ÖLV-Meetingserie „Austrian Top4“ in St. Pölten erfolgreich in vierte Saison gestartet

Ein packendes Duell von Clemens Zeller mit dem Olympia-Dritten Anton Kokorin, das den Niederösterreicher nahe ans WM-Limit brachte; Spitzenwürfe der Speer-Rekordlerinnen Elisabeth Pauer und Elisabeth Eberl; zwei Siege für Sprinter Ryan Moseley; ein U20-EM Limit des Niederösterreichers Dominik Distelberger über 110m Hürden: Viele starke Auftritte der ÖLV-Athleten beim Austrian Top4 Meeting in St. Pölten wurden aber von heftigem Wind beeinträchtigt. Umso höher kann man die Resultate einschätzen. "Unser Event-Konzept hat ein tolles Leichtathletikfest gebracht. Die besten Österreicher vor eigenem Publikum gegen internationale Konkurrenz mit einem attraktivem Rahmenprogramm - das ist genau der richtige Weg", so Gerd Matuschek, Eventmanager der AT4-Meetingserie und Gottfried Lammerhuber vom Veranstalterverein Union St. Pölten.

Tolles Duell von Zeller mit Olympia-Drittem Kokorin
Clemens Zeller (ULV Krems) lieferte sich ein packendes Duell mit dem Russen Anton Kokorin, dem Olympia-Dritten von Peking in der 4x400m Staffel. Zeller kam mit Vorsprung auf die Zielgerade. Dann holte Kokorin auf, und beide rannten in 46,20 Sekunden über die Ziellinie. Kokorin wurde vom Kampfgericht um Brustbreite vorne gesehen. Zeller freute sich aber über eine neue ÖLV-Jahresbestzeit und die Annäherung ans WM-Limit von 45,95 bis auf 0,25 Sekunden. „Es war ein super Duell. Bei diesem Wind sind unsere Zeiten sehr gut. Als ich auf der Zielgerade gemerkt habe, dass Anton näher kommt, habe ich leider etwas verkrampft“, so der Hallen-EM Vierte von Turin. 800m-Spezialist Andreas Rapatz (VST Völkermarkt kam als Dritter auf 48,01 – eine Hundertstelsekunde über seiner Bestleistung.

Speerwerferinnen trotz Wind mit Topweiten
Elisabeth Pauer (SVS) zeigte im ersten Speerwurf-Versuch „den besten Wurf ihres Lebens“. Mit diesen Worten lobte Trainer Gregor Högler die ÖLV-Rekordhalterin. Bei heftigem Gegenwind erzielte sie 57,88 Meter, angesichts der Bedingungen eine Topweite nur 1,13 Meter unter ihrer vor fünf Tagen in Chania erzielten Rekordweite. „Es ist ein sehr gutes Gefühl, mit erbrachtem WM-Limit zu werfen. Mit dem Wurf auf fast 58 Meter bin ich wirklich sehr zufrieden. Der Wind war sehr, sehr schwierig“, so Pauer, die am Montag beim European Athletics Premium Meeting in Prag antreten wird. Sehr stark auch ihre Trainingskollegin Elisabeth Eberl (ATG). Die aktuelle Nummer 6 der europäischen U23-Bestenliste kam mit 53,99 Meter nahe an ihren ÖLV U23-Rekord von 54,65 Meter heran. „Aufgrund der Bedingungen sind beide Weiten mehr wert als ihre jeweiligen Rekorde“, war Trainer Gregor Högler sehr zufrieden.

Ryan Moseley siegt zwei Mal
Ryan Moseley (Union Salzburg) feierte zwei Siege, konnte aber nicht über die erhofften ganz starken Zeiten jubeln. Über 100 Meter gewann er in 10,33 Sekunden vor dem starken US-Amerikaner Philippe de Rosier (10,37). Die Sprinter hatten zwar Glück mit dem Wind (+1,7m/s), allerdings haben zwei Fehlstarts und ein missglückter Pistolenschuss das Rennen beeinträchtigt. Im Vorlauf war Moseley bei 3,0 m/s Gegenwind 10,66 gelaufen. Über 200 Meter war er in 21,59 Sekunden (1,7m/s Gegenwind) vor dem Slowenen Joze Vrtacic (21,70) und dem 20-jährigen Lukas Reiter (Union Salzburg), der auf gute 21,71 Sekunden gekommen ist. „Der Wind war über 200 Meter zu stark. Ich hatte gute Konkurrenz und war zwei Mal vorne. So gesehen ist es okay. Wahrscheinlich war der 100m Vorlauf mein stärkstes Rennen heute. Am Ende war ich schon etwas müde“, gestand er.

U20-EM Limit für Distelberger
Dominik Distelberger (UVB Purgstall) schaffte trotz Gegenwind von 1,7 m/s das Limit für die U20-EM über 110m Hürden. In 14,34 Sekunden leistete er echte Maßarbeit und blieb eine Hundertstelsekunde unter dem Limit. Manuel Prazak (SVS) , bereits für die U23-EM qualifiziert, unterstrich über die Männerhürden mit 14,47 seine Form. Hammerwerfer Benjamin Siart (SVS), ebenfalls vom Wind beeinträchtigt, kam auf 68,52 Meter. Im Hürdensprint der Frauen war Victoria Schreibeis (DSG Wien) in 13,65 Sekunden knapp vor Beate Schrott (Union St. Pölten), die mit 13,77 Sekunden zum zweiten Mal unter dem Limit für die U23-EM blieb. ÖLV-Jahresbestleistungen schafften Sabine Kreiner (ATSV Linz) bei ihrem Sieg über 400m Hürden mit 58,67 Sekunden und Julia Siart (SVS) im Hammerwurf mit 51,48 Meter. Bianca Dürr (TS Bregenz Stadt) mit 12,02 und Juniorin Viola Kleiser (ULV Krems) mit 12,30 zeigten bei Gegenwind an dritter und vierter Stelle gute Leistungen. Die 19-jährige Kleiser holte in 25,31 Sekunden über 200m dazu den dritten Platz.

Topergebnisse von internationalen Athleten
Ein spannendes und hochfliegendes Finale zeigten die Stabhochspringer. Der Slowene Jure Rovan und US-Amerikaner Mark Hollis. Beide überquerten 5,52 Meter. Die deutsche Olympia- und EM-Teilnehmerin Sofia Schulte ließ sich im Weitsprung von den wechselnden Windbedingungen nicht beirren und siegte in 6,20 Meter. Im Hochsprung glänzten die Russinnen Daria Kuncevich mit 1,85m und Ekaterina Kuncevich mit 1,82m. Österreichs Hallenmeisterin Monika Gollner (ATV Feldkirchen, 1,73m) und Miss Austria Marina Schneider (IAC Pharmador, 1,70m) holten hier die Plätze drei und vier. Hasani Roseby (USA) holte das Sprintdouble über 100m/200m. Zunächst war sie in 11,59 Sekunden voran. Über 200m siegte sie in 24,16 Sekunden bei Gegenwind von 2,6 m/s.

Austrian Top4 - Die ÖLV-Meetingserie 2009
1. Meeting: 6. Juni, St. Pölten, Internationales Liese Prokop Memorial
2. Meeting: 27. Juni, Villach
3. Meeting: 11. Juli, Kapfenberg
4. Meeting: 17. Juli, Ried im Innkreis
Infos www.austriantop4.at

Bilder: Manfred Mosshammer

 

 

 

 

 

 

Andreas Maier | 6.6.2009

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