Austrian Top4 Meeting in Villach: Platzregen, Dauerregen und viele tolle Leistungen!

• Starke Auftritte bei schlechten Bedingungen für Clemens Zeller und Bettina Müller-Weissina
• ÖLV-Nachwuchs in Bestform: Schwingenschuh springt zur U20-EM, Höllwarth schafft U23-Rekord im Stabhochsprung

Athleten aus fünf Kontinenten haben beim Austrian Top4 Meeting in Villach begeistert. Freuten sich bei den Vorläufen die Sportler noch über hervorragende äußere Bedingungen mit Wärme und leichtem Rückenwind, veränderte ein heftiger Platzregen, der in strömenden Dauerregen überging, die Szenerie entscheidend. Die Temperaturen sanken auf 17°C, der Hammerwurf musste unterbrochen werden, die Sprintfinali wurden verschoben, die Sprungbewerbe waren auf nassem Untergrund schwer beeinträchtigt.

Zweitbeste Saisonleistung für Clemens Zeller
Clemens Zeller (ULV Krems) siegte in 46,24 Sekunden und setzte sich klar vor dem Briten Set Osho (47,35) und dem Brasilianer Ferando de Almeida (47,53 – Bestzeit 45,94) durch. „Ich habe gekämpft und ein super Rennen gemacht. Bei diesem Regen war leider nicht mehr drin. Man kann sich nicht warm halten, alles ist nass. Ich mache mir jetzt keinen Druck. Wenn die Umstände passen, wird das Limit kommen. Als nächstes hoffe ich bei der Universiade in Belgrad auf gutes Wetter und gute Rennen.“ Als Vierter in diesem Rennen freute sich 800-Spezialist Andreas Rapatz (VST Völkermarkt) über eine persönliche Bestzeit von 47,76 Sekunden.

… und Sprinterin Bettina Müller-Weissina
Bettina Müller-Weissina (LCC Wien) zeigte sich in starker Form und war in 11,43 Sekunden (Wind +1,0 m/s) voran. Bereits fix für die WM in Berlin qualifiziert schaffte sie damit ihre zweitbeste Saisonleistung: „Dieses Rennen bringt viel Selbstvertrauen. Es war angesichts der Bedingungen fast ein optimales Rennen heute für mich. Das Warten auf den Start und die Abkühlung waren natürlich schlecht. Umso höher ist die Zeit einzuschätzen“, war sie sehr zufrieden. Mit ihren 11,33 von der Militär-WM in Sofia führt sie nach wie vor die Europäische Jahresbestenliste an. Den Männersprint entschied Roland Kwitt (Union Salzburg) in starken 10,48 Sekunden bei etwas zu starkem Rückenwind von 2,4 m/s vor Benjamin Grill (Union St. Pölten – 10,55) für sich.

Auch die erhoffte Weitenjagd im Hammerwurf ging im Regen unter. Der Deutsche Jens Rautenkranz kam als Bester auf 72,74 Meter. Benjamin Siart (SVS), der heuer schon 72,29 Meter geschafft hat, erzielte im letzten Versuch 67,20 Meter.

Aus internationaler Sicht schaffte die koreanische Olympiateilnehmerin Jung Soon-ok trotz widrigster Bedingungen einen Satz auf 6,36 Meter. Die aktuelle Nummer 12 der Jahresweltbestenliste trainiert mit dem koreanischen Nationalteam derzeit in Rif bei Salzburg und bereitet sich hier auf die WM in Berlin vor.

ÖLV-Nachwuchs läuft zu Bestform auf
Der 19-jährige Weitspringer Martin Schwingenschuh (SVS) steigerte seine persönliche Bestleistung gleich um 39 Zentimeter und segelte auf 7,66 Meter. Das Limit von 7,40m für die U20 EM übertraf er mit Leichtigkeit. In der U20-Europarangliste machte er einen großen Satz nach vor und rangiert nun auf Platz acht. „Ich hatte im ersten Versuch, bevor der Regen gekommen ist, noch gute Bedingungen. Ich freue mich riesig!“, so der aus Oberösterreich stammende Sportler. Einzig der Kroate Marko Prugovecki kam 7,71m noch weiter.

Daniela Höllwarth (LAC Steyr), bereits für die U23-EM qualifiziert, glänzte im Stabhochsprung mit ÖLV U23-Rekord von 4,12 Meter und schob sich in der U23-Europarangliste damit an die elfte Stelle. „Zum Glück hatte ich noch gute Bedingungen! Vielleicht kann ich bei der EM in Kaunas sogar noch ein paar Zentimeter drauflegen.“, war sie hocherfreut.

Beate Schrott (Union St. Pölten) unterstrich ebenfalls ihre gute Form in Richtung U23-EM mit 13,77 Sekunden im Vorlauf, vor Daniela Wöckinger (ULC Linz) in 13,91. Im Regenfinale drehte Wöckinger mit 13,73 die Reihung um, Schrott kam auf 13,83. Mitten im heftigsten Platzregen kämpfte sich Lydia Windbichler (LC Villach) zu neuer persönlicher Bestzeit von 4:30,74 Minuten: „Das war eine Premiere, dass ich bei solchen Bedingungen gelaufen bin! Das Limit für die U23-EM war in Reichweite, ich habe es probiert und ein gutes Rennen gemacht. Danke an die vielen Zuschauer!“ Sehr stark einmal mehr Lukas Reiter (Union Salzburg), der über 200 Meter in 21,74 Sekunden siegte.

Kärntner Rekord für Martin Gratzer
Martin Gratzer (ASKÖ TLC Feldkirchen) ließ sich zumindest in seinem letzten Versuch nicht vom Regenwetter beeindrucken. Mit 18,26 Meter übertraf er seine eigene Bestleistung von 18,08 Meter.

Fotos: Hermann Sobe

 

Andreas Maier | 27.6.2009

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