Austrian Top4 in St. Pölten: Begeisternder Leichtathletik-Abend mit Gerhard Mayer in Top-Form

Diskuswerfer Gerhard Mayer beeindruckt mit 62,55 Meter
Bei hervorragenden äußeren Bedingungen erlebte St. Pölten beim Liese Prokop Memorial, dem ersten Meeting der Austrian Top4-Serie einen prächtigen Leichtathletikabend. Diskuswerfer Gerhard Mayer (SVS) sorgte mit der Höchstweite von 62,55 Meter für das Highlight des Meetings. Damit überbot der Universiade-Sieger bei seinem dritten Antreten in Folge die Olympialimit-Marke von 62,50 Meter.

„Ich fühle mich um einiges lockerer als zuvor, als ich dem Limit hinterher war. Es war eine starke Serie, aber kein Versuch ist wirklich hundertprozentig gelungen. Die Konstanz kommt vom harten Training der letzten Jahre. Ich muss technisch noch am Abwurf feilen. Bei einem perfekten Versuch kann ich vielleicht noch 1 – 1,5 Meter zulegen. Das nächste Ziel ist natürlich der Österreichische Rekord“, so Mayer. 63,32 Meter müsste er dafür überbieten.

Mayers Serie in St. Pölten: 60,37 – 61,52 – 59,94 – 62,55 – 61,74 – 62,47

Zwei Limits für Junioren-Weltmeisterschaften
Bernhard Chudarek (SVS) stürmte über 100 Meter zum Junioren-WM-Limit. Mit 10,54 Sekunden unterbot er bei idealen Bedingungen geforderte Marke von 10,74 deutlich und seine persönliche Bestleistung um 0,12 Sekunden. „Ich habe gewusst, dass ich das Limit draufhabe. Der Start war gut, das Rennen ebenso. Es soll aber noch schneller gehen. Jetzt will ich mich auch noch über 200 Meter qualifizieren“, strahlte der Sprinter, am kommenden Dienstag, 3.6. seinen 19. Geburtstag feiert. Chudarek wurde mit dieser Leistung Dritter hinter dem Nigerianer Peter Emelieze, der in 10,39 vor dem Ungarn Gergely Nemeth (10,43) siegte. Sehr stark an vierter Stelle Roland Kwitt (Union Salzburg) mit 10,56 und Benjamin Grill (SVS) mit 10,68 als Fünfter.

Durch Junel Anderson (IAC) über 100m Hürden gab es sogar ein zweites WM-Limit für die U20-Titelkämpfe in Bydgoszcz (Polen) von 7.-13. Juli. Die Innsbruckerin mit jamaikanischen Wurzeln kam exakt auf die geforderte Marke von 14,24 Sekunden. Anderson erreichte den dritten Platz des Laufs. In starken 13,26 Sekunden war Tatyana Dektyareva (RUS) vor Victoria Schreibeis (DSG Wien) mit ÖLV-Jahresbestleistung von 13,50 und Daniela Wöckinger (ULC Linz) in 14,02. Schreibeis war auch über 100m flach mit 11,97 Sekunden an zweiter Stelle die Top-Österreicherin. Wie über die Hürden war Tatyana Dektyareva siegreich (11,76). Nach Achillessehnenproblemen nähert sich Schreibeis wieder ihrer Bestform und will bei kommenden Meetings auch im Weitsprung glänzen.

„Konzept voll aufgegangen“
Gerd Matuschek, Direktor der AT4-Meetings, konnte sich über einen gelungenen Start der Serie freuen: „Das Konzept ist voll aufgegangen. Die österreichischen Athleten, vor allem im Nachwuchs, haben im Sog der Stars für tolle Leistungen gezeigt. Auch die internationalen Athleten haben ihre Leistungen gebracht, hier haben wir gute Leute verpflichtet. Wir können auf die weiteren Meetings sehr gespannt sein. Die Olympiasaison kommt noch weiter in Fahrt.“

400-m-Saisonstart von Clemens Zeller verschoben
Clemens Zeller musste seinen ersten Saisonstart über 400 Meter nach einer mit Antibiotika behandelten Halsentzündung verschieben. „Ich habe auch Probleme im linken Fuß und bei den Steigerungsläufen gespürt, dass es nicht geht. Es ist wirklich schade, die Bedingungen wären super gewesen. Aber ich kann die Saison nicht aufs Spiel setzen.“

Andreas Rapatz in Form
Mittelstreckler Andreas Rapatz (VST Laas) zeigte im 1.000 Meter Lauf, dass er für die kommenden Rennen auf seiner Spezialdisziplin, den 800 Metern, gut vorbereitet ist. Hinter den Marokkanern Said Doulal (2:24,09 Minuten) und Lahbib Izzabaha (2:25,90) setzte er sich als bester Österreicher in Szene und erzielte mit 2:28,42 Minuten persönliche Bestzeit: „Es freut mich, dass ich am Schluss stark war, weil das über diese Distanz für mich am schwierigsten ist. Die Zeit ist zwar weiterhin ausbaufähig, aber am wichtigsten war mir, bester Österreicher zu werden.“ Manuel Kronschläger (IGLA long life – 2:29,31), Wolfgang Hiller (ULV Krems – 2:29,34), Daniel Spitzl (BSV Brixlegg – 2:29,56) und Matthias Kalkgruber (LAC Amateure Steyr – 2:29,56) folgten in einer packenden Entscheidung.

Bil Marinkovic überbietet im Speerwurf Weltrekordmarke für Blinde
Der blinde Speerwerfer Bil Marinkovic überbot mit 53,91 Meter im Speerwurf die von ihm selbst gehaltene Weltrekordmarke für blinde Sportler. Eine Anerkennung als Rekordmarke ist jedoch nur bei einem Großereignis möglich. Seine Form für die Paralympics in Peking hat Marinkovic aber eindrücklich bewiesen. Bei den Frauen schleuderte ÖLV-Rekordhalterin Elisabeth Pauer (SVS) an zweiter Stelle den Speer auf 52,59 Meter. Einmal mehr konnte sie die 50-Meter-Marke übertreffen, die sie erst vor einem Jahr zum ersten Mal erreicht hat.

Starke internationale Leistungen

Zu den stärksten internationalen Leistungen des Meetings zählten neben den bereits angeführten die 6,43 Meter von Ex-Hallen-Weltmeisterin Dawn Burrell (USA) im Weitsprung. Jeremy Scott (USA) segelte im begeisternden Stabhochsprungbewerb als Sieger über 5,65 Meter. Leonid Kivalov kam als Zweiter auf starke 5,55 Meter. Im Speerwurf der Frauen siegte Lada Chernova (RUS) mit der Weite 58,37 Meter.

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Austrian Top4 - Die ÖLV-Meetingserie 2008
1. Meeting: 31. Mai, St. Pölten, Internationales Liese Prokop Memorial
2. Meeting: 5. Juli, Villach
3. Meeting: 12. Juli, Ried im Innkreis
4. Meeting: 19./20. Juli, Kapfenberg, zugleich Österreichische Staatsmeisterschaften
Andreas Maier | 31.05.2008

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