Austrian Top4 starten mit ÖLV-Assen in St. Pölten

• AT4-Meeting Liese Prokop Memorial, 31. Mai, St. Pölten
• Diskuswerfer Gerhard Mayer mit Olympia-Ticket auf Weitenjagd
• Saisoneinstieg von Clemens Zeller über 400 Meter


St. Pölten wird am Samstag, 31. Mai mit dem ersten Meeting der „Austrian Top4“-Serie zur Wettkampfarena für viele der besten österreichischen Leichtathleten. Diskuswerfer Gerhard Mayer setzt mit dem Olympialimit in der Tasche seine Weitenjagd fort. Clemens Zeller wird sein erstes Saisonrennen in seiner Spezialdisziplin über 400 Meter bestreiten. In einem 1.000-m-Lauf treffen in einer spannenden Konstellation Österreichs beste Mittelstreckler aufeinander. „Die besten Österreicher und die aufstrebenden Nachwuchsathleten sollen sich im Wettstreit mit internationalen Athleten den Fans und Medien präsentieren“, geben Gerd Matuschek, ÖLV/AT4 Eventmanager, und Gottfried Lammerhuber, Meeting-Direktor vom Veranstalterverein Union St. Pölten, die Linie vor. Als offizielles Olympia-Qualifikationsmeeting ist auch der sportliche Stellenwert hoch.

Gerhard Mayer: „Werfe zum ersten Mal ohne Druck“
Diskuswerfer Gerhard Mayer (SVS, Bild rechts), in den vergangenen Jahren stets knapp an internationalen Limits vorbeigeschrammt, hat das Diskus-Olympialimit von 62,50 Meter heuer bereits zweimal übertroffen. Zuerst mit 62,52 Meter am 22. Mai bei den Vereinsmeisterschaften in Rif, dann zwei Tage später bei den Werfertagen in Halle an der Saale mit 62,67 Meter. Der erste Bewerb galt nicht als offizielles Qualifikations-Meeting, in Halle hat er jedoch alles fix gemacht. „Jetzt kann ich zum ersten Mal seit vielen Jahren ohne Druck werfen. Das ist eine neue Situation für mich. Ich kann mich noch mehr auf die richtige Technik konzentrieren“, so der 28-Jährige. In der aktuellen Form könnte irgendwann auch der ÖLV-Rekord von 63,32 Meter von Georg Frank aus dem Jahr 1981 (!) in Reichweite kommen. Mayers Bestleistung steht bei 62,85 Meter. Konkurrenz bekommt er u.a. vom 23-jährigen Russen Sergey Gribkov, der im Vorjahr mit 60,09 Meter erstmals die 60-Meter-Marke übertroffen hat.

Clemens Zeller hofft auf guten Saisoneinstieg
Clemens Zeller (ULV Krems) peilt in St. Pölten sein erstes 400-m-Rennen der Saison an. Der Pädak-Student war jedoch zuletzt von einer Halsentzündung, die mit Antibiotika behandelt werden musste, gehandicapt: „Ich freue mich sehr auf das Meeting und werde alles tun, damit ich starten und gut laufen kann. Ich weiß aber nicht, wie sich die Erkrankung auf die Leistung auswirken wird“, so Zeller.

Mit dem Rekordhalter aus Liberia, Siraj Williams, der eine Bestleistung von 45,77 Sekunden hat, ist ein sehr starker Konkurrent im Rennen. Zellers persönliche Bestzeit, erzielt beim AT4-Meeting in Villach 2007, steht bei 45,83 Sekunden.

