Bericht von der European Athletics Coaches Conference

The European Athletics Coaches Conference (EACA)
Glasgow/Sco - 1.-2. November

„Learing faster“

„Die europäischen Coaches müssen bereit sein schneller zu lernen!“, um den signifikanten Rückstand der europäischen Leichtathletik zur Weltleichtathletik, zu verringern, stellte Frank Dick, EACA Präsident, einleitend fest.

Anhand einer Medaillenanalyse der letzten beiden Olympischen Spiele und Jahresweltbestenlisten ausgewählter Disziplinen, dokumentierte Dick eindrucksvoll den Rückgang der europäischen Präsenz auf der Weltbühne der Leichtathletik.

Das Konzept des „schnelleren Lernens“ stellt den regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Coaches untereinander in den Vordergrund. Frank Dick regt die Gründung von nationalen Coaching Agenturen in allen europäischen Verbänden an, um diesen Prozess des Miteinanders in die Wege zu leiten bzw. zu intensivieren.

In einer internationalen Allianz soll weiterführend die Stimme des Coaches (vor allem in den Entscheidungsgremien) wieder mehr Gewicht bekommen, um den zukünftigen europäischen Weg verstärkt mitbestimmen zu können. Als aktuelles Beispiel einer „fremdbestimmten“ Entscheidung nannte Dick das umstrittene Regelwerk der ab 2009 beginnenden Team-EM.

Einig sind sich die 305 Kongreßdelegierten der 32 anwesenden Nationen, in einer dringend notwendigen Aufwertung des Coaches-Status im nationalen wie auch internationalen Bereich der Leichtathletik.

In den Fachreferaten präsentierten dann Fachleute aus Theorie und Praxis ihren Zugang zum Training, des „Lernens“ sowie Aspekte der Ausbildung bzw. des miteinanders.

Clyde Hart, Trainerlegende von Michael Johnson, Jeremy Wariner und Sanya Richards, beschrieb seine Philosophie und Stellung als Coach in der täglichen Arbeit mit seinen Athleten. Harts Erfolg beruht auf einem Grundkonzept von Erfahrungen, das er stets mit neuem Wissen erweiterte und individuell anwandte.

Yannick Tregaro, schwedischer Sprungerfolgscoach von Christian Olsson, Kajsa Bergquist und Emma Green, schilderte seine Entwicklung zur Trainerpersönlichkeit. Noch als hoffnungsvoller Hochspringer übernahm Tregaro, 30, in jungen Jahren die Trainingsgruppe und formte sie in kürzester Zeit zur Weltklasse, bestückt mit Olympiasiegern und Weltrekordlern. Der Fokus seines Trainings liegt in der vorrangigen Entwicklung des Gefühls für die Technik und in weiterer Folge auf dem konsequenten Aufbau der Physis. Praktische Unterstützung lieferte er den Teilnehmern im anschließenden Sprungworkshop.

Zhong Bingshu, Leiter des IAAF Regional Development Centers in Peking, entwickelte das chinesische Trainerausbildungssystem und stellte es den Teilnehmern der Konferenz ausführlich vor.

Ken Porter, Direktor des größten Leichtathletikvereins Kanadas, den Ottawa Lions, beschrieb den Weg und das Erfolgskonzepts mit den 4 C’s. Diese stehen für Collegiality, Community, Coaching und Competition und finden sich in der täglichen Vereinsarbeit an vorderster Stelle. Aus der gemeinsamen Misere der kleinen Vereine der Region entwickelte sich ein Gesamtverein, mit klarem Leitbild eines Miteinanders, aller an der Leichtathletik Interessierten.

Das EACA-Council verkündete zum Abschluss, dass diese Konferenz bis 2014, dem Jahr der Commonwealth-Games in Glasgow, vor ort wieder veranstaltet wird.
 

Christian Röhrling, Leo Hudec

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