Top-Nachwuchs bei „Top4“ auf WM-Kurs - Hallenweltmeisterin Dawn Burrell springt in St. Pölten

Diese Aussichten spornen an: Länderkampf gegen Bayern und die Schweiz, Europacup-Quali, Junioren-Weltmeisterschaft: Viele der heimischen Nachwuchsathleten starten beim Austrian Top4 Meeting in St. Pölten am 31. Mai, um sich für internationale Einsätze in Form und Position zu bringen. „Es läuft sehr gut im Nachwuchs. Die Athleten und Trainer sind motiviert und zielstrebig bei der Sache“, so Christian Röhrling, ÖLV Bundestrainer Nachwuchs. „Die Leute kommen jetzt richtig in Form. Für die Qualifikation zur Junioren-WM in Polen bleiben noch drei Wochen Zeit. Vielleicht schafft in St. Pölten jemand das Limit.“

Bernhard Chudarek (SVS) hat über 100 Meter gute Karten, das Limit von 10,74sec zu unterbieten. 10,83 hat er heuer schon erzielt – wenn der Wind passt, könnte es für den 19-jährigen Sprinter klappen. Vergangenes Jahr hat er bereits 10,66 auf die Bahn geknallt.

Junel Anderson (IAC, Bild) startet über 100m Hürden einen ersten Angriff auf die WM-Norm von 14,24sec. Bei der „Golden Roof Challenge“ ist sie im Weitsprung nur hauchdünne zwei Zentimeter unter dem Limit geblieben. Jetzt will die Innsbruckerin mit jamaikanischen Wurzeln im Hürdensprint aufzeigen. Das Zeug dazu hat sie.

Mit dem Vorarlberger Stephan Ender (TS Lauterach) gibt es über 400m Hürden ein neues Gesicht in diesem Leistungsbereich. Er geht auf die geforderte Marke von 53,34sec los. Ohne Hürden ist er heuer bereits eine Bestzeit von 48,81sec gelaufen, das deutet sein Potenzial für das Kräfte raubende Rennen an. Mit Leuten wie Florian Sambs, Christian Kurz und Gotthard Schöpf hat er die passende Konkurrenz in seinem Bewerb.

Als einziger rot-weiß-roter Nachwuchsathlet bereits fix das WM-Ticket gelöst hat Julian Kellerer (VST Laas) im Weitsprung. In St. Pölten sprintet er die 100 Meter, um mehr Schnelligkeit zu kriegen, damit es in der Sprunggrube zukünftig noch weiter geht, als die bereits erzielte Bestleistung von 7,54 Meter.

Im 100-m-Sprint wird Dominik Distelberger (UVB Purgstall) seine Form testen. Nach Verletzung wieder auf dem richtigen Weg zurück, will er bei kommenden Meetings im Hürdensprint das WM-Limit angreifen. Der Start von Österreichs U20-Nationalstaffel über 4x100 Meter musste nach einem Sturz von Lukas Reiter und der Erkrankung von David Mühlthaler abgesagt werden. Mehrere U23-AthletInnen werden vorne mitmischen, etwa Lokalmatadorin Beate Schrott (Union St. Pölten) im Weitsprung und Hürdensprint, Daniela Höllwarth (LAC Amateure Steyr) im Stabhochsprung, Matthias Kalkgruber (LAC Amateure Steyr) über 1.000 Meter, Elisabeth Eberl (ATG) im Speerwurf …

„Den ÖLV-Assen und den aufstrebenden Nachwuchsathleten attraktive Startmöglichkeiten vor eigenen Fans zu bieten“ – dieses Motto der Austrian Top4-Serie verspricht für St. Pölten spannende Aussichten.

Dawn Burrell, Hallen-Weltmeisterin 2001, bei in St. Pölten auf Weitenjagd
Attraktive und hochklassige Verstärkung hat das Meeting durch Dawn Burrell aus den USA, Hallen-Weltmeisterin 2001 in Lissabon im Weitsprung, bekommen, die kurzfristig ihren Start fixiert hat. Die 34-Jährige hat eine Bestleistung von 7,03 Meter zu Buche stehen und will sich nach Sydney 2000 ein zweites Mal für Olympische Spiele qualifizieren. Beim EAA-Meeting gestern, 29. Mai in Belgrad hat sie trotz sehr schwieriger Windverhältnisse ihre gute Form unter Beweis gestellt. Zweimal hat die jüngere Schwester von Ex-100m-Weltrekordler Leroy Burrell dort eine Weite 6,33 Meter erzielt, bei starkem Gegenwind zudem 6,14 Meter in den Sand gesetzt. „Ich will unbedingt noch bei besseren Bedingungen springen“, sagte sie und entschloss sich kurzerhand für einen Start in St. Pölten. Österreichs Springerinnen im Feld, darunter Bianca Dürr (TS Bregenz-Stadt) und Lokalmatadorin Beate Schrott (Union St. Pölten), können sich in ihrem Sog an die 6-Meter-Marke heran- und darüber hinaus arbeiten.
Andreas Maier | 30.05.2008

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