Hallen-WM Valencia: Bettina Müller-Weissina läuft Saisonbestleistung im WM-Semifinale

Bettina Müller-Weissina: Saisonbestzeit von 7,35 Sekunden und 19. über 60 Meter im Semifinale
Clemens Zeller: 47,34 Sekunden im Vorlauf bedeuten die 11.-beste Zeit, aber keinen Aufstieg

Im Semifinale über 60 Meter der 12. IAAF Leichtathletik Hallen-WM in Valencia konnte Bettina Müller-Weissina ihre Saisonbestleistung  auf 7,35 Sekunden steigern und insgesamt den 19. Platz erreichen. „Mit der Bestleistung bin ich natürlich zufrieden. Der Einzug ins Semifinale und eine Saisonbestleistung waren meine Ziele. Ich hatte ein gutes Laufgefühl, am Start hat mir etwas der „Pfeffer“ gefehlt.“ Erwartungsgemäß war der Aufstieg ins Finale der Top-8 kein Thema. „Das Hauptziel dieses Jahres sind die Olympischen Spiele in Peking. Mit dem Aufbau bin ich voll im Plan. Meine WM-Leistung ist gut für das Selbstvertrauen“, so die LCC-Wien-Athletin. Die 34-jährige Sprinterin konnte in Valencia bei ihrer dritten Hallen-WM nach Birmingham 2003 und Budapest 2004 auch zum dritten Mal den Einzug ins Semifinale schaffen.

Zeller: "Muss schneller angehen"
Clemens Zeller kam über 400 Meter mit 47,34 Sekunden auf die elftschnellste Zeit aller Vorläufe. In seinem Heat fehlten ihm 0,12 Sekunden auf den zweiten Platz, der den Aufstieg ins Semifinale garantiert hätte. Insgesamt wird er durch die Aufstiegsregel an 13. Stelle geführt. Das Ziel, eine Runde weiter zu kommen, hat der 23-jährige ULV-Krems-Athlet damit knapp verfehlt: „Ich hätte gedacht, dass ich es drauf habe, schade“, war der Hallen-EM-Sechste von Birmingham 2007 deutlich. „Ich muss einfach schneller angehen. Auf den letzten Metern hatte ich diesmal trotzdem das Gefühl, dass ich stehe. Es war sicher eine wichtige Erfahrung für die Zukunft. Wir müssen jetzt erst analysieren, warum es nicht richtig geklappt.“ Nach einer Erholungspause steht für den Niederösterreicher, wie für mehrere weitere ÖLV-Athleten, in den nächsten Monaten die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Fokus.

Bettina Müller-Weissina hatte sich in ihrem Vorlauf über 60 Meter mit 7,37 Sekunden und der 13.-schnellsten Zeit aller Heats direkt für das Semifinale qualifiziert. „Meine Reaktion war so schlecht wie nie. Gleich nach dem Schuss habe ich die Schultern der anderen Läuferinnen weit vor mir gesehen. Ich hatte Angst vor einem Fehlstart. Es war irrsinnig laut in der Halle, ein permanenter Lärmpegel. Abgesehen davon habe ich alles richtig gemacht“, kommentierte sie.

Internationale Highlights des 1. Tages
Die 60-m-Läufe
waren die Sprint-Highlights des ersten Abends. Olusoji Fasuba aus Nigeria setzte sich in Jahresweltbestleistung von 6,51 Sekunden durch. Silber holte sich der Dwain Chambers (GBR) mit persönlicher Bestleistung von 6,54, zeitgleich mit Kim Collins (SKN), der Bronze gewann. Das Antreten von Chambers hatte für  außergewöhnliche Aufmerksamkeit und Pfiffe gesorgt, da er nach Auffliegen der BALCO-Affäre, dem größten Dopingskandal der letzten Jahre, zuletzt für zwei Jahre gesperrt war. Bei den Frauen war Angela Williams (USA) im dritten Anlauf die glückliche Siegerin: Nach Silber in Lissabon 2001 und Birmingham 2003 gewann sie in Jahresweltbestzeit von 7,06 Sekunden ihren ersten internationalen Titel.

Im Fünfkampf der Frauen rettete sich Tia Hellebaut (BEL) mit letzter Kraft und taumelnden Schritten im 800-m-Lauf ins Ziel, triumphierte aber mit 4.867 Punkten. Kelly Sotherton (GBR) holte bloß 15 Punkte dahinter Silber. Die zweifache Hochsprung-Europameisterin Hellebaut glänzte vor allem mit 1,99 Meter in ihrer besten Einzeldisziplin. Sotherton ihrerseits zeigte im Weitsprung Nerven wie Stahl. Nach zwei ungültigen Versuchen segelte sie im letzten Anlauf auf tolle 6,45 Meter. Hellebaut wird zumindest in nächster Zeit beim Mehrkampf bleiben, ein Start in Götzis steht wieder bevor.

Das erste Gold der Titelkämpfe holte sich Christian Cantwell (USA) im Kugelstoß mit 21,77 Meter – und vier weiteren Versuchen jenseits der 21-Meter-Marke.

>> Live-Infos zur Hallen-WM auf iaaf.org
 


Andreas Maier | 7.3.2008

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