Vorschau: Olympiasaison gewinnt an Tempo

Mit Günther Weidlinger über 10.000 Meter und Eva Maria Gradwohl im Marathon haben zwei österreichische Langstreckenläufer die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking bereits erbracht. ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber: „Ich traue prinzipiell allen weiteren Athleten aus dem A-Kader das Limit zu. Die bisherigen Vorbereitungen sind gut verlaufen. Man darf aber nicht davon ausgehen, dass alle, die dafür in Frage kommen, die Qualifikation auch tatsächlich schaffen. Dafür gibt es in der Leichtathletik zu viele Unwägbarkeiten. Ich werde mich über jedes weitere Limit freuen. Vielleicht können auch Athleten von unerwarteter Seite mit starken Leistungen überraschen.“

Am bevorstehenden Wochenende steigen zwei weitere ÖLV-Olympiakandidaten mit Wettkämpfen in die Sommersaison ein. Roland Schwarzl im Zehnkampf und Gerhard Mayer im Diskuswurf.

Roland Schwarzl (Union Salzburg) | Zehnkampf | Limit 7.950 P.
Der Olympia-Zehnte von Athen 2004 bestreitet in Desenzano del Garda/ITA am 10./11. Mai beim internationalen Mehrkampfmeeting „Multistars“ seinen ersten vollen Zehnkampf seit September 2006. Eine gute Hallensaison und verletzungsfreies Training stimmen den 27-Jährigen zuversichtlich: „Nach einem guten Trainingslager in Lanzarote möchte ich meine Form lieber gleich bei einem Mehrkampf überprüfen, als bei Einzelwettkämpfen zu starten.“ Vor allem in den Würfen hat er sich im Training auf einem hohen Niveau stabilisiert. Auch im Hoch- und Weitsprung rechnet er bereits mit guten Leistungen, wenn das Wetter mitspielt. Hauptfokus bleibt für ihn aber das hypo Mehrkampf-Meeting in Götzis am 31. Mai / 1. Juni, wo er das Olympialimit von 7.950 Punkten brechen will.

Gerhard Mayer (SVS) | Diskuswurf | Limit 62,50 Meter
Der Universiade-Sieger 2007 wird beim Olympic-Meeting in Schwechat am Sonntag, 11. Mai seinen ersten Wettkampf der Sommersaison absolvieren. Seine bisherigen Wettkämpfe beim Trainingslager in Südafrika sowie beim Winterwurf-Europacup in Split waren mit Ergebnissen jenseits der 60-Meter-Marke sehr ansprechend. „Ich mag die Anlage in Schwechat“, darf man eine weitere guten Leistung erwarten. Nächster geplanter Wettkampf sind für ihn die Vereinsmeisterschaften in Salzburg-Rif am 22. Mai.

Andrea Mayr (SVS) | 3.000m Hindernis | Limit 9:46,00 Minuten
Die WM-Teilnehmerin von Osaka 2007 hat u.a. mit einer persönlichen Bestleistung im Halbmarathon von 1:12:47 Stunden, zugleich WM-Limit für die Halbmarathon-WM im Oktober in Rio de Janeiro, eine sehr gute Grundlagenkondition unter Beweis gestellt. Für die Olympiaqualifikation über die Hindernisse braucht sie eine Verbesserung ihres eigenen ÖLV-Rekordes von 9:48,87 auf 9:46,00 Minuten. Geplant sind vorerst Starts in Neerpelt (BEL) am 31. Mai, in Regensburg am 9. Juni und in Prag am 16. Juni. „Der Einstieg in Neerpelt ist noch nicht ganz fix. Ich muss erst noch den Umstieg vom Halbmarathon auf die Hindernisse verdauen. Wenn ich mich fit fühle, beginne ich dort mit den Hinderniswettkämpfen, sonst eine Woche später in Regensburg.“

Bettina Müller-Weissina (LCC Wien) | 100 Meter | Limit 11,32 sec
Die Olympiateilnehmerin von Athen 2004 ist bis Ende Mai auf Trainingslager in Südafrika. Sie wird erst im Juni in die Saison einsteigen. Fix geplant sind derzeit Starts beim Europacup am 21./22. Juni in Tallinn (EST) und beim Austrian Top4 Meeting am 5. Juli in Villach. 2007 erreichte sie nach Verletzungen als Bestleistung 11,43 Sekunden, ihre persönliche Bestleistung aus 2004 steht bei 11,26 Sekunden.

Veronika Watzek (LC Villach) | Diskuswurf | Limit 59,00 Meter
Österreichs Leichtathletin des Jahres 2007 hat nach einer Operation am Fußwurzelknochen noch etwas Trainingsrückstand. Sie wird erst im Juni ins Wettkampfgeschehen einsteigen. Ziel für den Saisoneinstieg ist das Austrian Top4 Meeting in Villach am 5. Juli. In ihrem Heim-Stadion will sie an die Leistungen vom Vorjahr anschließen. Die persönliche Bestleistung der U23-EM-Dritten liegt bei 58,77 Meter.

Martin Pröll (SK Vöest) | 3.000m Hi. – Limit 8:24,60 min | 5.000m – Limit 13:26,00 min
Langstreckler Martin Pröll, der zuletzt mit einem vierten Platz beim Luzerner Stadtlauf seine gute Form unterstrichen hat, wird über gleich zwei Distanzen versuchen, das Olympialimit zu schaffen. Nach einem zweiwöchigen Trainingslager in den USA startet er am 6. Juni in Kassel über 5.000 Meter. Am 16. Juni will er dann in Prag in seiner Spezialdisziplin über 3.000m Hindernis antreten. "Sollte das 5.00-m-Limit nicht klappen, macht es nichts. Ich bin aber sicher, dass in Anbetracht meiner derzeitigen Verfassung und des Trainings im Winter das Limit über die 3.000m Hindernis kein allzu großes Problem sein wird."

Clemens Zeller (ULV Krems) | 400 Meter | Limit: 45,55 Sekunden
Der WM-Teilnehmer von Osaka 2007 müsste für die Olympiaqualifikation nicht nur seine persönliche Bestzeit von 45,83 Sekunden, sondern auch den österreichischen Rekord von Christoph Pöstinger (45,80) deutlich verbessern. Für den 23-jährigen Pädak-Studenten keine ganz leichte Aufgabe. Sein erstes Einzelrennen über 400 Meter wird er beim Auftakt der Austrian Top4-Serie am 31. Mai in St. Pölten bestreiten.
Andreas Maier | 8.5.2008

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