Leichtathletik Staatsmeisterschaften – 2. Tag

Viele spannende Entscheidungen: Moseley siegt auch über 200 Meter - Schreibeis stark im Hürdensprint - Siege für Niedereder, Schasse, Högler und weitere Überraschungen

Der zweite Wettkampftag bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften in Kapfenberg war ruhiger als der Beginn, was den Wind betrifft. Die Bewerbe haben in der Ruhe nach dem Sturm jedoch an Spannung nichts zu wünschen übrig gelassen.

Moseley über 200 Meter stark gefordert
Die 200 Meter der Männer waren ein Höhepunkt des Bewerbstages. 100-m-Staatsmeister Ryan Moseley ging als Favorit ins Rennen. Mit Roland Kwitt, Clemens Zeller und Bernhard Chudarek war die Garde der Herausforderer jedoch stark. Ein Super-Start von Moseley katapultierte ihn gleich an die Spitze. Kwitt hielt gut mit, Auf der Zielgeraden kam Clemens Zeller auf, aber Moseley hielt in 21,27 Sekunden (-0,2) den ersten Platz. Zeller gewann Silber in 21,37 vor Kwitt in 21,39. Junioren-WM-Teilnehmer Bernhard Chudarek konnte sich als Vierter über eine persönliche Bestzeit von 21,43 freuen (zuvor 21,57). Bei Frauen setzte sich Doris Röser (TS Lauterach) in 23,95 vor 400-m-Siegerin Betina Germann (24,50) und Weitsprung-Siegerin Bianca Dürr (24,70) durch.


Schreibeis sprintet ihre zweitbeste Zeit
Über 100m Hürden setzte sich Victoria Schreibeis (DSG Wien) in 13,38 Sekunden (+0,1), ihrer zweitbesten bisher gelaufenen Marke, vor Daniela Wöckinger (ULC Linz – 13,62) durch, die das Rennen lange spannend gehalten hat. Schreibeis: „Wenigstens was“, meinte sie in Hinblick auf den Weitsprung vom Vortag, wo sie mit riskantem Anlauf nur einen gültigen Versuch zustande gebracht hat. „Ich habe gewusst, dass es gegen Daniela bei Meisterschaften immer knapp wird, war ein sehr gutes Rennen.“




Niedereder überrascht im 1.500-m-Rennen
Unerwartet packend und unerwartet auch der Ausgang des 1.500-m-Rennens der Frauen. Elisabeth Niedereder (LT Burgenland Eisenstadt) holte nach dem Sieg in ihrer Spezialdisziplin, den 800 Metern, einen weiteren Titel. In 4:26,78, eine persönliche Bestzeit um fast 14 Sekunden (zuvor 4:40,14min), setzte sie sich auf den letzten Metern vor Andrea Mayr (SVS) durch: „Ich hätte mir eine solche Zeit nicht zugetraut. Bis 100 Meter vor dem Ziel habe ich auch nicht geglaubt, das ich gewinnen könnte.“ Mayr, die mit mehreren Metern Vorsprung in der Schlussrunde führte: „Ich hätte das Rennen von Anfang an schneller laufen müssen, damit Lissy müde wird. Meine letzten 400 Meter waren nicht schlecht, aber sie war im Sprint stärker.“ Mayr holte in guten 4:27,12 Minuten Silber.


400m Hürden mit Hochspannung
Spannend auch die Läufe über 400m Hürden. Bei den Männern waren die Top-5 der Jahresbestenliste vertreten – der Ausgang völlig offen. Christian Kurz (4. in 53,72) startete stark. Die Favoriten lagen jedoch dicht beisammen. Zum Schluss schickte sich Junioren-WM-Teilnehmer Stephan Ender an, von hinten an die Spitze zu stürmen. Er stolperte jedoch über die letzte Hürde, wurde Zweiter in 53,09 knapp vor Florian Sambs in 53,20. Ganz vorne war am Ende Thomas Wannasek, der in ÖLV-Jahresbestleistung und persönlicher Bestleistung von 52,80 Sekunden zum Sieg zog.

Bei den Frauen war Birgit Kreisler (ULC Weinland) in der Favoritenrolle. Eine Erkrankung hat sie jedoch die letzte Woche vor den Titelkämpfen geschwächt. Auf der Zielgerade war sie vorn, doch Astrid Kölbl (SVS) kam näher und näher. Kreisler schaffte es jedoch, in 62,66 Sekunden ihren ersten Staatsmeistertitel zu holen: „Am Schluss hab ich nur gedacht: Das lass ich mir jetzt nicht mehr nehmen!“


Högler auch als Aktiver erfolgreich
Im Speerwurf entwickelte sich ein Duell zwischen ÖLV-Rekordler Gregor Högler (LCC Wien) und Martin Strasser (SVS). Högler, der sich als Trainer bereits über die Erfolge seiner Schützlinge Gerhard Mayer, Elisabeth Pauer und Elisabeth Eberl am Vortag freuen konnte und aus „Spaß“ gestartet ist, war mit 66,99 Meter voran. Strasser holte sich mit Saisonbestleistung von 64,76m Silber.

