Auftakt zur Rekord-WM der U18-Athleten in Brixen

Rund 1.350 Athleten aus einer Rekordzahl von 180 Nationen treten von Mittwoch, 8. bis Sonntag, 12. Juli bei den 6. IAAF U18-Weltmeisterschaften in Brixen, Südtirol, an. Österreich ist mit einem Team von sieben Athletinnen und Athleten vertreten. „Es ist ein echter weltweiter Vergleichskampf. Wir wurden sehr freundlich hier empfangen. Man spürt fast einen Heimvorteil. Die Athleten und das Organisationsteam sind sehr motiviert“, so Christian Röhrling, ÖLV Bundestrainer Nachwuchs. „Wir haben ein sehr junges Team. Vier Athleten sind noch Jahrgang 1993. Wäre beispielsweise Ivona Dadic nur drei Tage später zur Welt gekommen, wäre sie noch gar nicht startberechtigt. Es haben aber mehrere aus dem Team Chancen auf ein Finale. Vor zwei Jahren in Ostrava hatten wir drei Top12-Platzierungen. An dieses Niveau wollen wir anknüpfen“, gibt Röhrling vor. „Ich zähle darauf, dass sich alle voll reinhauen. Mir ist lieber, jemand nimmt ein Risiko, als er versteckt sich. Die gesamte Mannschaft war Ende Mai beim „Brixia Meeting“ auf den WM-Anlagen am Start und hat sich mit dem Umfeld vertraut gemacht. Es haben sich auch mehrere Fangruppen angekündigt. Darauf freuen wir uns besonders!“

Erste Bewerbe am Mittwoch
Gleich am Mittwoch, dem ersten Bewerbstag, tritt mit Lukas Weißhaidinger der aussichtsreichste ÖLV-Teilnehmer an. Ebenso starten Hürdensprinterin Nicole Tobolka und die Weitspringer Sebastian Kapferer und Manuel Leitner an Tag eins. Für Weißhaidinger sind Qualifikation und Finale im Diskuswurf an einem Tag. Dabei liegt der Oberösterreicher aus Taufkirchen an der Pram mit 59,76m aktuell an fünfter Stelle der Weltjahresbestenliste, im Kugelstoß (Qualifikation am Freitag) mit 19,81m an siebter Stelle. Von der Papierform her hat er sogar Chancen, die beste österreichische Platzierung bei einer U18-WM zu erreichen. Bisher ist dies ein siebter Rang von Johannes Kuenz im Achtkampf 2001.

Mitfighten und am Boden bleiben
„Ich habe mich wirklich gut vorbereitet und jedes Training durchgezogen“, so der 17-jährige Maschinenbau- und Konstrukteurslehrling. „Die Weltrangliste ist am Tag des Wettkampfs aber egal. Da beginnt es von Null.“ Begonnen hat er mit der Leichtathletik vor vier Jahren, als ihn ein Freund zum Training bei Josef Schopf mitgenommen hat. „Beim Turnen hab ich am Reck immer am Boden gestreift, weil ich zu groß war, darum habe ich etwas anderes gesucht. Nach zwei Trainings hab ich gleich Landesrekord gestoßen“, erinnert er sich. Seine körperliche Schulung vom Turnverein und die „Urkräfte“ als Innviertler Bauernbursche waren eine hervorragende Grundlage. „Er hatte von Anfang an tolle Kraftwerte“, so Trainer Josef Schopf. „Je mehr er an der Technik gelernt hat, umso besser sind die Leistungen geworden. Es ist fast erschreckend, wie steil das nach oben gegangen ist. Er ist auch im Hammerwurf sehr stark, aber es ist schon schwierig genug, zwei Disziplinen vorzubereiten. Wir können jedenfalls erhobenen Hauptes nach Brixen fahren und ebenso wieder zurück, was immer dort passiert. Zunächst geht es darum, die Qualifikationsrunde zu überstehen. In einem Finale wollen wir natürlich auch vorne mitfighten. Aber wichtig ist, dass wir langfristig arbeiten. Dazu muss man am Boden bleiben.“

Was Weißhaidinger am Werfen gefällt, ist das Feilen an Bewegungsabläufen – genauso wie das in seinem Beruf gefragt ist, wo im Betrieb zum Beispiel Förderanlagen für Lagerhäuser oder eine Stahlkonstruktion für die Albertina in Wien gefertigt werden: „Man muss sehr genau arbeiten und hat viel Verantwortung dabei. Das gefällt mir.


ÖLV-Team für die U18-WM

Athletinnen
Kira Grünberg (ATSV Innsbruck), Stabhochsprung 3,91m
Nicole Tobolka (ÖTB Salzburg LA), 100m Hürden 14,13sec (+1,9)
Ivona Dadic (PSV Wels), Siebenkampf 4845 Punkte

Athleten
Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ), Kugelstoß (5kg) 19,81 m | Diskuswurf (1,5kg) 59,76m
Thomas Pastl (Zehnkampf Union), Stabhochsprung 4,60m
Manuel Leitner (PSV Wels), Weitsprung 7,12m
Sebastian Kapferer (Innsbrucker AC Pharmador), Weitsprung 7,27m | 110m Hürden 14,28sec (-1,2)


>> Homepage der U18-WM

>> U18-WM auf iaaf.org

>> IAAF-Bericht über Lukas Weißhaidinger
 

 

Andreas Maier | 6.7.2009

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