U20-Meisterschaften in Kapfenberg, 1. Tag

Große Teilnehmerfelder, das WM-Team für Bydgoszcz in toller Form, dazu viele interessante Wettkämpfe und gute Leistungen – so präsentierten sich die Österreichischen U20-Meisterschaften in Kapfenberg am ersten Wettkampftag. Zu Beginn waren Weitsprung und Stabhochsprung von Regen beeinträchtigt, danach herrschten gute Bedingungen, allerdings gab es just bei den Sprints starken Gegenwind. Für viele der jungen Athletinnen und Athleten bilden die Titelkämpfe einen Saisonhöhepunkt. Für das achtköpfige ÖLV-Team, das zu den U20-Weltmeisterschaften fährt, stehen die Meisterschaften ganz im Zeichen eines letzten Formtests. Zudem gibt es eine Premiere im österreichischen Sport: Die ÖLV U20-Meisterschaften werden in Kapfenberg gemeinsam mit ÖBSV-Staatsmeisterschaften der Behinderten-Sportler aus ausgetragen.

Sprinter in guter Form
Spannend und stark besetzt das 100-m-Finale der Burschen mit drei Athleten aus dem WM-Team. Bernhard Chudarek (SVS) wurde seiner Favoritenrolle in 10,82 Sekunden bei 2,6m/s Gegenwind voll gerecht: „Damit kann ich sehr zufrieden sein.“ Dominik Distelberger (UVB Purgstall) in 11,13 an zweiter und Lukas Reiter (Union Salzburg LA) in 11,16 an dritter Stelle holten die weiteren Medaillen. Im Vorlauf erzielten sie zudem, ohne Wind, Saisonbestleistungen von 11,04 (Reiter) und 11,05 (Distelberger).

Persönliche Bestleistungen für WM-Teilnehmerinnen
Junel Anderson (IAC), über die 100m Hürden für die WM qualifiziert, trudelte im 100-m-Vorlauf in 12,34 ins Ziel. Im Finale kämpfte sie sich dann gegen 1,3m/s Gegenwind bis zur Ziellinie und durfte über die persönliche Bestzeit und ÖLV U20-Jahresbestleistung von 12,24 Sekunden jubeln. Stark auch Raffaela Dorfer (ULC Dornbirn) an zweiter Stelle, die in 12,37 trotz der schwierigen Bedingungen bis auf eine Hundertstelsekunde an ihre persönliche Bestleistung herangekommen ist.

Im Speerwurf waren zwei Mehrkämpferinnen voran. Lisa Egarter (Union Raika Lienz) glänzte mit persönlicher Bestleistung von 42,49 Metern. Flora-Maria Egger (ULC Linz) kam mit 40,01 Metern an zweiter Stelle auf neue Saisonbestleistung.

Stephan Ender (TS Lauterach), WM-Teilnehmer über die 400-m-Hürden, unterstrich in Kapfenberg seine gute Form und holte den Titel. In 53,28 Sekunden, seiner zweitbesten bisher erzielten Marke und erneut unter dem WM-Limit von 53,34, holte er den Sieg – und wurde doch knapp geschlagen. Denn außer Konkurrenz startete der ein Jahr ältere Christian Kurz, der in 53,22 voran war. Ender: „Ich hätte etwas langsamer angehen sollen. Vor den Hürden habe ich immer getrippelt, so gesehen ist die Zeit okay.“

Taktische Angelegenheiten waren die Läufe über 800m – mit spannenden Finishes. Bei den Mädchen sprintete überraschend Vera Maier (SU IGLA long life, Jg. 1992) in 2:17,25 um sechs Hundertstelsekunden vor Jennifer Wenth (SVS) ins Ziel. Bei den Burschen schaffte es Philipp Frehsner (SU Waidhofen – 1:57,40) erst kurz vorm Schluss, sich vor Andreas Vojta (LCC Wien – 1:57,52) zu schieben: „Das Rennen hätte keine zwei Meter früher aus sein dürfen, sonst hätte ich es nicht mehr geschafft“, meinte er. „Zuletzt bin ich immer auf der Zielgeraden „gestanden“, weil ich zu früh angezogen habe. Darum habe ich jetzt einmal länger gewartet. Ich habe immer gespürt, dass ich noch ein starkes Finish drin habe.“ Die 5.000-m-Titel holten sich Jakob Mayer (TS Dornbirn - 15:59,66min) und, im Schongang, Lisa-Maria Leutner (LCC Wien - 20:49,30min).

Fotos: W. Lilge
Andreas Maier | 27.06.2008

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