Tolle Sprints und viele Bestleistungen bei Austrian Top4 in Villach

Ryan Moseley sprintet Bestzeit 10,31 – sechs Hundertstel am Olympialimit – „Ich weiß, dass ich es kann“
Bettina Müller-Weissina 11,43 – „Mein Rennen kommt noch“
Siart erstmals über 70 Meter mit dem Hammer, Gratzer wieder über 18 Meter mit der Kugel

100-m-Bestzeit für Moseley
Die Sprints standen im Mittelpunkt beim Austrian Top4 Meeting in Villach. Bei hervorragenden Bedingungen und toller Kulisse im Stadion Lind glänzte Ryan Moseley (Union Salzburg) mit persönlicher Bestleistung von 10,31 Sekunden mit leichtem Rückenwind von 0,8 m/s über 100 Meter. Der 25-jährige kam damit bis auf sechs Hundertstelsekunden ans Olympialimit von 10,25 heran. „Der Mittelteil war nicht gut, daran muss ich noch arbeiten. Ich weiß aber, dass ich es kann“, war er positiv gestimmt. Moseley wurde Dritter hinter den US-Amerikanern Josh Norman (USA) mit 10,21 und Ernie Wiggins mit 10,26. Stark auch Moseleys Salzburger Vereinskollegen. Karl Matzner kam in persönlicher Bestleistung von 10,53 auf den vierten Platz, Roland Kwitt lief dahinter 10,56. Die Siegerzeit von Norman war auch die international stärkste Leistung des Abends. Bei den Frauen gelang der Kroatin Nikolina Horvath mit 56,28 Sekunden über 400m Hürden die Qualifikation für die Olympischen Spiele.


Müller-Weissina weiter stark: "Mein Lauf kommt noch"
Bettina Müller-Weissina (LCC Wien) brachte 11,43 Sekunden (Wind +0,6) auf die Bahn, nur eine Hundertstelsekunde über ihrer Saisonbestleistung. „Mein Rennen kommt noch“, ist sie zuversichtlich, in den nächsten Wochen das Olympialimit von 11,32 zu knacken. „Bis zur Hälfte war es ein richtig guter Lauf, die letzten 30 Meter war ich nicht mehr locker.“ Ihre weiteren Rennen bis zum Limitschluss am 20. Juli: Die kommenden Stationen der Austrian Top4 Meetingserie in Ried am 12. Juli und in Kapfenberg bei den Staatsmeisterschaften am 19./20. Juli.




Siart erstmals über 70 Meter: „Heute ist der Knoten aufgegangen“
Hammerwerfer Benjamin Siart (SVS) durchbrach erstmals die „Schallmauer“ von 70 Metern. 70,81 Meter schaffte er im vierten Versuch, im dritten Versuch hatte er schon 70,73 Meter erzielt. „Heute ist der Knoten aufgegangen, das ist herrlich. Jetzt habe ich mehrmals über 69 Meter geworfen, nun steht endlich ein „7-er“ vorne. Von den Zubringerleistungen müsste es noch weiter gehen, im Training habe ich schon über 72 Meter geworfen. Vielleicht kann ich jetzt befreiter an die Sache rangehen.“ Seine persönliche Bestleistung stand davor bei 69,78 Meter.


Rapatz mit starkem Solo
Über 800 Meter setzte sich Andreas Rapatz (VST Laas) klar durch, verbesserte sich gegenüber seinem Saisondebüt von vor zwei Tagen deutlich (1:51,72 in Maribor) und siegte in einem Sololauf in 1:49,33 Minuten. „Ich bin zufrieden, mehr war heute nicht drin. Ich habe gesehen, dass ich auch alleine stark laufen kann. Heuer sollte ich noch eine 1:47-er Zeit laufen können.“ Rapatz erzielte damit ebenso wie Hammerwerfer Benjamin Siart österreichische Jahresbestleistung.




Mehrere weitere Jahresbestleistungen: Weitsprung, 400 Meter, Kugel
ÖLV-Jahresbestleistung schaffte auch Victoria Schreibeis (DSG Wien) im Weitsprung. Mit 6,26 Meter gleich im ersten Versuch segelte sie zwei Zentimeter weiter als bisher und siegte vor der Norwegerin Margarete Renstrom mit 6,14 Meter. Betina Germann (KLC) kämpfte sich über 400 Meter in 54,27 Sekunden auf den zweiten Rang und wurde ebenfalls mit einer österreichischen Jahresbestleistung betont. „Solche Rennen bräuchte ich öfter“, meinte sie zur Konkurrenz und der Atmosphäre in Villach. Martin Gratzer (TLC ASKÖ Feldkirchen) steigerte sich im Kugelstoß auf 18,08 Meter – eine persönliche Bestleistung um zwei Zentimeter. „Es war Zeit, dass ich meine Trainingsleistung auch im Wettkampf umsetze und endlich wieder über 18 Meter gestoßen habe. Ich bin jetzt deutlich konstanter in der Technik geworden, es sollte noch weiter gehen.“

Erster Abschied von Nicky Watzek
Diskuswerferin Veronika Watzek (LC Villach), die ein Baby erwartet und bereits im fünften Monat schwanger ist, kam bei ihrem „Abschiedsauftritt“ auf 47,45 Meter. „Es war mein erster Wettkampf seit zehn Monaten, deshalb war es schwierig. Körperlich geht es mir sehr gut, ich werde auch bei den Staatsmeisterschaften in Kapfenberg noch starten.“

Next Stop: Ried im Innkreis
Bereits in einer Woche folgt das nächste Event die Austrian Top4-Meetingserie. Am Samstag, 12. Juli geht in Ried im Innkreis die dritte Station in Szene. Die Olympiasaison tritt in ihre heißeste Phase ein – Ried und die vierte AT4-Station, die Staatsmeisterschaften am 19./20. Juli in Kapfenberg, sind die beiden einzigen verbleibenden Olympiaqualifikationsmeetings in Österreich.

Photos: Manfred Mosshammer
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Austrian Top4 - Die ÖLV-Meetingserie 2008
1. Meeting: 31. Mai, St. Pölten, Internationales Liese Prokop Memorial
2. Meeting: 5. Juli, Villach, Internationale Leichtathletikgala
3. Meeting: 12. Juli, Ried im Innkreis
4. Meeting: 19./20. Juli, Kapfenberg, zugleich Österreichische Staatsmeisterschaften
Andreas Maier | 05.07.2008

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