Meseret Defar, die Welt-Leichtathletin des Jahres 2007, zu Gast in Wien

Knapp drei Wochen vor der 25. Auflage des Vienna City Marathons gab es am Freitag, 3. April mehrere bemerkenswerte Meldungen zu Österreichs größter Aktivsportveranstaltung. Meseret Defar, die Welt-Leichtathletin des Jahres 2007, feierte als Ehrengast bei einem Gala-Abend im Festsaal des Wiener Rathauses und die Meldezahlen haben den Rekordstand von 26.316 Teilnehmern erreicht.

Wunderläuferin mit Marathon-Zukunft
Meseret Defar, Weltrekordlerin, Weltmeisterin, Olympiasiegerin und heiße Favoritin auf ein weiteres Olympiagold über 5.000 Meter in Peking, war auf Initiative des japanischen Sportartikel-Herstellers Mizuno, neuer Sponsor des VCM, nach Wien gekommen: „Ich habe mir Wien viel kleiner vorgestellt, ich bin wirklich beeindruckt von der Stadt und den Gebäuden“, bekannte die 24-jährige Äthioperin. Mit einem charmanten Lächeln, wie man es sonst nur von ihrem Landsmann Haile Gebrselassie gewohnt ist, sprach sie auch über ihre sportliche Zukunft: „Heuer möchte ich bei den Olympischen Spielen in Peking die 5.000 Meter gewinnen. Später, vielleicht nach den Olympia 2012, will ich aber unbedingt Marathon laufen. Es kann gut sein, dass mein erster Marathon in Wien sein wird!“

Auch 10.000-m-Weltrekord im Visier
Als Zwischenschritt möchte sie auch über 10.000 Meter brillieren: „Ich will mir auch diesen Weltrekord holen“, ließ sie im Gespräch aufhorchen. Die Zeit von 29:31,78 Minuten der Chinesin Wang Junxia aus dem Jahr 1993 war bisher außerhalb der Reichweite jeder nachfolgenden Läuferin. Die zweitbeste je erzielte Marke über 10.000 Meter ist eine halbe Minute langsamer. Paula Radcliffe war es, die bei der Europameisterschaft 2002 herausragende 30:01,09 Minuten gelaufen ist. Ein neuer Weltrekord würde nicht nur Defar selbst freuen. Schließlich hat sie ihren 50.000-Dollar-Bonus von Oslo, wo sie am 15.6.2007 die aktuelle 5.000-m-Weltrekordmarke von 14:16,63 Minuten gelaufen ist, an bedürftige Kinder in ihrer Heimat Äthiopien weitergegeben.

Respekt vor der Hitze, keine Angst vor Gegnerinnen
Für die bevorstehenden Olympischen Spiele in Peking hat sie Respekt wegen der Hitze und Luftfeuchtigkeit. „Vor allem im Vorlauf ist es schwierig. Im Finale werde ich schon daran gewöhnt sein.“ Die stärkste Konkurrenz erwartet sie aus dem eigenen Land, klarerweise von Tirunesh Dibaba, der zweifachen Weltmeisterin über 5.000 und 10.000 Meter: „Wir haben viele sehr starke Läuferinnen in Äthiopien. Ich habe große Achtung vor ihnen, aber keine Angst, wenn es zum Wettkampf kommt.“ Ihr Training absolviert Defar meist in einer kleinen Gruppe, gemeinsam mit 2-3 männlichen Tempomachern.

Ehrungen beim Gala-Abend zum 25. VCM-Jubiläum
Beim Gala-Abend zum 25. Jubiläum des Vienna City Marathons im Festsaal des Wiener Rathauses mit 300 Gästen wurde Defar von Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka geehrt. VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad zeichnete in seiner Rede die Entwicklung der Veranstaltung nach. Unter anderem wurden die beiden bislang einzigen österreichischen Wiener Marathonsieger auf der Bühne gefeiert, Carina Lilge-Leutner, Gewinnerin 1987, und Gerhard Hartmann, Sieger in den Jahren 1985, 1986 (mit immer noch gültigem ÖLV-Rekord von 2:12:22 Stunden) und 1987.

Melderekord – tele.ring Staffel Marathon bereits voll
Die Feier zur bevorstehenden 25. Auflage des Vienna City Marathons wurde von einem neuen Melderekord begleitet. Mit 26.316 Teilnehmern in sechs Bewerben (Marathon, Anker Halbmarathon, tele.ring Staffel Marathon, Coca-Cola Junior Marathon, Coca-Cola Kids Challenge, Krone Bambinilauf) wurde der Rekord aus dem Vorjahr von 26.249 Läuferinnen und Läufern bereits jetzt übertroffen. Der tele.ring Staffel Marathon ist mit 2.000 Teams (=8.000 Personen) bereits voll ausgebucht. Für alle anderen Bewerbe sind Anmeldungen auf www.vienna-marathon.com weiter möglich.
Andreas Maier | 4.4.2008

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