U20-EM: Dominik Distelberger holt sechsten Platz im Zehnkampf

Persönliche Bestleistung von 7396 Punkten nach zwei Tagen Backofenhitze. - Jennifer Wenth souverän im 1.500m-Finale.

Dominik Distelberger (UVB Purgstall) schaffte mit persönlicher Bestleistung von 7396 Punkten (bisher 7024 P.) und dem sechsten Platz im Zehnkampf der U20-EM von Novi Sad ein tolles Resultat. An Ende des ersten Wettkampftages noch an zehnter Stelle gelegen, machte er nach nur vier Stunden Schlaf im heißen Quartier mit sehr guten 14,18 Sekunden (-0,9) über die 110m Hürden gleich viel Boden gut. Damit erzielte er die zweitbeste Marke des Feldes. Lediglich der Schwede Petter Olson war mit 14,12 knapp schneller, hatte allerdings eine Windunterstützung von 2,5m/s. Im Diskuswurf schleuderte Distelberger die 1,75kg-Scheibe auf die Mehrkampfbestleistung von 39,56 Meter. Der Stabhochsprung war ein echter „Nervenkiller“. Nach zwei Fehlversuchen über 3,80 Meter stieg der Druck enorm. Im dritten Anlauf klappte es jedoch, und in der Folge schwang sich Distelberger sogar zu einer neuen persönlichen Bestleistung von 4,40 Meter auf! Ohne Pause und Einwerfen ging es direkt zum Speerwurf weiter. Mit jedem Versuch ging es besser und er erzielte passable 47,06 Meter. Mit 4:47,06 Minuten über 1.500 Meter verbesserte er sich im letzten Bewerb noch um einen Platz und holte schließlich Rang sechs.

Seine Einzelleistungen:
1. Tag: 100m 10,88sec (-1,2) – Weit 7,38m – Kugel 11,31m – Hoch 1,86m – 400m 49,34sec
2. Tag: 110m Hürden 14,18sec (-0,9) – Diskus 39,56m – Stabhoch 4,40m – Speer 47,06m – 1500m 4:47,06min

„Zwei Tage lang in dieser Affenhitze einen Zehnkampf zu meistern, allein dafür muss man größten Respekt zollen“, so Christian Röhrling, ÖLV Bundestrainer Nachwuchs. „Dominik entwickelt sich zum echten Zehnkämpfer. Er hat das Optimum rausgeholt heute. Nach vorne hin war nicht mehr möglich. Im Stabhochsprung hat er Nervenstärke bewiesen. Über 3,80 Meter muss er einfach rüberkommen, egal wie. Am Ende war sogar der letzte Sprung über 4,50 Meter, die er gerissen hat, wahrscheinlich sein bester Versuch.“

Jennifer Wenth souverän im 1.500m-Finale
Sehr stark auch der Auftritt von Jennifer Wenth (SVS). An ihrem 18. Geburtstag – Herzlichen Glückwunsch! – qualifizierte sie sich über 1.500 Meter als Vierte ihres Vorlaufs direkt für das Finale der besten zwölf Läuferinnen. Ihre Zeit von 4:19,41 Minuten war auch gesamt die viertbeste. Die zweite ÖLV-Vertreterin über diese Distanz, Lisa-Maria Leutner (team2012.at), kam auf 4:30,17 Minuten und den 20. Platz unter 24 Teilnehmerinnen. „Jenny hat taktisch alles richtig gemacht und ist souverän gelaufen“, freute sich Christian Röhrling, ÖLV Bundestrainer Nachwuchs. „Schon in den Vorläufen hat man ein unglaubliches Niveau gesehen. Gleich fünf Läuferinnen sind unter 4:20 geblieben.“

Mayrhofer im Semifinale über 400m Hürden
Florian Mayrhofer (TS Innsbruck) schaffte über 400m Hürden haarscharf den Aufstieg ins Semifinale. Mit 53,33 Sekunden rannte er bis auf 0,11 Sekunden an seine Bestzeit heran und kam als 16. über die Zeitregel in die nächste Runde. Denkbar knapp ausgeschieden ist hingegen Paul Kilbertus (ALC Wels) im Stabhochsprung. Mit 4,85 Meter im dritten Versuch landete er auf Rang 14. An der nächsten Höhe von 4,95 Meter scheiterte er ganz knapp. Fürs Finale hätten 4,85 ohne Fehlversuch gereicht. „Es ist natürlich sehr schade, wenn man sieht, dass man mit dieser Höhe ins Finale kommt. Die nötige Routine muss man über solche Erfahrungen bekommen. Sehr erfreulich ist natürlich der Aufstieg von Florian Mayrhofer. Er ist mutig gelaufen, hat seine Bestleistung bestätigt und kann morgen nochmals ran.“

Bestzeit für Aigner über die Hindernisse
Ebenfalls sehr knapp am Finaleinzug war Jürgen Aigner (LAG Genböck Haus Ried) über 3.000m Hindernis. In 9:09,54 Minuten schaffte er trotz Backofenhitze eine neue persönliche Bestzeit. Als gesamt 14. fehlten ihm nur 1,53 Sekunden auf den zwölften Platz, der den Finaleinzug bedeutet hätte. „Jürgen ist toll gelaufen. Er hätte sich das Finale verdient. Wenn man bei einer EM und unter solch schwierigen Bedingungen neue Bestzeit läuft, kann man aber nur gratulieren. Er hat ein tolles internationales Meisterschaftsdebüt gemacht und sich sehr gut verkauft“, analysiert Röhrling.

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Fotos: W. Lilge

Andreas Maier | 24.7.2009

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