Andrea Mayr läuft neuen ÖLV-Halbmarathonrekord

1:12:14 Stunden bei Kälte und Wind in Wien - Günther Weidlinger gewinnt Handicap-Rennen in 1:05:42 Stunden 

Diese Testrennen von Andrea Mayr und Günther Weidlinger lassen spannende Marathondebüts beim Vienna City Marathon erwarten: Bei sehr kühlen Temperaturen von + 3°C, Regen und Wind verbesserte Andrea Mayr (SVS) im Rahmen der VCM Winterlauf-Serie im Wiener Prater den Österreichischen Rekord im Halbmarathon auf 1:12:14 Stunden. Exakt zehn Wochen vor dem Vienna City Marathon am 19. April 2009 stellte Österreichs Leichtathletin des Jahres 2008 damit eine glänzende Form unter Beweis. Mayr: „Ich freue mich riesig über dieses Rennen. Durch den Wind war es schwierig und sehr unregelmäßig zu laufen. Vor allem der Beginn war viel zu schnell. Bei Kilometer 14, nach der zweiten von drei Runden, ist erstmals Optimismus bei mir aufgekommen, dass es sich mit dem Rekord ausgehen könnte.“ Für den Vienna City Marathon darf man nun auf ein sehr respektables Debüt hoffen: „Dass ich bei solchen Bedingungen den Halbmarathonrekord schaffen kann, hätte ich nicht gedacht. Der Marathon wird eine ganz andere Herausforderung. Ich hoffe natürlich, dass es auch auf der doppelten Distanz gut läuft.“

Mayr verbesserte die bisherige ÖLV-Rekordmarke – 1:12:32 Stunden von Susanne Pumper (28.10.2007, Wien-Prater) – um 18 Sekunden. Völlig überraschend kommt diese Leistung nicht. Bereits mit ihrer alten persönlichen Bestmarke von 1:12:47 (Linz, 13. April 2008) lag sie nicht weit vom Rekord entfernt. Mehrere starke Rennen im Herbst und hervorragende Trainingswerte haben eine weitere Steigerung angedeutet.

„Catch me, if you can“: Weidlinger überholt alle
Von Mayrs ausgezeichneter Form wusste auch Günther Weidlinger (IGLA long life) Bescheid. Schließlich waren die beiden im Jänner gemeinsam drei Wochen in Chiclana, Südspanien, auf Trainingslager. Weidlinger wollte bei der VCM Winterlauf-Serie einen Testlauf mit der Pulsvorgabe von 165 Schlägen pro Minute absolvieren. Damit sollte er im Bereich des geplanten Marathon-Renntempos laufen. Für sein Rekordziel von 2:12:22 Stunden (Gerhard Hartmann in Wien 1986) bedeutete dies eine Halbmarathonmarke um 1:06 Stunden.

Als „Zusatzaufgabe“ bekam er vom Veranstalter einen Zeitrückstand. Der Oberösterreicher wurde erst 5:30 Minuten nach Mayr und dem Rest des Feldes ins Rennen geschickt. „Catch me, if you can“, lautete das Motto bei diesem erstmals in Österreich durchgeführten Handicaprennen. VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad: „Damit gab es viel Spannung im Rennen und die Hobbyläufer konnten ganz unmittelbar sehen, welches hohe Tempo hier gelaufen wird.“ Weidlinger überholte alle rund 400 vor ihm gestarteten Teilnehmer, drei Kilometer vor dem Schluss auch Andrea Mayr und kam exakt eine Minute vor der neuen Rekordhalterin ins Ziel. Zieht man die Zeitvorgabe ab, legte er die Distanz in 1:05:42 Stunden zurück. „Ich bin für diesen Lauf nicht aus dem Training raus gegangen und wollte probieren, wie sich das Marathontempo anfühlt. Meine Beine sind okay und das Überholen war sehr lustig“, freute er sich über einen gelungenen Testlauf. Mit durchschnittlich 162 Pulsschlägen pro Minute blieb er zudem leicht unter seiner Vorgabe.

Roman Weger Dritter in Verona
Den erfolgreichen "Halbmarathon-Tag" komplettierte Roman Weger (LC Villach), der in Verona seinen ersten wettkampfmäßigen Halbmarathon nach der Verletzungspause absolvierte. Auf der kupierten, schwierigen Strecke konnte er sich bis Kilometer 12 in der Spitzengruppe mit Marathon Olympiasieger Stefano Baldini (ITA) und dem Marokkaner Hakim Badouim behaupten. Während sich Baldini im Sprint vor Badouim in 1:04:49 Stunden den Sieg holte, bahnte sich Roman Weger im Alleingang den Weg zum dritten Gesamtrang in 1:06:07 Stunden. „Ein etwas zu schneller Beginn und starker Gegenwind am Schluss verhinderten heute eine bessere Zeit. Mit der Leistung bin ich zufrieden“, so Roman Weger am Telefon aus Italien.
 

Andreas Maier | 8.2.2009

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