Neue Leichtathletik-Schulaktion ist gestartet

ÖLV-Initiative zur Begeisterung für Leichtathletik in der Schule – 35 Lehrerinnen und Lehrer aus allen Bundesländern bei Fortbildungsaktion in Schielleiten dabei

Bei Olympischen Spielen begeistert die Leichtathletik wie keine andere Sportart. Als Grundsportart schlechthin ist sie unverzichtbare Basis für Erfolg auch in anderen Bereichen des Sports. Im Schulalltag hingegen steht sie zunehmend am Rand, wie auch andere klassischen Sportarten. Das hat mit reduzierten Sportstunden und der Konkurrenz durch Fun-Sportarten zu tun. „Umso dringlicher ist es, dem entgegen zu wirken und neue Initiativen für die Leichtathletik in den Schulen zu setzen“, so ÖLV-Präsident Johann Gloggnitzer. „Der ÖLV hat eine Aktion gestartet, um Lehrerinnen und Lehrern einen Weg zu zeigen, wie begeisternd und attraktiv Leichtathletik mit Kindern und Jugendlichen sein kann. Der Start beim Fortbildungsseminar in Schielleiten mit 35 Lehrerinnen und Lehrern aus allen Bundesländern war ein großartiger Impuls für alle Teilnehmer.“

Bei einem zweitägigen Seminar, organisiert von den ÖLV-Nachwuchs-Bundestrainern, stand eine kindgerechte, lustvolle Leichtathletik für 10 bis 14-Jährige im Mittelpunkt. Hauptreferenten waren Dietmar Chounard (Multiplikatoren-Ausbildner des Deutschen Leichtathletik-Verbandes DLV) und David Deister (DLV Jugendreferent). Eine hervorragend aufbereitete und für Österreich adaptierte Lehrunterlage „Leichtathletik in der Schule“, die in Deutschland seit 2003 erfolgreich eingeführt wurde, dient als Basis für die konkrete Umsetzung der Ideen im Unterricht. Konkret, handfest und vor allem lustig war auch das Seminar selbst: Alle Teilnehmer haben aktiv die Übungen ausprobiert und mitgemacht. Die Leichtathletik-Broschüre wird in einer Gesamtauflage von 2.000 Stück gedruckt, wofür das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur dankenswerterweise die Kosten übernimmt.

„In einer mehrjährigen Fortbildungskette sollen möglichst viele Lehrerinnen und Lehrer mit dem Konzept und der Lehrbroschüre vertraut gemacht werden. Wichtig ist, die entstandene Aufbruchstimmung weiter zu treiben“, betont ÖLV-Präsident Gloggnitzer. „2009 wird ein weiteres bundesweites Seminar mit neuen Teilnehmern durchgeführt wird. Diese ausgebildeten Multiplikatoren sollen dann in der Lehrerfortbildung der Pädagogischen Hochschulen eingesetzt werden. Auch bei den Fachinspektoren für Sport und Bewegung werben wir für diese Aktion. Ziel ist, dass jeder Sportlehrer, der 11 bis 12-jährige Schüler unterrichtet, diese Broschüre kennt und mit ihr arbeiten kann. Das wird natürlich mehrere Jahre dauern. Aber es ist eine Überlebensstrategie, nicht für die Leichtathletik, die als Grundsportart ja entscheidend auch für andere Sportarten ist. Wir müssen wegkommen davon, dass Leichtathletik in der Schule heißt: zwei Stunden pro Jahr 60 Meter Lauf, Weitsprung, Schlagball – und das ohne Übung und lustvolle Heranführung. Laufen, Werfen und Springen sollen ganzjährig in das Schuljahr eingebaut werden.“

In der Folge sollen auch die Leichtathletik-Landesverbände und die Vereine zum Beispiel mit Übungsleiterausbildungen Teil der Aktion sein. „Wir werden beim ‚Erweiterten ÖLV-Vorstand’ genau darüber reden. Wenn in den Schulen mit einem neuen Zugang Begeisterung geweckt wird, sollen die Vereine das aufnehmen und fortführen können“, so Gloggnitzer. „Wichtig ist die Anstoßwirkung und Zusammenarbeit zwischen Schulsystem und Sport. Es soll wie im Schneeballsystem übers Land gehen.“


 

Andreas Maier | 6.10.2008

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