Spitzl, Rapatz & Co im Duell über 1.000 Meter

Tausend Meter. Zweieinhalb Runden auf der Stadionlaufbahn. Selten gelaufen. Aber gerade deshalb mit umso mehr Spannung geladen, weil der Ausgang nicht vorhersehbar ist. Beim Liese-Prokop-Memorial kommt es zu einem packenden Aufeinandertreffen der besten österreichischen Mittelstreckler. 1.500-m-Spezialist und EM-Teilnehmer Daniel Spitzl (BSV Brixlegg) und der Hallen-EM-Teilnehmer über 800 Meter Andreas Rapatz (VST Laas, Bild rechts) wollen mit einer Top-Leistung in die Saison einsteigen. Der 20-jährige Matthias Kalkgruber (LAC Amateure Steyr) und Lukas Pallitsch (LT Burgenland Eisenstadt) könnte mitfighten. Mit Said Doulal aus Marokko (PB 800m 1:46,53min, PB 1.500m 3:37,41min) im Rennen, wird das Tempo sicher sehr hoch gehalten.

Bestzeiten-Ranking der Österreicher
2:26,02min Daniel Spitzl (2005)
2:26,43min Lukas Pallitsch (2006)
2:27:26min Matthias Kalkgruber (2005)
2:29,17min Andreas Rapatz (2006)

Daniel Spitzl, durch einen Bluterguss am Schienbein etwas gehandicapt, meint: „Meine 1.000 Meter Bestzeit ist ja schwach. 2:24 sollte ich schon laufen können.“ Andreas Rapatz, der die deutlich langsamere Marke aufweist: „Das Rennen wird sehr spannend, weil wir so noch nie gegeneinander gelaufen sind. Ich will jedenfalls bester Österreicher werden. Ich bin noch kein gutes 1.000-m-Rennen gelaufen, für mich sind das 200 Meter zu viel. Aber meine Bestzeit will ich auf alle Fälle unterbieten.“ Ebenso wie Spitzl sagt er: „2:24 sollten es schon sein …“

Speerwurf-Rekordhalterin und viele weitere ÖLV-Asse am Start
ÖLV-Speerwurfrekordhalterin Elisabeth Pauer (SV Schwechat, Bild), die sich heuer um mehr als sechs Meter sensationell auf 56,23 Meter gesteigert hat, wird in St. Pölten antreten. Im Sog der Russin Lada Chernova, im Vorjahr mit 63,35 Meter Elfte der Weltrangliste, peilt die 25-jährige Physiotherapeutin eine weitere starke Leistung an, ebenso ihre Trainingskollegin Elisabeth Eberl (ATG). „Eli Pauer hatte zuletzt beruflich viel um die Ohren“, so ihr Trainer Gregor Högler. „Jetzt pirscht sie sich wieder rauf. Sie ist in einem Bereich, wo sie „explodieren“ und wieder eine tolle Leistung zeigen kann. Über 50 Meter schafft sie jederzeit.“ Mehrere ÖLV-Kaderathleten, darunter EM-Teilnehmerin Victoria Schreibeis (DSG Wien) und Daniela Wöckinger (ULC Linz), die es über 100m Hürden mit der starken Russin Tatyana Dektyareva (Bestleistung 13,04sec) zu tun bekommen. Bianca Dürr (TS Bregenz Stadt) hat im Weitsprung in der Slowakin Renata Medgyesova eine starke Gegnerin.

Stabartisten „über den Häusern“
Spektakulär und herausragend wird in jedem Fall der Stabhochsprung: Junioren-Europameister Leonid Kivalov (RUS) und der 2,06m große US-Hüne Jeremy Scott, beide mit einer Bestleistung von 5,71 Meter, führen ein starkes Feld an, in dem u.a. Yevgeniy Mikhailichenko (RUS – PB 5,70m) und Jure Rovan (SLO – PB 5,61m) in ihrer Flugshow die Höhen von Einfamilienhäusern überspringen werden. Aus Österreich steigt Thomas Ager (Union Salzburg - PB 5,20m) in die Lüfte. Bei den Frauen steht mit den Top-5 der österreichischen Bestenliste ein spannender Wettkampf bevor.

Die Meldeliste zum Meeting gibt es [HIER]
Andreas Maier | 29.05.2008

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