Schlickeralmlauf 2008, Telfes im Stubaital, Int. Berglauf GP-Lauf

Der Schlickeralmlauf am 3.8. in Telfes (T) war heuer nicht nur ein Bewerb des internationalen Berglauf GP, sondern auch Generalprobe für die Berglauf EM, die im Juli 2009 in Telfes stattfinden soll. Nicht nur aus diesem Grund kam ein großer Teil der internationalen Berglauf Elite nach Tirol, um den Lauf über 10,5km und 1270 Höhenmeter von Telfes auf das Sennjoch zu bestreiten. Organisator Ernst Künz (zugleich ÖLV Berglaufreferent) gelang es ein Teilnehmerfeld zusammenzustellen, das den Lauf wieder einmal zum mit Abstand bestbesetzten Berglauf Österreichs machte.

Bei den Männern wurde der Neuseeländer Jonathan Wyatt einmal mehr seiner Favoritenrolle gerecht. Der seit Jahren weltbeste Bergläufer setzte sich recht bald vom Ex-Europameister Marco Gaiardo (ITA) etwas ab und erreichte das Ziel auf 2270m Seehöhe bei guten Bedingungen in 58:14 und blieb als einziger Teilnehmer unter einer Stunde. Wegen der EM im kommenden Jahr wurde die Strecke gegenüber den Vorjahren minimal verändert, weshalb die Zeiten nicht direkt vergleichbar sind. Hinter Wyatt und Gaiardo in 60:13 belegte der US-Amerikaner Rickey Gates, der als Lebenskünstler von Rennen zu Rennen reist und von den Preisgeldern zu leben versucht, Rang 3 in 60:14. Gleich dahinter auf Rang 4 kam mit einer starken Leistung Markus Kröll (Topsport Kolland) aus dem Zillertal als bester heimischer Läufer ins Ziel. Zweitbester Österreicher wurde wieder „Oldboy“ Helmut Schmuck (Jg. 63) auf Rang 13, der damit wohl auch wieder im Team für die World Trophy dabei sein wird.

Auch bei den Damen gab es mit Slowakin Anna Pichrtova, World-Trophy Siegerin von 2007 vor Andrea Mayr, eine klare Favoritin. Wie schon zwei Wochen zuvor beim Großglocknerlauf konnte sie tatsächlich auch den prestigeträchtigen Schlickeralmlauf gewinnen, wobei ihre Zeit (1:08:16) sogar eine deutliche Verbesserung des Streckenrekordes bedeutete, wobei die Strecke eben ganz geringfügig verändert wurde. Auf Rang Zwei lief die junge Slowenin Mateja Kosovej (Jg. 88, Vizeeuropameisterin 2006) in 1:11:56 und dahinter auf Rang Drei die Schweizerin Daniela Gassmann-Bahr in 1:13:23. Beste Österreicherin wurde die regierende Staatsmeisterin Carina Lilge-Leutner (LCC-Wien) auf Rang 9 in 1:17:55, was auch für die 48-jährige Wienerin eine persönliche Bestzeit bedeutete. Immer fester in der Berglaufszene verankert sich die junge Karoline Reich (LG Wien), die schon bei der Berglauf EM im Team war und die in 1:20:50 Rang 11 belegte und damit zweitbeste Österreicherin wurde.

Mühsam zu spekulieren, wie sich unser Berglauf-Aushängeschild Andrea Mayr in diesem Feld geschlagen hätte, ihre Duelle mit Anna Pichrtova gehören ja seit Jahren zu den spannenden internationalen Entscheidungen. Mayr hat den Frust über die Nicht-Olympianominierung mittlerweile in Berglaufenergie umgesetzt und sie bereitet sich auf die World Trophy am 14.9. in Crans Montana (SUI) vor. Als ersten Formtest bestritt sie am 2.8. den Pöstlingberglauf in ihrer Linzer Heimat, wo sie gleich einmal ihren eigenen Streckenrekord aus dem Jahr 2006, wo sie kurz danach die World Trophy in Bursa (TUR) gewonnen hatte, pulverisierte und gerade einem männlichen Teilnehmer den Vortritt ließ.

Der Schlickeralmlauf stellte neben den Staatsmeisterschaften das Qualifikationsrennen für die World Trophy (in diesem Jahr reine Bergauf-Strecke) dar. Andrea Mayr ist natürlich fix qualifiziert, auch über die anderen Plätze dürfte nach diesem Lauf Klarheit bestehen. Beim Rennen der Junioren über 7,3km waren die beiden EM-Teilnehmer Paul Steininger und Alexander Holkovic (beide LCC-Wien) auf den Rängen 1 und 3 die schnellsten Österreicher. Berglaufreferent Ernst Künz wird das Team in den nächsten Wochen dem ÖLV Vorstand vorschlagen.

W.Lilge

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