hypo meeting götzis: Olympia Generalprobe ohne Carolina Klüft

Was sich schon nach den LA-Weltmeisterschaften in Japan intern abgezeichnet hat, ist Tatsache geworden. Carolina Klüft (SWE) gibt ihre glanzvolle Mehrkampf-Karriere auf. Die dreifache Weltmeisterin, Olympiasiegerin und 5-fache Götzissiegerin wird sich neuen sportlichen Zielen widmen. Der Megastar wird in Zukunft nur noch Weit- und Dreisprung-Wettbewerbe bestreiten.

Die Veranstalter in Götzis müssen sich um die Qualität des hypo meeting: trotzdem keine Sorgen machen, denn der Zulauf der gesamten Weltelite ist ungebremst wie in den Jahren zuvor. Sowohl im Sieben- als auch im Zehnkampf ist mit Galabesetzungen zu rechnen. Meeting-Direktor Konrad Lerch sieht das kommende Meeting nicht nur als Olympia-Generalprobe, sondern als Neuordnung des Frauen-Siebenkampfs für die Zeit nach Klüft.
Im Zehnkampf wird Weltmeister und Olympiasieger Roman Sebrle in (CZE) in seinem 12. Start in Götzis im den sechsten Sieg anpeilen, ob Ex-Weltmeister Bryan Clay (USA) sein Haupt-Konkurrent sein wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest. Eine diesbezügliche Ent-scheidung sollte in den nächsten Wochen fallen.

Carolina Klüft bringt, wie sie in einem Exklusiv-Interview dem Svenska Dagbladet verriet, für den Siebenkampf nicht mehr genügend Motivation auf. Sie konzentriert sich auf neue Herausforderungen, Weit- und Dreisprung sind ihre Ziele. Schon in Peking, wo sie haushohe Favoritin und erste Anwärterin auf Gold im Siebenkampf gewesen wäre.
Ihre Entscheidung habe sich schon im Herbst abgezeichnet und sei im Winter reif geworden. Obwohl sie 2007 in Osaka mit persönlicher Bestleistung und Europarekord (7032 Punkte) ihren dritten WM-Titel holte, empfand sie nach eigener Aussage nichts als innerliche Leere. Mehrkampf sei sieben Jahre lang eine ständige Herausforderung für sie gewesen, die körperlichen Belastungen hätten bei ihrer Entscheidung eine wesentliche Rolle gespielt. Von einer Favoritenrolle für Peking auf neuem Terrain will sie nichts wissen, obwohl sie sich eine der weltbesten Weitspringerinnen in Peking durchaus Medaillen-Chancen ausrechnen darf. Einen Neuanfang zu machen sei herrlich sagt „Carro“, die bei ihren Auftritten in Götzis nur Freunde gewonnen hat.

Der Ausstieg der Schwedin aus dem Siebenkampf eröffnet für die Weltelite sowie für das Meeting in Götzis andere Perspektiven. Die neue Queen wird gesucht. Nicht umsonst hat die gesamte Weltklasse genannt. Von den besten 20 (!!) der WM in Japan fehlen inklusive der Weltmeisterin nur drei Athletinnen. Einen derartigen Meldungs-Run hat es in Götzis noch nie gegeben. Die Medaillengewinnerinnen Lyudmila Blonska (UKR) und Kelly Sotherton (GBR) sind nur zwei Anwärterinnen auf die Klüft-Nachfolge, sie werden durch Jessica Ennis (GBR), Lili Schwarzkopf (GER), Austra Skujyte (LTU), Jennifer Oeser (GER) und Nataliya Dobrynska (UKR) harte Konkurrenz erhalten. Aus diesem Kreis dürfte auch die neue Olympiasiegerin kommen.

Ebenso glanzvoll besetzt ist das Teilnehmerfeld im Zehnkampf, das von Weltrekord-Inhaber Roman Sebrle angeführt wird. Er und die weiteren acht besten der WM 2007 könnten bei normalen Verhältnissen zusammen mit Vorjahrssieger Andrey Kravchenko (BLR) für einen Wettkampf der Superlative sorgen. Auch wenn Bryan Clay (USA) wider Erwarten nicht dabei sein sollte. Den Götzis-Sieger 2006 beschäftigt offensichtlich ein Termin-Dilemma. Drei Wochen nach Götzis finden nämlich die US-Meisterschaften statt, deren Ergebnisse allein die Qualifikation für Peking und deshalb Startpflicht bedeuten. Bryan Clay wird sich entscheiden müssen ob er vor Peking nur die Trials oder einen zweiten Wettkampf mit einer echten Standortbestimmung in einem Klassefeld absolvieren will.

Roman Sebrle ist jedenfalls vorbereitet und gewarnt. Andrey Kravchenko, die WM-Medaillengewinner Maurice Smith (JAM) und Dmitriy Karpov (KAZ) werden den Champion zusammen mit einigen anderen Top-Athleten fordern. Falls sich Bryan Clay, wie in den letzten Jahren auch, doch noch für Götzis entscheiden sollte, wäre die Generalprobe für Peking perfekt. Wie in den letzten Jahren auch, ist es Meeting-Direktor Konrad Lerch gelungen wieder einige Roh-Diamanten an den Start zu bekommen. Darunter den erst 19 Jahre alten, kubanischen WM-Achten Yordanis Garcia (PB 8257 Punkte), der gegenwärtig als weltweit größtes Zehnkampf-Talent gilt. Vor allem der internationale Stellenwert des Meetings hat den kubanischen Verbandspräsidenten Alberto Juhantorena bewogen, erstmals nach 2001 eine Delegation nach Götzis zu entsenden.

http://www.hypomeeting-goetzis.at

Presseservice hypo meeting: götzis

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