|
 Die Marathonrekordlerin steigt am Sonntag, 7. Juni bei den Berglauf-Staatsmeisterschaften in Kitzbühel wieder ins Renngeschehen ein.
Sieben Wochen nach ihrem Sieg beim Vienna City Marathon und weniger als sechs Wochen nach der Operation einer eingerissenen Sehne, steigt Andrea Mayr (SVS-Leichtathletik) wieder ins Renngeschehen ein. Die 29-jährige Medizinerin will diesen Sonntag, 7. Juni, 11:00 Uhr bei den Österreichischen Berglauf-Staatsmeisterschaften in Kitzbühel starten. Der Lauf über die Länge von 10,24 Kilometer und 1.003 Meter Höhendifferenz verspricht aus weiteren Gründen besondere Attraktivität und Spannung.
Zum einen führt das Rennen über die spektakuläre „Streif“, den Kurs der Hahnenkammabfahrt inklusive Steilhang und Mausefalle – selbstverständlich wird bergauf gelaufen. Start ist im Stadtzentrum von Kitzbühel, Ziel bei der Ehrenbachhöhe (Fleckalmbahn-Bergstation).
Zum anderen stehen die Staatsmeisterschaften ganz im Zeichen der kommenden Berglauf-Europameisterschaften, die am 12. Juli in Telfes im Stubaital ausgetragen werden. Für diese Heim-EM ist das Ergebnis der Staatsmeisterschaften die wichtigste Nominierungsgrundlage.
Trotz ihres Trainingsrückstandes darf Andrea Mayr in Kitzbühel als Favoritin gelten. „Am vergangenen Freitag bin ich zum ersten Mal seit dem Marathon wieder gelaufen und hatte einen schweren Muskelkater. Bergauf läuft es aber ganz gut. Da ist auch die Belastung für das Bein geringer als im Flachen. Bei einem Testlauf auf einer Strecke mit 600 Höhenmetern am Montag habe ich gegenüber meiner Bestform auf jeweils zehn Minuten Laufzeit etwa eine Minute verloren. Dafür, dass ich nach der ursprünglichen Prognose eigentlich erst vor ein paar Tagen den Gips hätte runterkriegen sollen, bin ich sehr zufrieden“, so die Berglaufeuropameisterin von 2005 und Siegerin der Berglauf World Trophy 2006 und 2008.
 Mehrere Anwärterinnen auf EM-Plätze
Bei den Staatsmeisterschaften gehen außer Mayr auch die Titelverteidigerin Carina Lilge-Leutner (team2012.at), Margit Egelseder (LG Kirchdorf) und Petra Summer (Saeco Power Team Koblach) mit Chancen auf eine Spitzenplatzierung und damit eine Nominierung ins vierköpfige EM-Team ins Rennen. Ebenso könnten die erst 20-jährige Tanja Eberhart (ULC Hirtenberg) und Karoline Reich (LG Wien) vorne mitmischen.
Titelverteidiger Markus Kröll Favorit bei den Männern
Bei den Männern gilt Titelverteidiger Markus Kröll (Kolland Topsport Asics) von der Papierform her als Favorit auf der abwechslungsreichen Strecke. Allerdings hat er seit drei Wochen Probleme mit dem Gesäßmuskel, wohl die Spätfolge einer Sturzverletzung vom vergangenen Herbst. Marathonläufer Markus Hohenwarter (LC Villach) will sich ebenso in Szene setzen wie Altmeister Helmut Schmuck (LCC Wien) oder Bernd Weberhofer (KSV Leichtathletik). Für eine Überraschung könnte der vom Schibergsteigen kommende Martin Bader (SC Seefeld) gut sein. Nicht am Start ist Alois Redl, den Achillessehnenprobleme plagen. Ebenso wie bei den Frauen werden vier Athleten für die EM nominiert. Zudem stehen die Titelkämpfe bei den Junioren am Programm, die zum ersten Mal auch bei den Europameisterschaften offiziell um Medaillen kämpfen.
(Bilder: W. Lilge)
Stationen des Comebacks von Andrea Mayr
19. April: Vienna City Marathon
27. April: Operation einer eingerissenen Sehne am hinteren Schienbeinmuskel im Wiener Donauspital SMZ-Ost.
30. April: Trainingsbeginn mit Rad-Ergometer, Rudergerät und Liegestützen. Im Alltag ist sie noch auf Krücken oder auf einem Bein hüpfend unterwegs, weil der Gips nicht belastet werden darf.
11. Mai: Dank Gehgips ist Radtraining auch im Freien wieder möglich.
18. Mai: Erlaubnis, ohne Gips zu gehen. Laufen ist weiterhin verboten. Dies nutzte sie in der Folge u.a. zur Besteigung des Feuerkogels zweimal in Folge.
29. Mai: Erstes Lauftraining am Ende der fünften Woche nach der Operation. Nach der Operation hatte die Prognose gelautet, dass eine Ruhestellung mit Gehgips sechs Wochen lang nötig sein wird.
2. Juni: Primar Dr. Alfred Engel, der die Operation durchgeführt hatte, gibt grünes Licht für den Berglauf-Wettkampf.
|
|