53,64) und Christian Kurz (ATSV Ternitz – 53,80). „Ein lässiger Lauf“, freute sich Mayrhofer. „Bei der fünften Hürde hat Wannasek schon zu mir aufgeschlossen. Da habe ich gemerkt: Jetzt muss ich was tun!“
 Doris Röser begeistert mit Dreifach-Sprintsieg
Doris Röser (TS Lauterach) komplettierte in Linz ein Sprint-Triple. Nach Siegen über 100 und 400 Meter am Samstag setzte sie sich am Sonntag auch über 200 Meter durch. In 23,82 Sekunden war sie vor Weitsprung-Staatsmeisterin Bianca Dürr (TS Bregenz-Stadt – 24,31) und der jungen ULV-Krems-Athletin Viola Kleiser (25,14) im Ziel. „Das war wirklich nicht leicht heute. Die 400m von gestern hab ich schon sehr gespürt. Und die Bianca hat mich ordentlich gefordert“, war sie glücklich und erleichtert über den Gewinn. Bei den Männern setzte sich Benjamin Grill (Union St. Pölten) in persönlicher Bestleistung von 21,29 Sekunden vor Bernhard Chudarek (SVS), der mit 21,45 nahe an seine Bestzeit heran kam, und Lukas Reiter (Union Salzburg – 21,71).
Martin Strasser holt seinen ersten Titel
„Endlich der erste Staatsmeistertitel“, war Speerwerfer Martin Strasser (SVS) die personifizierte Zufriedenheit. Mit ÖLV-Jahresbestleistung von 69,67 Meter holte er sein erstes Gold und verwies Rekordhalter Gregor Högler (LCC Wien) mit 66,28 Meter auf den zweiten Platz. „Es freut mich besonders, dass Gregor noch mit geworfen hat. Solange ich ein gutes Gefühl habe und über 60 Meter komme, mache ich sicher weiter.“ Titelverteidiger Högler nahm’s locker-sportlich: „Es hat Spaß gemacht. Mein letzter Versuch war ganz gut.“ Der von ihm betreute blinde Speerwerfer Bil Marinkovic erzielte 50,64 Meter.
  1500m mit Überraschung und Favoritensieg
Die 18-jährige Jennifer Wenth (SVS) ging voll Entschlossenheit ins Rennen, diktierte von Anfang an das Tempo und siegte in 4:21,04 Minuten vor Lisa-Maria Leutner (team2012.at – 4:29,57) und Martina Bruneder-Winter (Union Salzburg – 4:41,68): „Es war wichtig für mich, dass ich heute gut gelaufen bin“, freute sich Wenth. „Im Finale der U20-EM ist es mir ja nicht gut gegangen, da war ich am Schluss einfach leer. Heute hat es sich sehr gut angefühlt.“
Bei den Männern schien alles auf einen Sieg von Daniel Spitzl (BSV Brixlegg) hinauszulaufen. Er setzte sich mit Leichtigkeit von Andreas Vojta (team2012.at) ab und lief einem vermeintlich klaren Sieg entgegen. Vojta sah aber seine Chance, kämpfte sich heran und überholte den überraschten Spitzl wenige Meter vor der Ziellinie. In 3:53,61 Minuten jubelte Vojta über seinen ersten Staatsmeistertitel. Eine Zehntelsekunde dahinter ärgerte sich Spitzl: „Ich hab ihn nicht kommen gehört. Ich habe gedacht, dass ich klar weggekommen bin. Aber er hat es sich verdient.“ Vojta: „200 Meter vor dem Ziel dachte ich mir: Probier es einfach, es kann nichts passieren. Für meine erste Teilnahme an Freiluftstaatsmeisterschaften ist das ein toller Einstand!“
 Egger wieder über 13 Meter im Dreisprung
Michaela Egger (Atus Gratkorn) schaffte nicht nur die erfolgreiche Titelverteidigung, sondern auch ihren ersten 13m-Sprung in diesem Jahr. Als ihr Sieg schon feststand landete sie im letzten Versucht bei 13,05 Metern: „Ich hab schon am Beginn gemerkt, dass heute was drin ist. Beim letzten Versuch habe ich den Anlauf um ein paar Schritte verlängert, das war es dann. Letztes Jahr hatte ich ein Knochmarksödem. Es hat sehr lange gedauert, wieder rein zu kommen. Dass ich jetzt beim wichtigsten Wettkampf die 13 Meter wieder geschafft habe, freut mich umso mehr.“ Bei den Männern siegte Klaus Biberauer (SVS) mit 15,33 Metern vor dem jungen Roman Schmied (Union Ebensee) mit 15,12. Im Hochsprung überraschte Stefan Gruber (ATSV Ternitz) mit einem 2,00m-Sprung zu Gold. Dahinter gab es gleich dreimal Silber: Günther Gasper (LAC Klagenfurt), Oliver Baumgartner (ATSV Innsbruck) und Christoph Albert (ULC Linz) überquerten 1,85 Meter im ersten Versuch.
