Sieg und österreichischer Rekord für Andrea Mayr bei Vienna City Marathon

Sieg und österreichischer Rekord von 2:30:43 für Andrea Mayr

Es war eine Sternstunde für Andrea Mayr. Die 29-jährige Ärztin triumphierte in neuer österreichischer Rekordzeit von 2:30:43 Stunden und jubelte über den erst zweiten Sieg einer Österreicherin beim VCM. Zuletzt hatte 1987 Carina Lilge-Leutner das Rennen als bis dato einzige heimische Läuferin gewonnen. „Wenn man so glücklich ist, vergisst man die Anstrengungen. Die Leute haben mich über die Strecke getragen“, war der Siegesjubel bei Mayr groß. „Drei Kilometer vor dem Ziel hatte ich den Rekord schon abgeschrieben, weil es immer härter geworden ist. Aber es war Maßarbeit, dass sich das noch ausgegangen ist.“ Mayr verbesserte die bisherige 2:30:51-Rekordmarke von Eva Maria Gradwohl, gelaufen in Linz am 13. April 2008, um exakt acht Sekunden. Als der Sieg schon festgestanden ist, machte ein letzter Kilometer in 3:20 Minuten das Rekordfest perfekt. „Ich bin das Rennen auf Rekordzeit angelaufen. Zuvor wollte ich mir nicht allzu großen öffentlichen Druck auferlegen. Der größte Dank gilt meinem Fuß, dass er gehalten hat. Ein Knochenmarksödem und eine Stressfraktur haben mir in der Vorbereitung Problemen gemacht. Es war ein unglaubliches Highlight für mich, vor so vielen Leuten bei dieser Stimmung den Marathon zu laufen und zu gewinnen.“

Mayr lief vom Start weg in oder vor der Spitzengruppe. Als nach dem Halbmarathon in sehr schnellen 1:14:47 eine Tempomacherin ausstieg, war sie allein in Front. Die Äthiopierin Derbe Godana-Gebissa holte in der zweiten Streckenhälfte deutlich auf, letztlich war ihr Rückstand aber bereits zu groß. In 2:31:31 wurde sie Zweite. Mayr: „Ich habe immer gewusst, wenn ich es bis zur Ringstraße gut schaffe, dann wird mich das Publikum auf den letzten zwei Kilometern ins Ziel bringen.“ Mit dieser Zeit unterbot Mayr auch das WM-Limit für Berlin, sie sagt aber: „Ich habe noch nicht weiter als bis zum 19. April gedacht. Pläne werde ich erst in einiger Zeit machen.“

Weidlinger in 2:12:39 um 17 Sekunden über dem Rekord

Haarscharf und packend war die Entscheidung auch bei Günther Weidlinger. Sein angepeiltes Rekordrennen dauerte um 17 Sekunden zu lang. In 2:12:39 Stunden kam er in der schnellsten Debützeit eines österreichischen Läufers auf den neunten Platz. Fast bis zum Schluss lag er exakt Kurs zur österreichischen Rekordzeit von 2:12:22 Stunden, die Gerhard Hartmann bei seinem Sieg in Wien am 13. April 1986 gelaufen ist. Nach einem guten ersten Halbmarathon von 1:05:59 Stunden hielt er sein Tempo lange hoch. „Ab Kilometer 35 ist es hart geworden. Bis Kilometer 40 habe ich gut gekämpft, dann bin ich aber eingebrochen. Es war sehr hart zu spüren, wie ich immer langsamer geworden bin. Wenn ich den letzten Kilometer in meiner angestrebten Durchschnittszeit von 3:08 gelaufen wäre, hätte ich den Rekord noch geschafft. Aber meine Füße sind extrem kaputt jetzt. Das Rennen hätte keine 100 Meter mehr länger dauern dürfen. So ist der Marathon. Die Ehrenrunde war Spitze. Ich wollte mich beim Publikum bedanken, für die Unterstützung. Das war ein Highlight. Es war grandios, wie ich angefeuert worden bin!“

Mit seiner Zeit blieb auch Weidlinger unter dem WM-Limit für Berlin. Einen Start über die Marathondistanz hat er bereits zuvor ausgeschlossen, da die Startzeit 11 Uhr vormittags im August sehr heiße Temperaturen erwarten lässt. Ob er über die 10.000 Meter an den Start geht – das Limit dazu hätte er aus dem Vorjahr – wird er erst entscheiden. „Sicher ist, dass ich nur in guter Form bei der WM an den Start gehen würde. Und sicher ist, dass ich mich auf meine weiteren Marathons freue!“

Ebenfalls 17 Sekunden fehlten dem zweitbesten Österreicher Markus Hohenwarter auf seine persönliche Bestleitung. In 2:18:30 Stunden holte er den 16. Platz, nachdem er praktisch das gesamte Rennen alleine gelaufen war. Carina Lilge-Leutner, die 1987 das Rennen gewonnen hatte, wurde 48-jährig in starken 2:51:11 Stunden Neunte.

Top-Ergebnisse Vienna City Marathon, 19. April 2009

Männer
1. Kirwa Gilbert-Kipruto KEN 02:08:21
2. Debele-Tulu Dereje ETH 02:09:08
3. Maregu Joseph KEN 02:09:25
4. Negewo Degefa-Abebe ETH 02:09:52
5. El-Hachimi Mohamed MAR 02:10:24
6. Chirchir Jafred KEN 02:10:42
7. Fekele Getu ETH 02:11:42
8. Del-Oro Pedro-Nimo ESP 02:12:10
9. Weidlinger Günther AUT 02:12:39
10. Kiptanui Maswai KEN 02:13:25
16. Markus Hohenwarter AUT 2:18:30

Frauen
1. Mayr Andrea AUT 02:30:43 – Österreichischer Rekord
2. Gebissa Derbe-Godana ETH 02:31:31
3. Hasso Hayato-Zeineba ETH 02:34:01
4. Mekonnen Tiruwork ETH 02:34:07
5. Kalenarova-Ochal Olga UKR 02:35:25
6. Muthuku Esther KEN 02:39:22
7. Stepanova Lyudmila RUS 02:40:43
8. Daview Mary NZL 02:42:39
9. Lilge-Leutner Carina AUT 02:51:11
10. Molnar Barbara HUN 02:51:22
 

VCM News. Text: Andreas Maier. Bilder: Victah Sailer – photorun.net

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