Hochspannung vor letzter Peking-Limitchance

Limitschluss für die Olympischen Spiele steht bevor - Mehrere ÖLV-Athleten wollen ihre Chance nutzen - Packende Staatsmeisterschaften am 19./20. Juli in Kapfenberg

Die Olympiasaison tritt in ihre heißeste Phase. Bis zum kommenden Wochenende spitzen sich die Qualifikationsbemühungen zu. Am Sonntag, 20. Juli ist die letzte Möglichkeit, eine Limitleistung für Peking zu erbringen. Mehrere österreichische Leichtathleten wollen ihre Chance noch nutzen, um am größten Sportereignis der Welt teilnehmen zu können. Luzern (SUI), Stara Boleslav (CZE), Heusden-Zolder (BEL) und vor allem die Österreichischen Staatsmeisterschaften in Kapfenberg sind die Schauplätze der Hoffnung.

Andrea Mayr eröffnet in Luzern
Hindernisrekordlerin Andrea Mayr (SV Schwechat) eröffnet am Mittwoch, 16. Juli aus ÖLV-Sicht die Tage der letzten Qualifikationsmöglichkeiten. Sie tritt direkt vom Höhentraining aus St. Moritz kommend beim EAA-Premium Meeting „Spitzenleichtathletik in Luzern“ an, um über 3.000m Hindernis die ÖOC-Norm von 9:46,00 Minuten zu erreichen. Erst am 2. Juli ist sie unter schwierigen Bedingungen mit neuem ÖLV-Rekord von 9:47,61 Minuten sehr knapp an die geforderte Marke heran gelaufen. Sollte es in Luzern nicht klappen, ist ein weiterer Meeting-Start zum Wochenende möglich.

Roland Schwarzl kämpft in Tschechien
In Stara Boleslav startet Zehnkämpfer Roland Schwarzl (Union Salzburg) am 19. und 20. Juli im Rahmen der tschechischen Mehrkampfmeisterschaften einen Angriff aufs Olympialimit von 7.950 Punkten. „Ich bin gut drauf. Seit dem letzten Wettkampf habe ich drei Wochen Zeit gehabt, das hat mir sehr gut getan. Im Training bin ich in bester Verfassung, besser als in meinem erfolgreichsten Jahr 2004. Ich hoffe, dass ich gute Bedingungen habe und es im Wettkampf umsetzen kann“, so der Olympia-Zehnte von Athen 2004. „Derzeit sehe ich keine „Wackeldisziplin“, ich bin in den letzten Wochen noch gefestigter geworden. Leichte Defizite gibt es nur im Schnelligkeitsbereich, weil ich nach der Adduktor-Verletzung (Anm.: am 11. Mai beim Zehnkampf in Desenzano) weniger trainieren konnte. Meine Verletzungsprobleme sind jetzt aber weg. Es kann im Zehnkampf viel passieren, aber ich glaube, dass in vielen Disziplinen eine Steigerung drin ist.“ Schwarzls Saisonbestleistung steht bei 7.787 Punkten vom Meeting in Kladno (CZE) am 18./19. Juni.

Martin Pröll überspringt Hindernisse in Heusden
Das Meeting in Heusden-Zolder ist am Sonntag, 20. Juli voraussichtlich der Ort für Martin Prölls letzten Limitversuch. Seine 8:36,84 Minuten vom IAAF Super Grand Prix Meeting in Athen am vergangenen Sonntag sollen nicht das letzte Wort des SK-Vöest-Athleten gewesen sein: „Ich habe mich in Athen stark gefühlt, auch unmittelbar vor dem Lauf. Die ersten zwei Kilometer waren auch gut, am Schluss ist mir aber die Luft ausgegangen. Es war kein ideales Rennen für mich, weil es vorne zu schnell war und ich viel alleine laufen musste. Im Training bringe ich super Leistungen. Ich habe auch die ganze Saison sehr gut trainiert, daher bin ich immer noch zuversichtlich, dass es klappt.“ Sein Limit lautet 8:24,60 Minuten. Im ersten Saisonrennen, am 16. Juni Prag, war Pröll mit 8:28,30 bereits nahe dran.

Hochspannung bei Staatsmeisterschaften in Kapfenberg
Die Spannung kulminiert bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften in Kapfenberg, zugleich die vierte Veranstaltung der Austrian Top4 Meetingserie. Gleich am ersten Bewerbstag, Samstag, 19. Juli, haben die Sprinter Ryan Moseley, Bettina Müller-Weissina (beide 100m) und Clemens Zeller (400m) binnen einer Stunde ihre Finalläufe, in denen sie die Limits attackieren wollen. Dazu werden die bereits für die Stadionbewerbe in Peking qualifizierten ÖLV-Athleten Günther Weidlinger und Gerhard Mayer in Kapfenberg antreten.
Andreas Maier | 15.07.2008

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