Sieger Österreichische Leichtathletik Staatsmeisterschaften
Linz, 1./2. August 2009
Frauen
100 m: Doris Röser (TS Lauterach) 11,77 sec
200 m: Doris Röser (TS Lauterach) 23,82sec
400 m: Doris Röser (TS Lauterach) 53,89 (PB, ÖLV Jahresbestleistung)
800 m: Sabine Kreiner (ATSV Linz) 2:10,88 min
1.500 m: Jennifer Wenth (SVS) 4:21,04min
5.000 m: Martina Bruneder-Winter (Union Salzburg) 17:29,18 min
100 m Hürden: Beate Schrott (Union St. Pölten) 13,29sec (PB, ÖLV Jahresbestleistung
400 m Hürden: Sabine Kreiner (ATSV Linz) 58,18sec (ÖLV Jahresbestleistung)
3.000 m Hindernis: Andrea Mayr (SVS) 10:28,54 min
Hoch: Lisa Egarter (Union Raika Lienz) 1,83m (PB, ÖLV Jahresbestleistung)
Weit: Bianca Dürr (TS Bregenz Stadt) 6,21m (ÖLV Jahresbestleistung)
Drei: Michaela Egger (Atus Gratkorn) 13,05m
Stabhoch: Daniela Höllwarth (LAC Steyr) 4,16m (PB, ÖLV U23-Rekord)
Speer: Elisabeth Pauer (SVS) 53,61m
Hammer: Julia Siart (SVS) 54,76m (PB, ÖLV Jahresbestleistung)
Kugel: Bettina Schasse (SVS) 13,83m
Diskus: Veronika Watzek (LC Villach) 53,38m (ÖLV Jahresbestleistung)
4 x 100 m: ULV Krems (Kleiser Valerie, Mrazek, Oberlechner, Kleiser Viola) 48,01sec
Männer
100 m: Ryan Moseley (Union Salzburg) 10,51sec (-1,7)
200 m: Benjamin Grill (Union St. Pölten) 21,29sec (PB)
400 m: Clemens Zeller (ULV Krems) 46,64sec
800 m: Andreas Rapatz (VST Laas Völkermarkt) 1:52,12min
1.500 m: Andreas Vojta (team2012.at) 3:53,61min
5.000 m: Martin Steinbauer (SU IGLA long life) 14:18,68min
110 m Hürden: Manuel Prazak (SVS) 14,31sec
400 m Hürden: Florian Mayrhofer (TS Innsbruck Sparkasse) 52,88sec (PB, ÖLV Jahresbestleistung)
3.000 m Hindernis: Martin Pröll (SK Vöest) 8:49,76min
Hoch: Stefan Gruber (ATSV Ternitz) 2,00m
Weit: Roland Schwarzl (Union Salzburg) 7,41m
Drei: Klaus Biberauer (SVS) 15,33m (ÖLV Jahresbestleistung)
Stabhoch: Roland Schwarzl (Union Salzburg) 5,00m
Kugel: Martin Gratzer (TLC ASKÖ Feldkirchen) 17,89m
Hammerwurf: Benjamin Siart (SVS) 68,12m
Diskus: Gerhard Mayer (SVS) 59,09m
Speer: Martin Strasser (SVS) 69,67 (ÖLV Jahresbesleistung)
4 x 100 m: Union Salzburg (Sambs, Kwitt, Stanek, Klampfer) 41,70sec
>> Vollständige Ergebnisse beider Tage
>> Photos von Herbert Kratky
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