Countdown Peking: Mayer mit gutem Wurfgefühl im Gepäck

Diskuswerfer Gerhard Mayer (SV Schwechat) bestreitet am Samstag, 16. August den Auftakt für das ÖLV-Team bei den Olympischen Spielen. Gemeinsam mit seinem Trainer Gregor Högler hebt er am Mittwoch, 13. August von Wien Richtung Peking ab. „Die knappe Anreise hat auch bei der Universiade in Bangkok gut für mich geklappt. Dort gab es vergleichbare Bedingungen. Wenn man zu lange drüben ist, kommt vielleicht der Lagerkoller“, so der Studentenweltmeister von 2007. Högler ergänzt: „Für Werfer ist die Akklimatisierung nicht so entscheidend wie für Langstreckenläufer. Wir wollen uns auf den Wettkampf konzentrieren und nicht zu viel Ablenkung von den zahlreichen Eindrücken rundherum haben. Das Adrenalin soll er sich für den Wettkampf aufsparen.“

Mayer hat bei sich zu Hause in Franzensdorf nordöstlich von Wien an der Ausprägung seiner Wettkampfform gearbeitet: „Die Trainings sind ganz gut verlaufen.“ Um die Zeitumstellung vorwegzunehmen gab es manche Trainings sehr zeitlich in der Früh, einmal um 3 Uhr, sonst um 5 Uhr. „Der Körper soll wissen, dass er auch um diese Zeit fit sein muss. Technisch habe ich dabei immer sehr gut geworfen, das war überraschend. Ich bin sonst nicht so der Morgenmensch.“ Der Wettkampfablauf mit nur drei Versuchen wurde oft simuliert: „Zweimal einwerfen, dann ein Versuch, dann Pause und Konzentration, dann der nächste Versuch.“

Zum sportlichen Ziel meint der 28-Jährige: „Ich möchte werfen, was ich drauf habe. Das sind 62 plus/minus 1 Meter. Es wäre ein Fehler, mit Gewalt an die Sache heranzugehen und unbedingt Bestleistung werfen zu wollen.“ Högler: „Ich wünsche mir drei technisch gute Würfe, dann wird abgerechnet. Ich weiß, was er kann. Acht bis zehn Finalplätze sind quasi an die Topleute vergeben. Für die restlichen 2-4 Tickets kommen 10-15 Leute in Frage. Von der Qualifikationsweite her ist Gerhard relativ weit hinten. Sein Vorteil ist aber die Konstanz. Fürs Finale werden knapp 63 Meter nötig sein. Vieles ist Kopfsache, das ist das Spannende. Die größte Kunst ist, „aggressiv locker“ zu bleiben. Wenn man verkrampft, werden die Würfe zu kurz. Das Finale wäre eine Riesenüberraschung, aber es ist nicht ganz auszuschließen.“

Die letzte Wurfeinheit in Österreich wird Mayer am Wiener Cricketplatz machen. Von dort geht’s am Mittwoch direkt zum Flughafen. Ein gutes Wurfgefühl sollte er dann mit im Gepäck haben. Die erste Qualfikationsgruppe beginnt am Samstag, 16. August um 4:40 Uhr MESZ, die zweite um 6:05 Uhr MESZ (Einteilung noch offen). Das Finale wäre am Dienstag, 19. August um 15:00 Uhr.

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Andreas Maier | 12.08.2008

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