Spitzl verteidigt Titel souverän
Bei den Männern verteidigte Daniel Spitzl (BSV Brixlegg) seinen Titel souverän. Nach taktischem Beginn übernahm der Tiroler 500m vor dem Ziel souverän die Initiative und holte einen großen Vorsprung heraus. Dahinter duellierten sich Lukas Pallitsch (LT Burgenland Eisenstadt – 3:56,17) und Manuel Kronschläger (IGLA long life – 3:56,47) bis zur Linie. Spitzl siegte in 3:53,24 Minuten: „Ich habe leider wieder meine Achillessehne gespürt. Im Training habe ich eine gute Strecke mit weichem Untergrund im Wald, es ist aber schwierig. Ich will aber noch weitere Starts machen.“


Watzek geht mit Gold in Babypause
Veronika Watzek (LC Villach) siegte, im fünften Monat schwanger, bei ihrem letzten Wettkampf vor der Babypause in ÖLV-Jahresbestleistung von 48,98 Meter: „Langsam wird der Bauch größer. Seit ich schwanger bin, habe ich nicht mehr viel trainiert.“ Eine Saisonbestleistung von 48,05 Meter brachte Sonja Spendelhofer den zweiten Platz.

Im Kugelstoß der Frauen überraschte Bettina Schasse (SVS) mit persönlicher Bestleistung von 14,08 Metern. Auch hier
holte Sonja Spendelhofer (ATSV OMV Auersthal – 13,72) eine Silberne.

Manuel Prazak (SVS) sorgte im „Einlagelauf“ über 110m Hürden mit 14,10 Sekunden für eine neue persönliche Bestzeit. Im Finale war er dann in 14,53 knapp vor Vereinskollegen Martin Hackauf, der auf 14,68 kam.

>> Vollständige Ergebnisse der Staatsmeisterschaften



Österreichische Staatsmeister 2008, Männer
100 m: Ryan Moseley (Union Salzburg) 10,84sec (-5,4)
200 m: Ryan Moseley (Union Salzburg) 21,27sec
400 m: Clemens Zeller (ULV Krems) 46,35sec
800 m: Andreas Rapatz (VST Laas Völkermarkt) 1:51,85min
1.500 m: Daniel Spitzl (BSV Brixlegg) 3:53,24min
5.000 m: Günther Weidlinger (SU IGLA long life) 14:07,93min
110 m Hürden: Manuel Prazak (SVS) 14,53sec
400 m Hürden: Thomas Wannasek (SVS) 52,80sec
3.000 m Hindernis: Martin Pröll (SK Vöest) 8:47,14min
Hoch: Michael Sternad (Union Salzburg) 2,01m
Weit: Alexander Moshammer (LAG Genböckhaus Ried) 7,21m
Drei: Heimo Kaspar (AT Graz) 14,27m
Stabhoch: Thomas Ager (Union Salzburg) 4,70m
Kugel: Martin Gratzer (TLC ASKÖ Feldkirchen) 17,90m
Hammerwurf: Benjamin Siart (SVS) 70,31m
Diskus: Gerhard Mayer (SVS) 59,84m
Speer: Gregor Högler (LCC Wien) 66,99m
4 x 100 m: Union Salzburg (Sambs, Moseley, Stanek, Matzner) 41,90sec

Österreichische Staatsmeister 2008, Frauen
100 m: Bettina Müller-Weissina (LCC Wien) 11,37sec (VL 11,40)
200 m: Doris Röser (TS Lauterach) 23,95sec
400 m: Betina Germann (KLC) 54,87sec
800 m: Elisabeth Niedereder (LT Burgenland Eisenstadt) 2:12,59min
1.500 m: Elisabeth Niedereder (LT Burgenland Eisenstadt) 4:26,78min
5.000 m: Andrea Mayr (SVS) 17:41,67min
100 m Hürden: Victoria Schreibeis (DSG Wien) 13,38sec
400 m Hürden: Birgit Kreisler (ULC Weinland) 62,66sec
3.000 m Hindernis: Andrea Mayr (SVS) 10:10,02 min
Hoch: Marina Schneider (IAC Pharmador) 1,74m
Weit: Bianca Dürr (TS Bregenz Stadt) 6,21m
Drei: Michaela Egger (Atus Gratkorn) 12,23m
Stabhoch: Brigitta Pöll (SVS) 4,00m
Kugel: Bettina Schasse (SVS) 14,08m
Hammer: Martina Pehböck (Union St. Pölten) 50,47m
Diskus: Veronika Watzek (LC Villach) 48,98m
Speer: Elisabeth Pauer (SVS) 55,19m
4 x 100 m: DSG Wien (Duchet, Thoms, Schreibeis, Krüger) 47,32sec
Andreas Maier | 20.07.2008

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